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2077 - Die Dunkle Null

Titel: 2077 - Die Dunkle Null Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Klimatisierung wurde es stickig im Anzug.
    Am besten von uns allen kam natürlich der Haluter zurecht. Wären die Phasen der Desorientierung nicht gewesen, die sogar ihm zusetzten, hätte er den Marsch wohl mit lautem Lachen kommentiert. Eine solche Herausforderung war genau nach seinem Geschmack, die körperliche Belastung bei 1,2 Gravos nicht der Rede wert. Auf allen vieren erreichte ein Haluter immerhin eine Spitzengeschwindigkeit von 120 Stundenkilometern, die er bis zu fünfzehn Stunden durchhalten konnte. Selbst der kurzfristige Aufenthalt im Vakuum machte diesen Geschöpfen nichts aus.
    Und weiter. Schritt für Schritt, über harten Fels und nachgiebigen Sand, vorbei an Geröllhaufen, Gesteinssplitterablagerungen, verwinkelt aufragenden Platten, aus dem Dunst auftauchenden Säulen und zu Torbögen geschliffenen Formationen. Dunst, Staub und Sand, wohin der Blick auch fiel. Dann wieder heftige Windstöße, begleitet von schrillem, nervendem Jaulen. Bald war kaum noch die Hand vor dem Helm zu sehen, und wir rückten enger zusammen.
    Allgegenwärtiger Sandsturm. Unausgesetzt wären das Prasseln der Sandkörner und das durchdringende Pfeifen zu hören. Fast wirkte es, als habe sich Clurmertakh selbst gegen uns verschworen. Wir sicherten uns auch am Boden weiterhin gegenseitig mit den Leinen.
    Mehrmals verschütteten uns gewaltige Sandböen binnen Sekunden, und es bedurfte Ichos Hilfe, um uns wieder auszugraben. Mit der vollen Kraft seines halutischen Körpers wühlte er sich durch die Anwehungen, die vier Hände schoben die Masse wie Planierraupen zur Seite. Die Fontänen wurden sofort vom Wind erfaßt und davongetragen.
    Aber nicht allein das, nicht allein die Geräteausfälle bereiteten uns größte Probleme, auch die zunehmende Desorientierung bemächtigte sich unser. Dagegen war nicht einmal der Haluter mit seinem Planhirn gefeit. Strangeness-Effekt! Trugbilder erschienen und zerflossen wieder, das Gefühl für die verstrichene Zeit verschwand. Inzwischen waren wir alle gleichzeitig betroffen.
    Dann plötzlich ... ein marternder Schub von aufwühlenden Erinnerungen.
     
    *
     
    ... Njels Bohannon lacht, und seine Stimme überschlägt sich. Ich weiche ein wenig zurück und mustere ihn von oben bis unten. Ein Hysteriker! „Du bist der Oberklugscheißer, der alles besser weiß und besser kann. Ja, dich hätscheln sie alle. So ein Schwachsinn!
    Auch du bist ebensowenig ein normaler Mensch wie all diese Kreaturen!"
    Ich erkenne, daß Bohannon die Kontrolle über sich zu verlieren droht. Aus seinem Gesicht spricht offener Haß; es ist als habe der Hyperphysiker sein bisheriges Leben lang alle Probleme in sich hineingefressen, so daß nun die psychischen Belastungen mit einem Schlag zutage treten. „Ich rede von den Unsterblichen, die ohne ihre Zellaktivatoren herumlaufen Wieso sollten sie sie zurückerhalten, he?" kreischt er. „Was soll das? Ist die normale Lebenserwartung eines Menschen nicht hoch genug? Weiß du von der Petition? Sicher hast du davon gehört. Dir entgeht ja rein gar nichts. Du weißt alles und kannst alles!"
    „Schluß, Njels!" Ich hebe die Stimme „Du weißt so gut wie ich, daß -das nicht stimmt. Du lügst schamlos, wenn du es sagst."
    „So?" Er reckt mir die Faust entgegen „Behaupte es! Geh hin und behaupte daß ich ein Lügner sei! Du bist der hinterhältige, widerliche Kerl, der die Lorbeeren für Verdienste einheimst, die andere sich erworben haben. 0 ja, ich blicke durch. Rhodan hat dich persönlich beauftragt, dieses Team zu leiten nicht wahr? Ihm hast du das alles zu verdanken. Du bist sein Schützling.
    Das ist widerlich. Er ist auch nur einer von denen, die sich auf Kosten der Menschheit ein langes Leben angeeignet haben. Merk dir eins: Die Zeit für die ZA-Träger ist abgelaufen, kapiert? Sie bekommen nie mehr ein lebensverlängerndes Ei. Und das ist gut so. Dafür kämpfe ich. Das ist der Grund, warum ich zum Saboteur geworden bin."
    Ich verziehe keine Miene, unterdrücke die in mir aufsteigende Entgegnung. Statt dessen stimme ich ihm scheinbar zu: „Du hast wahrscheinlich sogar recht. Rhodan und die anderen werden vielleicht keinen Aktivator mehr erhalten. Aus welchen Gründen auch immer."
    „Du Besserwisser, du Hellseher!" schreit er mir ins Gesicht. „Du willst auch jetzt das letzte Wort behalten."
    Er stößt mich von sich. Ich habe Mühe, auf den Beinen zu bleiben, und murmele: „Oktober '69.
    Sind alle in dieser Gruppe so aggressiv und unbeherrscht wie du?"
    Er

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