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2077 - Die Dunkle Null

Titel: 2077 - Die Dunkle Null Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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knarzender Stimme hinzu: „Der Ritter von Dommrath ist lange fort! Dennoch haben wir nicht die Absicht, unseren Ritter aufzugeben: Wir, die Treuesten der Treuen, werden auf Mohodeh Kascha warten. Der Ritter wird zurückkommen. Kascha ist nicht tot! Wir sind sicher, daß der letzte Kimbaner wiederkehren wird ..."
    Die äußere Erscheinung dieser Wesen war im Normalfall das Oktaeder, dessen acht gleichseitige Dreiecksflächen je nach Lichteinfall eine Oberflächenstruktur wie gedruckte Schaltungen zeigten. Tatsächlich handelte es sich bei dem Körper aber um eine „Flexo-Metallstruktur", deren bakterienkleine Einzelpartikel beliebig programmierbare Nanomaschinen waren, je nach Bedarf gemeinsame Strukturen ergaben - Tentakelarme, Greifer, Beine, Werkzeug - und bis zu einem gewissen Grad auch außerhalb des Hauptkörpers agieren konnten, beispielsweise als Scoutsonden.
    Die Kernstruktur war ein fünfzig Zentimeter durchmessendes Gangliongewebe, das „Gehirn" des eigentlichen Khodod, der mit den Nanomaschinen des Körpers eine künstliche biomechanische Verschmelzung eingegangen war und sich durch Körperteilung vermehren konnte. Vermutlich war es diese biomechanische Kombination, die einen Ausfall verhinderte. Überaus faszinierend auch ihr übriger Hintergrund. Ich dachte an die von Ruben Caldrogyn und Tayrobo zur Verfügung gestellten Datensammlungen über das Land Dommrath, die zu einem Inormationsprogramm zusammengestellt und uns per Hypnoschulung zugänglich gemacht worden waren.
     
    *
     
    Die Khodod waren auf ihrer Heimatwelt Khod ursprünglich in seichten Küstengewässern lebende Kollektivwesen gewesen, die riesige korallenähnliche Stöcke formten, letztlich aber unbeweglich blieben. Als vor rund 2,8 Millionen Jahren von den Crozeiren erkannt wurde, daß in der Nachbargalaxis Kohagen-Pasmereix ein Krieg ausbrechen würde, und sie darangingen, die damals Pooryga genannte Galaxie mit Hunderttausenden Wachforts abzusichern, wurden Khodod Stöcke zu Stationskommandanten.
    In den Jahrhunderttausenden der fortgesetzten Kriege nach dem Verschwinden der Crozeiren wurden die Wachforts nahezu ausnahmslos zerstört, stürzten irgendwann in Sonnen oder verschwanden aus sonstigen Gründen. Den Untergang vor Augen, nutzten die Khodod die biomechanische Vernetzung, um sich in klei nere Einheiten aufzuspalten - es entstanden die Kyberneten als Kombination aus High-Tech und Gangliongewebe, die sich als Nomaden und Vagabunden zwischen den Sternen tummelten, meist als Einzelgänger in kleinen Raumschiffen.
    Intensivierte Kontakte zu den Kimbanern hatte es erst in der Zeit von Ja-Ron Kascha um 675.000 vor Christus und in der nachfolgenden Zeit der Ära der Entdecker gegeben. Im Gegensatz zu anderen Völkern des Landes Dommrath gehörten die Khodod offensichtlich fast durchweg zu den über die Ritter und ihren Hintergrund informierten Kreisen.
    Auf etlichen Welten hatten sich Khodod-Kyberneten parallel zum Wachstum des Dommrathischen Netzes und dem Verbot der Raumfahrt zu Pseudostöcken zusammengefunden, die biomechanisch vernetzte Kollektive bildeten, jedoch als Individuum wieder ausscheiden konnten. Andere Kyberneten arbeiteten mit Saphoren als Portal-Installateure oder reisten ähnlich wie die Irrismeet-Suggestoren durch das Land Dommrath.
     
    *
     
    Die Nyrfolk zirpte: „Er war schon oft sehr lange fort. Denn Langlebigkeit ist die Eigenart der Kimbaner - Mohodeh Kascha hat Zeit ..."
    Atlans Gesicht blieb unbewegt, dennoch waren ihm seine Gedanken förmlich anzusehen; die Besatzung des Ritterschiffs stellte für uns so gut wie keine Hilfe dar. Weder was Kascha betraf noch hinsichtlich der hyperphysikalischen Störungen durch die Dunkle Null. „Er wollte damals, als das Ritterschiff auf Clurmertakh niederging, seine maximale militärische und wissenschaftliche Potenz direkt vor Ort zur Verfügung haben. Außerdem hielt er die ATHA’KIMB auf dem Planeten für weniger gefährdet als im Orbit. Dies steht in direktem Zusammenhang mit der Tatsache, daß unser Ritter eine unbekannte Person verfolgte. Leider weiß ich auch nichts Genaues über den Unbekannten,- aber Kascha hat ihn für sehr mächtig gehalten!"
    Dreizehn Jahre - und sie sind davon überzeugt, daß Kascha noch lebt! durchfuhr es mich. Ist das nun Optimismus oder Naivität? Oder, sind sie derart loyal auf „ihren" Ritter eingeschworen, daß sie nicht einmal seinen Tod in Erwägung ziehen können? „Kommandantin Hiril' hat Arbeitsdienste eingerichtet", sagte

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