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2084 - Der Instinktkrieger

Titel: 2084 - Der Instinktkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zurück. Die beiden Kontrahenten hieben mit ihren Fäusten aufeinander ein, bewegten sich dabei so schnell, dass er ihnen mit seinen Blicken kaum folgen konnte. Der graue Koloss aus der Festung setzte nicht nur seine mächtigen Hauptarme ein, sondern sprang einige Male in die Höhe und versuchte, Icho Tolot mit seinen Beinen zu treffen. Einige Male gelang es ihm, und der Haluter stürzte zu Boden. Bevor der Angreifer den Vorteil jedoch für sich nutzen konnte, war Tolot wieder hoch und konterte mit gezielten Schlägen. Jeder einzelne dieser Hiebe hätte ausgereicht, einen Menschen wie Atlan in Stücke zu reißen. Das Wesen mit der Borkenhaut und dem goldenen Kampfanzug zeigte sich nur wenig beeindruckt. Immer wieder griff es an, und immer wieder gelang es ihm, schwere Treffer an Kopf und Körper des Haluters zu landen.
    Die beiden Kämpfer rasten in der Zentrale hin und her, prallten immer wieder gegen die Instrumentenkonsolen. Sie richteten verheerende Schäden an.
    Vergeblich forderte Atlan sie auf, den Kampf zu beenden. Sie hörten nicht auf ihn, weil sie viel zu sehr auf den Kampf konzentriert waren. Icho Tolot hätte schon frühzeitig eine Entscheidung herbeiführen können, indem er die Molekularstruktur seines Körpers umgewandelt hätte. Der Haluter war in der Lage, seinen Körper in Bruchteilen von Sekunden in eine Art Block aus hochdichtem Material zu versetzen, das härter und widerstandsfähiger war als der beste Stahl, der jemals hergestellt worden war. Hätte der Goldene mit Fäusten auf einen der artig geänderten Körper eingeschlagen, hätte er fraglos seine eigenen Fäuste zertrümmert, dem Haluter jedoch nicht den geringsten Schaden zugefügt. Doch Icho Tolot verzichtete auf einen solchen Trick.
    Minutenlang wechselten die Vorteile. Mal schien es, als könnte Icho Tolot das Wesen im goldenen Kampfanzug niederringen, dann wieder sah es so aus, als müsse er ihm unterliegen. Schließlich aber zeigten die unglaublich wuchtigen Schläge .des Haluters Wirkung, und sein Gegner wich Schritt um Schritt zurück. Weder der Arkonide noch die beiden Kämpfenden hatten darauf geachtet, dass sich das Schott nicht wieder geschlossen hatte, nachdem der Goldene in die Zentrale eingedrungen war. Zunächst waren in der Öffnung einige dünne Ranken erschienen, die sich behutsam tastend voranschoben. Ihnen waren dickere gefolgt, und allmählich hatte sich das Schott mit Pflanzenauslegern gefüllt.
    Shantanuu war weise. Davon war sie selbst überzeugt, wenngleich sie glaubte, von der vollkommenen Weisheit noch ein gutes Stück entfernt zu sein.
    Sie war geistig beweglich genug, um einzusehen, dass sie wider Erwarten nicht allein auf der Welt war, die sie für sich das Universum nannte. Und sie akzeptierte, dass es Wesen gab, die offenbar ein wenig mächtiger waren als sie. Immerhin hatten sie Waffen eingesetzt, denen sie nicht gewachsen war und vor denen Sie hatte zurückweichen müssen.
    Sie war es nicht gewohnt, Niederlagen hinzunehmen, doch ließ sie sich davon nur kurz beeindrucken. Da sie sich für weise hielt, sah sie es als notwendig an, einen Ausweg zu finden. In ihrer Existenz sah sie sich auf keinen Fall gefährdet. Im Gegenteil. Im Auftreten der fremden Kräfte sah sie eine Chance. Teilen wollte sie sich nach wie vor nicht, um nicht eine Rivalin in ihrem eigenen Reich zu haben. Aber sie wollte auch nicht auf dem augenblicklichen Entwicklungsstand verweilen. Daraus ergab sich nur eine Möglichkeit: Sie musste die Anwesenheit der Fremden zu ihrem eigenen Vorteil nutzen. Sie musste ihr eigenes Wesen hinaustragen in andere Universen, in andere Welten, um diese mit ihrer Weisheit und ihrer Vitalität zu beglücken.
    Von einer Serie unglaublich wuchtiger Schläge getroffen, wich der Kämpfer im goldenen Schutzanzug zurück. Jetzt plötzlich wurde Icho Tolot auf die Pflanzen aufmerksam, die sich hereindrängten. Auch Atlan sah sie, und er schrie dem Freund eine Warnung zu. Der graue Koloss musste eine weitere Schlagserie hinnehmen. Stöhnend und mit weit offenem Mund um Atem ringend, sank er auf die Knie. Icho Tolot wich ohne das geringste Anzeichen von Erschöpfung zurück. „Wir wollen nicht kämpfen", rief er seinem Gegner auf phrantisch zu. „Wir wollen nur mit dir reden."
    Eine dünne Ranke schoss wie von der Feder geschnellt heran. An ihrem Ende befand sich eine dicke Samenkapsel. Bevor irgend jemand es verhindern konnte, schob sich der tentakelähnliche Arm über die Schulter des Goldenen und drückte die

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