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2081 - Gruppe Sanfter Rebell

Titel: 2081 - Gruppe Sanfter Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Koordinationsschwierigkeiten. Sie konnte Mohamin nicht zu Hilfe kommen, sosehr sie es versuchte. Der Techniker wich Fengoy aus;. die Gelegenheit zum Schlag war günstig, aber er zögerte immer noch. Der Zaliter bestrafte ihn dafür, indem er herumwirbelte und mit erschreckender Kraft versuchte, ihm die Skulptur zu entreißen. Jetzt erst, da er sich verteidigen musste, erwachte der Kampfgeist in Mohamin. Ineinander verklammert stolperten die beiden Männer durch das Zimmer. Endlich gelang es Mohamin, Fengoy mit der Faust einen Schlag gegen das linke Ohr zu versetzen, knapp neben der immer noch blutenden Kopfwunde.
    Fengoy brüllte auf wie ein verwundetes Wildschwein, aus dem Ohr und der Nase schoss Blut. Er wich zurück, verlor dabei den Halt und taumelte gegen eine der Säulen, die nicht fest verankert war und zu wackeln anfing; ebenso die Skulptur auf ihr. Automatisch wollte Mohamin' nach Fengoy greifen, doch in diesem Augenblick stürzte der Zaliter zusammen mit der Säule um, und die Skulptur landete mit einem hässlichen Knacken ausgerechnet, wie ein böser Fluch, auf seinem Kopf. Eine Blutlache breitete sich auf dem Teppich aus.
    Cari hockte schluchzend da; sie konnte das Geschehene nicht fassen. Mit tränenverschmiertem Gesicht sah sie auf, als Mohamin sich neben sie kniete und ihr etwas um die Schultern legte. „Du frierst ja", sagte der Techniker .leise. Es schüttelte sie richtiggehend. Mit zitternden Fingern zog sie das Kleidungsstück vor die nackte Brust. „Ist er tot?" fragte sie zähneklappernd. „Ich hoffe es", flüsterte er. „Aber ich kann da jetzt nicht hingehen und nachschauen."Sie nickte. „D... denkst du, es hat jemand mitbekommen, was hier geschehen ist?" Er schüttelte den Kopf. „Ich hab' die Tür zugemacht, und die Isolierungen lassen nichts durch. Momentan sind wir sicher."
    „Momentan? Momentan?" Ein hysterisches Kreischen lag in ihrer Stimme. „Der ... der Dreckskerl muss weg, und zwar jetzt sofort, wir zersägen ihn und werfen ihn in den Konverter, und dann werfen wir den Teppich hinterher und ich kaufe einen neuen, und ..."
    „Schtscht", unterbrach er sie sanft und legte einen Finger auf ihren Mund. „Nur ruhig, Cari. Das kriegen wir schon hin. Solange er nicht noch mal aufsteht, kriegen wir das hin. Aber jetzt beruhige dich erst mal! Und sag mir, ob du verletzt bist!"
    „K... keine Ahnung. Ich bin völlig durchgedreht. Mohamin, wir haben jemanden umgebracht!"
    „Erstens war es ein Unfall, und zweitens warst du nicht daran beteiligt. Den ersten Schlag habe ich geführt."
    „Aber mit meiner Skulptur!"
    „Cari, er hat es nicht anders verdient, und das weißt du genau. Denk jetzt nicht darüber nach! Wir reden später noch mal darüber, ja? Jetzt muss ich das Ganze erst mal in Ordnung bringen." Er strich in einer tröstenden Geste über ihren Kopf und stutzte, als er das Netz ertastete. „Ich wollte dich gerade anrufen", murmelte sie. „Da klingelte es, und ich dachte, du wärst es. Ich war so dumm ..."
    „Jetzt hör auf, bitte. Wir regeln das schon." Mohamin Skana aktivierte sein Armbandfunkgerät. „Es gibt Probleme", sprach er hinein, als sich ein kleines Holo errichtete und ein terranisches Durchschnittsgesicht zeigte. Vermutlich ein Phantombild. „Wo?" fragte eine männliche Stimme knapp.
    Mohamin nannte Caris Adresse und worum es ging. Caris Zittern ließ nach, als sie dem ruhigen Klang seiner Stimme lauschte. Hier war jemand, der für sie da war. Sie brauchte keine Angst mehr zu haben, nicht einmal nachzudenken. Andere würden sich um ihre Probleme kümmern. Trotz des schrecklichen Vorfalls fühlte sie ihre Last leichter werden. „Ich erledige das", versprach die anonyme Stimme. „Ich werde den TLD informieren, er wird die Leiche und alle Spuren beseitigen. Verlasst die Wohnung bis morgen früh und nehmt zu niemandem Kontakt auf! Der TLD wird den Behörden einen bedauerlichen Unfall mitteilen und alles so konstruieren, dass keiner von euch damit in Verbindung gebracht wird"
    „Dann müssen wir morgen wieder in den Hypertrop-Zapfer", erinnerte Mohamin seinen Kontaktmann. „Sonst machen wir uns automatisch verdächtig."
    „Ich werde die übrige Belegschaft benachrichtigen und ihnen die richtige Aussage eintrichtern. Aber ich glaube nicht, dass die Behörden bei euch vorstellig werden, die haben eine Menge zu tun. Fengoy ist nur einer von vielen, die derzeit verschwinden oder Unfällen zum Opfer fallen, und nicht der Wichtigste."
    „Danke", flüsterte Cari.

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