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2084 - Der Instinktkrieger

Titel: 2084 - Der Instinktkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Er wusste nicht, wie jener Entscheidungskampf ausgegangen war. Er ging davon aus, dass am Ende ein Sieg ZENTAPHERS gestanden hatte. Aber auf welche Weise war er errungen worden? Jedenfalls war 11-KYR nicht mehr benötigt worden. Das stand jetzt fest, da er nicht mehr zum Einsatz gekommen war. Golton Rover'm Rovaru und alle anderen an Bord von 11-KYR waren in die Hibernationstanks zurückbe ordert und in den einzigen Zustand versetzt worden, in dem. Instinktkrieger wie sie das Dasein ertrugen.
    Er ging einige Schritte bis in eine Hygienekabine und spülte sich mit kaltem Wasser ab. Dabei fragte er sich, welche Situation er in der Hauptleitzentrale vorfinden würde. Die Entscheidungsschlacht war zu Ende - oder neigte sie sich erst ihrem Ende zu? Er war unsicher. Die Situation in 11-KYR war nicht so, wie sie sein sollte.
    Die kleinen, robotischen Helfer erschienen nicht, die ihm frische Wäsche und seinen Kampfanzug hätten reichen müssen. Auf der metallenen Spinne vor der Hygienekabine hätten acht Kampfanzüge hängen müssen, einer für jedes Mitglied seines Tmakah, der Kampfgruppe aus Instinktkriegern. Sie konnten ihren Aufgaben nicht gerecht werden, wenn sie keine Anzüge hatten. Nicht einmal die kosmonautischen Probleme konnten sie ohne entsprechende Ausrüstung lösen. Nur ein einziger Anzug war da, und der sah auf den ersten Blick so aus, als sei er gerade erst aus einem schweren Kampf hervorgegangen. Er war defekt. Einer der vier Ärmel war abgerissen. Statt der transparenten Halskrause, die sich zu einem Helm. entfalten konnte, erkannte Golton Rover'm Rovaru nur mehr herabbaumelnde, milchigweiße Fet zen.
    Er ließ die Finger einer Hand über den Anzug gleiten, und dabei erkannte er, dass er sich geirrt hatte. Der Anzug trug keine Kampfspuren, er war vermodert. Seine als schier unzerstörbar geltenden Fasern hatten ihre Festigkeit verloren und sich aufgelöst. Aggressive Substanzen mochten ihnen derart zugesetzt haben. Goltons Blicke fielen auf die endlos erscheinende Reihe der Hibernationstanks. Dann setzte er wie betäubt Fuß vor Fuß, um an ihnen entlang zu schreiten. Je weiter er kam, desto schneller ging er, bis er schließlich nur noch lief. Dann aber blieb er abrupt stehen und sah sich fassungslos um. Unter mehr als tausend Behältern, die er allein von seinem Standort aus erkennen konnte, war nur ein einziger intakt. Sein eigener!
    Alle anderen Hibernationstanks wiesen feine Risse, klaffende Sprünge oder Materialdeformationen auf. Zahlreiche Tanks waren sogar zu Staub zerfallen. Er konnte nur mehr die bloßen Stümpfe mit den technischen Innereien ausmachen, umgeben von Haufen von Staub. Er bemerkte eine Bewegung im Hintergrund der Halle. Instinktiv ließ er sich auf den Boden fallen. Vorsichtig hob er danach den Kopf und horchte. Ein feines Knistern klang zu ihm herüber, und dann vernahm er den Atem eines lebenden Wesens. Er richtete sich langsam auf. Unbegreifliches war in der Halle der Hibernationstanks geschehen. Irgendetwas hatte nahezu die gesamte Anlage zerstört. Die Zeit?
    Er verwarf diesen Gedanken sogleich wieder. Das sich ihm bietende Bild drängte ihm die Vorstellung auf, Jahrtausende könnten seit der Entscheidungsschlacht vergangen sein. Doch das akzeptierte er nicht. Es widersprach jeder Logik, dass die Halle der Instinktkrieger für eine so lange Zeitspanne vom Architekten unbeachtet geblieben sein sollte. Etwas anderes musste geschehen sein. Möglicherweise war es dem Feind gelungen, ein aggressives Gas in die Halle zu leiten und damit die Hibernationstanks und vieles andere zu zerstören. Schlurfende Schritte näherten sich ihm. Golton sprang auf, stürzte brüllend nach vorn und breitete die Hauptarme aus, um denjenigen zu empfangen, der ihn bedrohte. Schon nach wenigen Schritten blieb er stehen. Verblüfft blickte er auf die armselige Gestalt, die etwa fünfzig Meter von ihm entfernt an einem der Tanks stand und sich daran abstützte.
    Der andere war ebenso wie er etwa 3,70 Meter groß: eine gewaltige, klobige Erscheinung mit dunkelgrauer Borkenhaut. Die vier hellen, infrarot sichtigen Augen hätten eigentlich in Regenbogenfarben schillern müssen, doch sie sahen grau und stumpf aus. Derartiges hatte Golton Rover'm Rovaru bisher nur bei sterbenden Instinktkriegern beobachtet. Der andere war ebenfalls nackt, besaß nur noch einen Schulterarm. Aus seiner Brust und aus dem Rücken ragten die beiden etwa zwanzig Zentimeter langen Arme hervor. „Marun Auki'var", stellte der andere

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