Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2084 - Der Instinktkrieger

Titel: 2084 - Der Instinktkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
abzutrennen. Stinkende Dämpfe breiteten sich in der Halle aus. Golton Rover'm Rovaru reagierte ähnlich. Auch ihn packte namenlose Wut, als er sah, was aus den Instinktkriegern wurde. Dabei drang er pausenlos feuernd in die Halle vor, bis er in einige der Tanks blicken konnte. Sie waren alle leer.
    Krachend brach eine Seitenwand zusammen, ,und riesige Tentakel einer Pflanze rollten sich durch die Öffnung in den Raum. Die bei den Instinktkrieger feuerten auf sie, erreichten jedoch nur wenig. Ihnen blieb nichts anderes übrig, als sich erneut zurückzuziehen. Golton schloss das Schott hinter sich. Schwer atmend blieb er stehen. Der Tod hatte keine Schrecken für ihn. Aber er wollte nicht unter so unwürdigen Umständen sterben wie jene, die von der fleischfressenden Pflanze aus den Tanks geholt worden waren. Ihr Tod wühlte ihn bis ins Innerste auf. „Wir sollten hier verschwinden", drängte Lakahna, deren Gesicht von ähnlichen Empfindungen gezeichnet war. „Ich habe keine Lust, mich von dem Biest verzehren zu lassen." Die Hibernationshalle verfügte nicht über eine freitragende Decke, sondern besaß zahlreiche Stützwände von unterschiedlicher Länge und Breite, so dass man nicht von einem Ende bis zum anderen sehen konnte, sondern höchstens einen Überblick gewann.
    Als Golton Rover'm Rovaru und die Instinktkrie gerin an seiner Seite an einer der Wände stehen blieben, erhellte sich nur wenige Schritte von ihnen entfernt ein Holo-Würfel.
    „Achtung! 11-KYR macht darauf aufmerksam, dass die gemeldeten Störungen erneut auftreten und dieses Mal penetrierender als zuvor sein könnten."„Was soll das bedeuten?" fragte Lakahna. Golton erinnerte an die vorherige Meldung, in der es geheißen hatte, dass die Überwachungssysteme einige seltsame Beobachtungen in Sektor Kythar gemacht hatten. „Du selbst hast gesagt, dass 11KYR Gefahr droht", schloss er. „Schon vergessen?" Sie lächelte schief. Entschuldigend hob sie eine zur Faust geballte Hand. „Damit wollte ich nur auf mich aufmerksam machen", sagte sie. „Ich habe kaum verstanden, was aus dem Lautsprecher kam. Du musst zugeben, dass meine Worte dich in gewisser Weise doch beeindruckt haben."
    Golton schnaubte ärgerlich. Die Kriegerin wollte ihm zu verstehen geben, dass sie sich ihm überlegen fühlte, und sie tat es, indem sie ihm vermittelte, dass sie ihn nicht ernst nahm. „Ich ziehe meine Schlüsse aus der letzten Meldung", sagte er, ohne auf sie einzugehen. „Erstens funktioniert ZenKYR noch. Gestört sind vor allem die Verbindungen zur Peripherie. Zweitens kann diese gefräßige Pflanze nicht mit den gemeldeten Störungen identisch sein. Sie ist offensichtlich schon sehr lange aktiv. Und dann gibt es noch einige andere Anlagen, die trotz der Pflanze noch intakt sind. Das ist unter anderem die Gravitationsregelung. Immerhin sind wir nicht schwerelos oder einer höheren Schwerkraft ausgesetzt als gewohnt." Über die Schulter hinweg spähte er in die Halle hinaus. Das Pflanzenungeheuer setzte seinen Vormarsch mit aller Energie fort, arbeitete sich dabei mit beängstigender Geschwindigkeit voran. Es tröstete nur wenig, dass sich die Ranken ihnen zurzeit nicht näherten, sondern eine andere Richtung eingeschlagen hatten. Golton zuckte zusammen, als direkt über ihnen einer der Deckenfluter grün zu flackern begann. Zugleich bemerkte er, dass Lakahna sich das Atemschutzgerät vor den Mund drückte. Er handelte nicht weniger schnell als sie.
    Giftgas! bedeutete die Warnung an der Decke, und er zweifelte nicht, dass die Pflanze sie mit diesem Mittel angriff. Überrascht stellte er fest, dass er ihren Gegner noch immer unterschätzt hatte. Die Pflanze verfügte über vielfältige Möglichkeiten, sie anzugreifen und zu vernichten. Allerdings hatte er nicht daran gedacht, dass sie auch giftige Gase ausdünsten konnte. Ohne Atemschutzgeräte wären sie verloren gewesen. „Die Risse im Tor deuten darauf hin, dass die Tentakel bereits seit Jahren daran arbeiten, sich Zutritt zu verschaffen", sagte Golton. „Die Tatsache, dass ZenKYR vorher nichts von der Aktivität der Tentakel gemeldet hat und wir erst jetzt geweckt wurden, ist für mich ein Beweis dafür, dass diese seltsame Vegetation von innen kommt. Also irgendwo im Inneren der Festung entstanden und von dort aus gewachsen ist."
    „Alle Achtung", spöttelte sie. „Du kannst ja erstaunlich logisch denken. Weil das Biest im Inneren entstanden ist, gab es keinen Alarm, der uns aus dem Schlaf hätte holen

Weitere Kostenlose Bücher