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2085 - Kintradims Heim

Titel: 2085 - Kintradims Heim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Später haben viele Pilger in ihrer Verzweiflung versucht, in das Schloss einzudringen. Aber es fand sich nirgendwo ein Zugang. Selbst als die Pilger zu Gewalt griffen, scheiterten sie kläglich. Die Mauern sind undurchdringlich. Keinem Pilger ist es je gelungen, ins Innere des Schlosses zu gelangen. Es gibt nicht einmal Kommunikationsgeräte, über die man den Architekt anrufen könnte. Wir sind deswegen in großer Sorge um ZENTAPHER."
    „Bist du ganz sicher, dass es in all den Jahren nie jemandem gelungen ist, in das Schloss einzudringen, Herrkana?" fragte Mondra mit Nachdruck.
    „Ich habe gesagt, keinem Pilger", betonte die Keyrettler. „Aber da war ein Fremder, der wie ihr unvermittelt aus der Weiche aufgetaucht ist. Und dem ist es tatsächlich gelungen, in das Allerheiligste des Architekten einzudringen. Aber er ha teinen hohen Preis für diesen Frevel zahlen müssen. Sein Schicksal dient uns allen als Warnung."
    „War dieser Fremde blauhäutig und ähnlich gebaut wie wir?" fragte Mondra gespannt. „In der Tat, so könnte man sagen", sagte die Herrkana zustimmend. „Er war blauhäutig, aber von weitaus kräftigerer Statur als jeder von euch."
    „Was ist mit ihm passiert?"
    „Kommt mit, ich werde es euch zeigen." Die Herrkana ging voran und erzählte: „Der Fremde gab an, nach Kintradim Crux zu suchen. Er habe dringende Geschäfte mit dem Architekten zu erledigen. Ich sagte ihm, dass dieses Schloss das Heim des Architekten sei. Wenn er ihn so dringend zu sprechen wünsche, solle er einfach zu ihm gehen." Die Herrkana warf Mondra aus ihren starren Augen einen bedeutungsvollen Blick zu und sagte: „Und das tat er. Aber schon bald darauf haben wir ihn so vorgefunden ..." Sie ging um einen Mauervorsprung herum, dann blieb sie abrupt stehen und deutete nach oben. Mondra, Startac und Trim folgten mit den Augen der Richtung, die die Keyrettler ihnen wies.
    Trim hielt unwillkürlich den Atem an, als er in dreißig Metern Höhe eine reglose humanoide Gestalt in der Schwebe sah. Sie war etwa 2,30 Meter groß und schlank und trug eine gediegen wirkende Kombination, die einen technisch hochwertigen Eindruck machte. Die Haut des Humanoiden war von dunkelblauer Farbe. „Das muss Mohodeh Kascha sein, der letzte Kimbaner", flüsterte Mondra beeindruckt. „Es kann keinen Zweifel geben."
     
    9.
     
    Gegenwart: Zwischenspiel IInkaty Chirpagnon wurde auf eine harte Geduldsprobe gestellt. Er hatte mit seinem Gefangenen zwar einen starken Trumpf in der Hand, konnte diesen aber nicht ausspielen, weil sich Kintradim Crux nicht in seinem Heim blicken ließ. Der Drache konnte sich lediglich am Anblick seines Gefangenen weiden. Es war ihm leider nicht möglich, etwas von der Umgebung zu erkennen, in der der Fremde festsaß. Denn die Kontrolleinheit der Fangschaltung zeigte bloß diesen selbst. Das fand Inkaty Chirpagnon irgendwie schade, denn er hätte zu gerne einen Blick nach draußen geworfen. Er hätte viel darum gegeben, zur Abwechslung mal etwas anderes zu sehen als die sattsam bekannten Räumlichkeiten des Schlosses. Er konnte sich längst schon blind zurechtfinden, wusste, wo jedes Stück der Einrichtung stand. Er kannte die kleine Welt des großen Schlosses in- und auswendig.
    Es war alles so eintönig, sein Leben bestand aus einer ewig wiederkehrenden Monotonie von routinemäßigen Aufgaben. Und wie er die Halle der Ewigen inzwischen hasste! Er konnte den Anblick der hässlichen Kreaturen in ihren Tanks nicht mehr ertragen. Und doch musste er sich mit ihnen abgeben, sie hegen und pflegen, ihnen zur passenden Zeit ihren Kick verpassen. Aber es machte ihm keinen Spass mehr, mit ihnen zu tanzen. Er gab ihnen nur das absolut Nötigste.
    Einmal unternahm er den Versuch, der quälenden Einsamkeit zu entrinnen, einen der eingefangenen Schädlinge zu domestizieren. Es war ein recht niedliches pelziges Wesen mit großen Augen, ein Jungtier, das wie der Prototyp für das Kindchen-Syndrom aussah. Er brachte ihm sogar einige Kunststücke bei, lehrte es, auf Befehle kleine Verrichtungen zu erledigen, sogar zu apportieren. Aber dann biss ihn das undankbare Biest. Er zertrat es auf der Stelle und beförderte seinen Kadaver mit dem Aufzug nach draußen. Er war danach ohne das geringste Bedauern, war nur voller Zorn. Und die anderen Schädlinge, die er später einfing, mussten es büßen.
    Er versuchte nicht wieder, einen der Schädlinge abzurichten. Das machte ihm das Warten auf den Architekten wieder zur endlosen Qual. Und

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