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2081 - Gruppe Sanfter Rebell

Titel: 2081 - Gruppe Sanfter Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Es ist unser Job", sagte die Stimme, dann erlosch das Holo. „Gut", sagte Mohamin zu Cari. „Die werden alles Weitere erledigen, und wir räumen jetzt so schnell wie möglich das Feld. Kannst du aufstehen?" Er half der jungen Frau auf die Beine. Sie nickte. „Warte bitte, ich will mir etwas zum Anziehen holen ... und ein paar Sachen, die ich unbedingt brauche. Ich bin gleich zurück."
    „Wenn du mich brauchst ..." Ihr gelang ein schwaches Lächeln. „Danke, aber allein anziehen kann ich mich, seit ich fünf gewesen bin." Mohamin lächelte traurig zurück. Dann schlich er zu Fengoys Leiche, gerade so nah, dass er nicht versehentlich in die Blutpfütze trat. Es gab keinen Zweifel mehr, dass der Zaliter tot war: Seine rotbraune Haut wurde bereits fahl, und der Kopf war von der Skulptur regelrecht zermalmt worden. Zum Glück lag er mit dem Gesicht nach unten. Gleich darauf kam Cari in einer dunklen Kombination und mit einem kleinen Beutel zurück. Ihr Gesicht war frisch gewaschen und sah beherrscht aus. Sie verließen gemeinsam die Wohnung, ohne einen Blick zurückzuwerfen.
    Erst in Mohamin Skanas Wohnung sprachen sie wieder. Der Techniker zwang Cari, sich erst mal hinzusetzen und von ihm verarzten zu lassen. An ihrem Hals zeigte sich die Folge von Fengoys Hand in grünblauer Verfärbung, im Gesicht hatte sie zwei kleine Schnittwunden und ein blaues Auge, die Oberlippe war leicht aufgeschlagen und blutete. Als Mohamin versehentlich an ihr Brustbein stieß, seufzte Cari leise auf.
    „Tut mir leid", sagte er erschrocken. „Hat er dich da auch ... Ich meine ..." Sie nickte. „Ich bin bis zum Bauchnabel runter voller Blutergüsse, kein schöner Anblick." Sie zeigte ein schiefes Lächeln und zuckte erneut zusammen, als die Lippe wieder aufplatzte. „Au!"
    „Warte, bis ich fertig bin, dann kannst du wieder Witze reißen", äußerte Mohamin Galgenhumor, und sie stieß ihn leicht in die Seite. „Also, ich kann dich mit Bioplast versorgen und die Schwellungen lindern, aber gegen die Verfärbungen kann ich nichts machen."
    „Ist schon okay", flüsterte sie. „Solange mich niemand verhören will, habe ich kein Problem damit. Irgendwann wird die Erinnerung an Fengoy verblassen, genauso wie alles andere. Alles heilt." Dann sah sie ihn forschend an. „Ich glaube, du bist mir ein paar Antworten schuldig, und jetzt haben wir Zeit dafür."
    „Ja, natürlich." Mohamin tupfte Blut von einer Augenbraue. „Du willst wissen, warum ich zur Stelle war? Ich habe geahnt, dass Fengoy kommen würde. Und weil du dich weigertest, deine Wohnung zu verlassen, musste ich mich eben dort postieren und aufpassen."
    Sie fixierte seine Augen. „Warum?" hauchte sie. „Die Tür stand einen Spalt breit offen", fuhr er fort, ohne ihre Frage zu beachten. „Ich kam gerade noch rechtzeitig und griff nach dem Nächstbesten, was ich erwischen konnte ..." Sie ließ nicht locker. „Warum?"
    „Was hätte ich tun sollen? Er war dabei, dich ... dich zu ... Ich ..."Sie schüttelte den Kopf. „Warum warst du dort?" Mohamin seufzte. „Cari, ist das denn so schwer zu erraten?" fragte er traurig. „Manchmal... manchmal bist du einfach so weltfremd, dass ich dich am liebsten ..." Er schluckte und konzentrierte sich wieder auf seine Arbeit. „Am liebsten ... was?"
    „Cari, da ist so ein Zug an dir, der einen Mann zum Wahnsinn treiben kann, ganz im Ernst." Mohamin ließ den Kleber fallen und stand auf. „Ich liebe dich, Cari, schon seit langem, aber du hast es nie gemerkt." Cari öffnete den Mund und starrte ihn an. Die Melancholie lag wieder in seinen dunklen Augen. Sie hatte ihn nie gefragt, woher dieser Ausdruck kam. Er erschien ihr normal, als gehörte er zu Mohamin und war nichts Besonderes. Jetzt endlich begriff sie, wie sehr sie sich getäuscht hatte. „Du warst immer so auf diesen dämlichen Angeber Kurbar fixiert, dass du keine Augen für jemand anderen hattest. Du dachtest nur immer an dich und ihn und die vielen Probleme, die du mit ihm hattest. Nicht mal Lömbeg Kläv von der Kellerkatze konnte dir die Augen öffnen. Du hattest dich völlig verrannt und nie gemerkt, dass dieser Kurbar sich nichts aus dir machte. Für ihn warst du nur eine angenehme Abwechslung, wenn er mit dir angeben wollte oder wenn er jemanden fürs Bett brauchte. Du warst so verbohrt, dass du nicht einmal gemerkt hast, dass du ihn auch schon lange nicht mehr liebtest. Du hast es oft genug ausgedrückt, ohne dir darüber bewusst zu sein." Mohamin hob die Schultern.

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