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2085 - Kintradims Heim

Titel: 2085 - Kintradims Heim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gerade sagte: „An meiner Einstellung hat sich nichts geändert. Wir wollen unsere Karten nicht aufdecken, und du solltest lieber deine Kräfte schonen."
    Damit war Trim sofort klar, dass Startac wiederum versucht hatte, Mondra zum Einsatz der Gravo-Paks zu überreden. Trim musste der ehemaligen TLD-Agentin innerlich recht geben: Der Abstieg unter den herrschenden Schwerkraftverhältnissen war alles andere als anstrengend. Zudem war bereits aus dieser Entfernung mit freiem Auge zu erkennen, dass sich vor den eigenwillig konstruierten Hütten, die um das mächtige Schloss errichtet worden waren, eine große Menge von Fremdwesen versammelt hatte. Es wäre gewiss nicht klug, den Bewohnern von Kintradims Heim zu verraten, über welche technischen Möglichkeiten sie verfügten.
    Vor den Hütten standen an die dreihundert Personen, die den verschiedensten ZENTAPHER-Völkern angehörten, und starrten ihnen entgegen. „Ich möchte, dass ihr auf der Hut seid", wies Mondra die bei den MonochromMutanten an. „Es könnte sein, dass man uns feindselig gegenübertritt."
    „Warum sollte man das?" fragte Startac. „Ich kann jedenfalls keine feindselige Stimmung orten."
    „Das ist gut zu wissen", sagte Mondra. „Aber die Stimmung könnte jederzeit umschlagen. Bleib jedenfalls wachsam, Startac! Diese Leute leben hier schon jahrelang in Isolation. Und sie haben beobachtet, dass wir aus Herkovens Weiche gekommen sind. Sie würden vermutlich viel darum geben, es uns gleichmachen und nach Herkoven-Lu zurückkehren zu können."
    „Da ist keine Feindseligkeit", beharrte Startac. „Nur Neugierde." Als sie nur noch hundert Meter von der Gruppe entfernt waren, trat ein einzelner Keyrettler vor.
    Mondra verlangsamte daraufhin den Schritt, um den Keyrettler herankommen zu lassen, ohne dass sie sich selbst der versammelten Menge zu weit nähern mussten.
    Als der Keyrettler drei Meter vor ihnen stehenblieb, hielt auch Mondra an. „Ich bin die Herrkana von Kintradims Heim", stellte sich der Keyrettler vor, woraus klar wurde, dass es sich um eine weibliche Keyrettler handelte. „Wir sind über euren Besuch hoch erfreut, denn das gibt Anlass zur Hoffnung, dass Herkovens Weiche bald wieder in Betrieb genommen wird."
    „Leider müssen wir dich enttäuschen, Herrkana", sagte Mondra. „Wir haben die Weiche auf eigenes Risiko benützt und hatten Glück, den Transport überlebt zu haben."
    Mondra stellte sich und die beiden Monochrom-Mutanten als Pilger vor, die um jeden Preis nach Kintradims Heim gelangen wollten „Aber ich bezweifle, dass dein Zwillingsbruder die Weiche für die Allgemeinheit freigeben wird", fügte sie hinzu. „Er hat schon zu viele Leute verloren ... Oder sind seine Kundschafter hier angekommen?"
    „Nein", antwortete die Herrkana. „Kein einziger Kundschafter ist mit einer Botschaft von meinem Zwillingsbruder eingetroffen. Und ich nehme an, dass die Leute, die ich nach unten geschickt habe, auch nicht ihr Ziel erreicht haben."
    „So ist es", bestätigte Mondra. „Hat es in all den Jahren einschneidende Veränderungen in Herkoven-Lu gegeben?" fragte die Herrkana. „Ist mein Bruder noch Herrkan von Brunyaga? Er war ja nie ganz unumstritten, aber ich glaube, er ist ein guter Bürgermeister."
    „Ja, dein Bruder ist Herrkan", bestätigte Mondra. „Er regiert mit strenger Hand. Und das muss er tun, um die Situation nicht eskalieren zu lassen. Brunyaga ist hoffnungslos übervölkert.
    Die Ektapa haben nach der Katastrophe keinen Pilger mehr aus Herkoven-Lu abgeholt."
    „Ich weiß, dass die Ektapa selbst große Schwierigkeiten haben", sagte die Herrkana. „Vor Jahren hat einer ihrer Transporter an Kintradims Heim angelegt, ohne jedoch auch nur einen von uns mitzunehmen. Und darum wissen wir, dass die Große Verheerung überall in ZENTAPHER gewütet und immense Schäden angerichtet hat."
    „Diesem Ereignis schreibt man in Brunyaga auch die Beschädigungen an Herkovens Weiche zu", sagte Mondra. „Das haben die Ektapa ebenfalls gesagt. Aber hat sich der Architekt in all den Jahren nicht in Brunyaga gemeldet? Hat er kein Lebenszeichen geschickt?"
    „Wäre es da nicht wahrscheinlicher, dass er sich bei euch gemeldet hätte?" stellte Mondra die Gegenfrage. „Immerhin ist das hier sein Heim."
    „Das ist es ja, was uns so sehr verunsichert. Schon seit Jahren ist Kintradims Heim wie versiegelt. Es werden keine Pilger mehr eingelassen. Alle Versuche der Pilger, sich beim Architekten Gehör zu verschaffen, bleiben unbelohnt.

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