2081 - Gruppe Sanfter Rebell
anwesend."
„Jegliche Veränderungen sind zu melden!"
„Es tut mir leid, aber wir erledigen hier unsere Arbeit entsprechend den Vorschriften. Änderungen müssen uns schriftlich mitgeteilt werden. Wir können nicht erraten, was heute oder morgen den Meldevorschriften entspricht."
Der Arkonide schnappte nach Luft. Dann schaltete er wutentbrannt ab. In der Halle brach lauter Jubel aus. „Freut euch nicht zu früh", warnte Cari, während sie das Netz wieder aufsetzte und das Band um den Arm wickelte. „Die werden einen Ersatz schicken, und der ist unter Umständen noch schlimmer als Fengoy."
„Widerlicher als der kann gar keiner sein", meinte Jackal Gör. „Und jetzt werden wir uns wehren."
„Wollt ihr das wirklich?" Sie sah ihre Techniker der Reihe nach prüfend an mit Ausnahme von Mohamin, dessen Antwort sie ja bereits kannte. „Überlegt euch das gut! Es kann euch schnell das Leben kosten."
„Das hier auch", behauptete Lampert Fulan und klopfte an seinen Schädel. „Was, ein mit Luft gefüllter Hohlraum?" rief Jackal, und alle lachten. „Im Ernst!" rief Cari zur Ordnung. „Es hat sich nichts geändert, Leute. Terra ist immer noch besetzt, und gestern erst wurde eine Hinrichtung im Trivideo gezeigt. Die Arkoniden werden sich das nicht gefallen lassen."
„Sie werden keine andere Wahl haben", versetzte Jackal. „Wir alle gehören jetzt der Gruppe Sanfter Rebell an. Wir sind nicht mehr allein. Hinter uns - oder vielmehr unter uns - steht eine mächtige Organisation, der TLD. Irgendwo da draußen ...", er deutete zum Fenster hinaus, „... kämpft Perry Rhodan für uns. Und Maurenzi Curtiz, das sagt er uns jeden Tag auf dem Residenzfunk. Rhodans Sohn Roi Danton, ist hier, mitten unter uns.
Natürlich gibt es keine Garantie für Sicherheit. Aber wir werden uns nichts mehr gefallen lassen, keine Schikanen, keine Perversitäten. Wir werden uns der arkonidischen Macht beugen, weil wir müssen. Aber nicht um jeden Preis."
Die anderen Techniker stimmten murmelnd zu. „Und für dich tun wir ohnehin alles", fuhr Jackal fort, „aber das kapierst du ja sowieso nie, Cari. Du willst einfach nicht kapieren, dass dich jemand gern hat, wenn man dich nicht mit der Nase drauf stößt."
„Du hättest es schon viel früher, vor Jahren, viel einfacher haben können, wenn du's nur mal gewollt hättest", fügte Kobell auf seine umständliche Art hinzu. Der kleine, dickliche Mann redete im allgemeinen nicht sehr viel, und wenn, dann kam es sehr bedächtig. „Du bist nämlich nicht nur die beste Vorgesetzte, die man sich wünschen kann, und eine umwerfend schöne Frau, sondern auch ein prima Kumpel. Das mein' ich ganz ernst."
Mohamin Skana lächelte. Aus seinen Augen war die Melancholie völlig verschwunden und hatte optimistischer Entschlossenheit Platz gemacht. „Ihr seid schon ein verrückter Haufen", sagte Cari gerührt.
Nach Schichtende unternahmen Cari und Mohamin einen Abstecher zum öffentlichen Markt am Forum Andromeda, nahe der ehemaligen, nun verlassenen Mutantenschule Fellmer Lloyd. Der Markt erstreckte sich über einen halben Kilometer Durchmesser und war stets ein kunterbuntes Durcheinander an Waren und Lebensmitteln aus der gesamten Milchstraße. Sogar Perlamarine, die kostbaren solmothischen Juwelen, wurden hier angeboten, aber natürlich waren es alles Fälschungen. Doch arglose Touristen und sogar Einheimische fanden sich immer wieder, die einem „Schnäppchen" nicht widerstehen konnten.
Hier hatte das Leben einigermaßen zur Normalität zurückgefunden; was nicht zuletzt an den Touristengleitern liegen mochte, die hier regelmäßig Station machten. Doch gab es einen großen Unterschied zu früher: An diesem Tag trug mindestens jeder vierte Mensch irgendetwas Weißes um den rechten Arm gebunden. Man sprach nicht darüber, man erkannte sich still. Hin und wieder grüßte man sich beim Vorübergehen mit einem kurzen Kopfnicken oder einem Augenzwinkern. Dieser Anblick tat Cari Kadjan gut und drängte die vergangenen Ereignisse weiter zurück. Sie war auch froh um Mohamins Begleitung. Cari hätte es nicht gewagt, ihn darum zu bitten, doch er wich ganz selbstverständlich keinen Schritt von ihrer Seite. Die junge Terranerin fasste neuen Mut und schüttelte den Rest der schweren Last ab. Das Leben musste weitergehen, und dies waren extreme Zeiten, denen man sich ebenso extrem fügen musste. „Ein Vorteil von uns Terranern ist", sagte sie zu Mohamin, „dass wir uns so schnell anpassen
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