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2084 - Der Instinktkrieger

Titel: 2084 - Der Instinktkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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können."
    „Des weiteren ist mit Störungen etwas anderes gemeint als die Pflanze", fuhr er fort, ohne sich von ihren Worten und ihrem Verhalten beeindrucken zu lassen. „Es geht um eine völlig anders geartete Bedrohung."
    „Aber welche das ist, weißt du auch nicht", vermutete sie, wobei sie mit dem ganzen Geschick einer austrainierten Kämpferin ihre Waffen überprüfte und neu fokussierte. „Dazu reicht dein Verstand nicht."
    „Völlig richtig", gab er zu. Er blickte sie belustigt an. Mit ihren ständigen Provokationen bewies ihm die Kriegerin, dass sie nicht so selbstsicher war, wie sie sich gab. In der Hoffnung, dass er irgendwo eine Schwäche zeigte, forderte sie ihn immer wieder heraus. Er dachte nicht daran, sich eine Blöße zu geben. „Dazu benötige ich deine Hilfe. Nun?"
    „Was - nun?"
    „Willst du mir nicht verraten, um was für eine Bedrohung es sich handelt?"
    „Keine Ahnung!" Sie schürzte die Lippen. „Wir müssen uns so schnell wie möglich in die Kommandozentrale begeben. Erstens, um direkte Informationen zu erhalten, und zweitens, um uns vor der Pflanze in Sicherheit zu bringen." Sie sprach an, was er seinen Worten hatte anfügen wollen.
    Da ZenKYR in der Lage war, eine von außen kommende Störung zu melden, musste die Zentrale intakt und von der Pflanze unbehelligt sein. Solange sie es war, konnten sich die Krieger dorthin zurückziehen. Nicht nur das. Wenn die Zentrale noch nicht beeinträchtigt war, gab es noch Hoffnung für 11-KYR. Zugleich blieben sie in der Pflicht, zu kämpfen und die gesamte Anlage zu verteidigen.
     
    4.
     
    Dieses Mal näherte sich die Gondel der riesigen Festung auf einem anderen Kurs. Auf ihm passierten Atlan und Icho Tolot eine Stelle an der Kabinettblase, jener Wolkenstruktur, in die die Festung eingebettet war, an der die Wolken einen seltsamen bläulichen Schimmer annahmen. Obwohl sie beide nicht für Sinnestäuschungen anfällig waren, hatten sie den Eindruck, hinter dem blauen Schimmer in eine unendliche Ferne zu blicken. „Das muss ich mir genauer ansehen", forderte der Haluter, konnte den Flug der Gondel jedoch nicht beeinflussen. So gewannen sie lediglich den Eindruck, dass der bläuliche Schimmer eine Scheibe von etwa zwanzig Kilometern Durchmesser bildete. An seinen Rändern wurde er von zwölf kugelförmigen, jeweils annähernd achtzig Meter durchmessenden Satelliten begrenzt. Diese schwebten stationär an Ort und Stelle und waren teilweise in der Wolkensubstanz verborgen. „Das ist seltsam", sagte Atlan. „Für mich sehen die blaue Scheibe und die Satelliten fast aus wie ein Druckschott und dessen Riegel. Oder täusche ich mich?"
    „Das sind subjektive Eindrücke", kritisierte Icho Tolot, gab jedoch nach einer Pause zu, dass er einen ganz ähnlichen Eindruck gehabt hatte. Der Haluter drehte sich um und blickte zurück, doch aus dieser Perspektive konnte er nichts mehr erkennen. Dichte Wolken verhüllten die Sicht. Wenig später erreichte die Gondel erneut den Landeplatz auf dem Kommandodiskus, setzte jedoch nicht an der gleichen Stelle wie zuvor auf. Der Diskus hatte einen Durchmesser von etwa zwei Kilometern und bot somit eine Fläche, die beim ersten Besuch nicht so ohne weiteres ganz zu überblicken gewesen war. Jetzt entdeckten Atlan und der Haluter, dass die mürbe gewordene Außenwand an zahlreichen Stellen von pflanzlichem Material durchbrochen worden war. Sie waren überrascht von der Kraft und den Möglichkeiten der Pflanze. „Was ist hier passiert?" fragte der Arkonide. Die zwei Galaktiker harrten noch in der Gondel aus und zögerten mit dem Ausstieg. Sie hatten das Gefühl, dass der mürbe gewordene Boden unter ihrer Last zusammenbrechen könnte. „Von vornherein hat man diese Festung jedenfalls nicht mit solchen Pflanzen versehen", vermutete Icho Tolot.„Ich bin sicher, dass die Pflanze ihr Werk erst später begonnen und nach und nach die meisten Bereiche erobert hat."
    „Die meisten Bereiche?" zweifelte Atlan. Icho Tolot stellte sich auf und blickte in die Runde. „Alle Bereiche", betonte er danach. „Ich bin sicher, dass die Pflanze die gesamte Festung für sich erschlossen hat. Auch alle Raumschiffe."
    „Das sind Tausende!"
    „Auch sie! Und alle Speichen, an denen sie verankert sind." Atlan schüttelte den Kopf. Er war noch immer nicht überzeugt, dass sie aus ihren ersten Eindrücken so weitgehende Folgerungen schließen durften. „Das würde bedeuten, dass die Festung nicht mehr und nicht weniger als ein Wrack

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