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2084 - Der Instinktkrieger

Titel: 2084 - Der Instinktkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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neben der Frau war, gelang es ihm, einen der Tentakel mit einem Energiestrahl zu durchtrennen. Er packte Lakahna an den Schultern und riss sie mit sich. Sie wehrte sich nicht, sondern gab nach, und während Golton sie in Sicherheit zerrte, feuerte sie ununterbrochen auf das Hallentor und die Pflanzenteile, die sich daraus her vordrängten. Ihm kam es so vor, als habe er es mit einer Menge aus grünen, sich geschmeidig windenden Wesen zu tun, die in höchster Panik durch das Tor zu ihnen In die Halle flüchten wollten. Dabei war er sich klar darüber, dass dieser Eindruck täuschte. Was durch das Tor hereinquoll, flüchtete nicht, sondern griff wütend und konsequent an.
    Golton Rover'm Rovaru erinnerte sich daran, dass sich auf der anderen Seite des Tores eine Halle befand. Als er sich während des Entscheidungskampfes mit den anderen Instinktkriegern aus ihr zurückgezogen hatte, war sie angefüllt gewesen mit schwerem Kriegsmaterial. Nun beherbergte sie offenbar nur eine ins Gigantische gewachsene Pflanze, deren Ranken sich mit explosiver Gewalt durch die Öffnung zu ihnen drängten. Zusammen mit Lakahna wich er zurück. Sie mussten laufen, denn die gierigen Arme der Pflanzen folgten ihnen in einem geradezu atemberaubenden Tempo. Es schien, als hätten sie sich in der benachbarten Halle zu Bündeln aufgerollt, die sich nun öffnen konnten.
    Fassungslos beobachteten die beiden Instinktkrieger das Vorgehen der Pflanze, die aus einem ungeheuer widerstandsfähigen Material zu bestehen schien. Ihr Vordringen in die Hibernationshalle glich einer Blitzeroberung. Die Tentakel hatten ihre Farbe gewechselt, schimmerten nun in zahllosen meist metallisch wirkenden Farbtönen. Teile ihrer Oberfläche platzten ab und wirbelten mit hoher Geschwindigkeit in die Halle hinein. Es schien, als schieße die Pflanze Sporen ab, mit deren Hilfe sie den Raum möglichst schnell bis in seine äußersten Winkel hinein erobern wollte. Golton und Lakahna feuerten pausenlos. Sie bündelten die Energiestrahlen ihrer Skymmen stärker, um eine höhere punktuelle Wirkung zu erzielen. Damit erreichten sie immerhin, dass einige der tentakelartigen Gebilde auseinanderbrachen, schwarz wurden und regungslos auf dem Boden liegen blieben.
    Nicht verhindern konnten sie, dass augenblicklich andere Ranken nachrückten und weiteres Terrain besetzten. So blieb ihnen nur die Flucht tiefer in die Hibernationshalle hinein. Sie konnten den Vormarsch der Pflanze ein wenig verzögern, aufhalten konnten sie ihn nicht.
    Erstaunt verfolgten sie, wie die Tentakel mit den halbverfallenen Tanks in Berührung kamen und die so kontaktierte Materie unmittelbar darauf verwandelten. Aus Staub und anderen Resten formte sich in Sekunden mit langen Stacheln versehenes Gestrüpp, das sich zumeist in Kugelform aufwölbte und unzweifelhaft Teil der Pflanze wurde. Die Ranken erwiesen sich als Fressorgane eines offenbar ausgehungerten Organismus. Gierig stürzten sie sich auf das, was von den Hibernationstanks und den Schutzanzügen an den Metallspinnen übriggeblieben war. Sie sogen es auf optisch nicht erkennbare Weise in sich hinein, wohingegen Boden, Wände und Decke der Halle aus für sie Unverdaulichem zu bestehen schienen. „Für das Biest sind wir ebenso Nahrung wie die Tanks", befürchtete Lakahna. „Ich habe aber keine Lust, mich fressen zu lassen."
    Die Krieger schossen nicht mehr, sondern setzten sich weiter ab, um so schnell wie möglich mehr Abstand zu den Tentakeln zu gewinnen. Wenig später erreichten sie das Verbindungsschott zu einer weiteren Halle. Hier stellte Golton keinerlei Risse fest, und das Schott ließ sich durch Berührung einer Kontaktplatte öffnen. Ihre Blicke fielen auf Hunderte von Hibernationstanks, die vollkommen intakt zu sein schienen. Die Halle, in der die Tanks standen, war etwa hundertfünfzig Meter tief. Davon wurden die letzten fünfzig Meter von einer Pflanze eingenommen, die mit langen grünen Tentakeln in die verschiedenen Tanks griff. Entsetzt beobachteten die beiden Instinktkrieger, wie die Pflanze einen Körper nach dem anderen aus den Tanks holten, und in einem mit langen Zacken versehenen Zentralkörper verschwinden ließ. Säfte quollen aus den Öffnungen dieses Körpers hervor.
    Sie breiteten sich auf dem Boden aus, und wo sie die Tanks berührten, löste sich die Materie auf.
    Lakahna schrie vor Zorn und Entsetzen. Sie feuerte mit ihren Energiestrahlern auf, die fleischfressende Pflanze, und es gelang ihr, einige der Ranken

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