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2078 - Die Pforten von Zentapher

Titel: 2078 - Die Pforten von Zentapher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hätte!
    Ich beruhigte mich allmählich wieder - einer war schließlich besser als gar keiner und zeugte zumindest von gutem Willen. Ich beendete die Arbeit an meinem Werk und machte mich auf den Weg zum Marktplatz, der zu Sayn Voukumajas Zeiten ziemlich belebt gewesen war.
    Manchmal hatten sich dort sogar Besucher aus anderen Kabinetten eingefunden, um uns Bibliothekare zu befragen.
    Jetzt lag der Marktplatz wie ausgestorben da. Auf dem Landefeld standen zwei der Luftgefährte, wie sie für den Verkehr zwischen den Kabinetten benutzt wurden. Sie waren seit der großen Katastrophe hier geparkt. Wahrscheinlich stammten sie von Besuchern, die damals umgekommen waren. Das ließ sich nicht mehr rekonstruieren, weil nur die wenigen hundert Leichen aufzufinden gewesen waren. Und unter diesen hatten sich keine Fremden befunden.
    Ich brauchte nicht lange zu warten, bis durch die niedrige Wolkendecke eine der üblichen Fähren brach, sich auf den Landeplatz niedersenkte und sich in eines der Parkgestelle einklinkte. Heraus stieg ein sehr jugendlich wirkender Bibliothekar. Seine hautenge Kombination war wie neu. Das Grau des Gewandes wirkte so frisch wie der Teint seines Gesichts. Sein Pilz war von hellroter Farbe und wies lediglich drei große weiße Punkte auf.
    Er kam mit elastischen Bewegungen auf mich zu, strahlte Jugend und Vitalität aus. Ich stellte neidisch fest, daß seine Gliedmaßen noch einwandfrei funktionierten, daß seine Haut unzerstört und von makelloser Glätte war.
    „Ich bin Seam Envaroy" ,stellte er sich in reinstem Phrantisch vor. „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit den erfahrenen Bibliothekaren. Ich bin überaus lernbegierig."
    Es bedurfte keines weiteren Beweises für mich mehr, daß dieser Seam Envaroy ein Frischling war, der geradewegs aus der Klon-Retorte kam.
    Ich seufzte ergeben und nannte ihm ebenfalls meinen Namen. „Ich bin der Oberste Bibliothekar vom Kabinett Saraogh und werde mich persönlich deiner Einschulung annehmen."
    Ich machte das Beste aus der Situation. Frische Klone hatten zumindest den Vorteil, daß sie völlig unbelastet und immens aufnahmefähig waren.
     
    3.
     
    Startac Schroeder war sehr erleichtert, als er sich außerhalb der Dunklen Null wiederfand und die Kameraden vor sich sah. Es war seine geheime Befürchtung gewesen, nicht mehr aus ZENTAPHER hinausteleportieren zu können. Doch das hatte ihm glücklicherweise keinerlei Schwierigkeiten bereitet.
    Er ließ seine Blicke über die Runde schweifen. Dao-Lin-H'ay wirkte angespannt, Mondra Diamond schenkte ihm ein Lächeln, und Trim Marath zeigte ihm grinsend den Vogel. Myles Kantor war gerade mit Atlan im Gespräch vertieft und stieß hörbar die Luft aus, als er ihn sah.
    Icho Tolot hob alle vier Arme wie zur Begrüßung und als wolle er sagen: „Na, da ist er ja endlich."
    „Ich komme geradewegs aus dem Innern der Dunklen Null", sagte Startac Schroeder. „Es war phantastisch ..."
    Der Teleporter verstummte, als Atlan auf ihn zueilte und sich vor ihm aufbaute. Das Gesicht des Arkoniden war ausdruckslos. Er blickte ihm streng in die Augen. „Weißt du denn überhaupt, was du da getan hast?" sagte er mit gepreßter Stimme. „Was du dir und uns allen hättest antun können? Wir waren in großer Sorge um dich und dachten schon, wir hätten dich verloren. Du warst eine volle Stunde weg!"
    „So lange?" sagte Startac eingeschüchtert. „Ich ... ich habe jeglichen Zeitbegriff verloren. Aber es gab so viel Neues zu entdecken ..."
    Atlan unterbrach ihn mit einer Handbewegung und funkelte ihn aus rötlichen Augen an.
    „Du hast in höchstem Maße unverantwortlich gehandelt, dafür gibt es keine Entschuldigung", sagte er barsch. „Du hast uns in eine mißliche Lage gebracht und kannst von Glück sagen, daß wir nichts unternommen haben. Etwa eine Verzweiflungstat mit großem Risiko, um dir zu Hilfe zu kommen. Und das hätte uns alle in große Schwierigkeiten bringen können. Du hättest nie ein solches Wagnis eingehen dürfen, ohne dich mit uns vorher zu besprechen."
    „Es ist aber alles gutgegangen", versuchte sich Startac zu rechtfertigen. „Ich weiß jetzt, daß ich mühelos in die Dunkle Null teleportieren und wieder ungehindert herausspringen kann. Was zählt, ist doch, daß ich einen Weg gefunden habe, um euch alle nach ZENTAPHER zu transportieren."
    Atlan seufzte. „Merkst du denn nicht, was ich dir begreiflich zu machen versuche? Wir haben jeder von uns eine zu große Verantwortung zu tragen, als daß

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