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2085 - Kintradims Heim

Titel: 2085 - Kintradims Heim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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in umgekehrter Richtung wirksam. Trim hatte auf einmal das Gefühl, als zerre ein Entstofflichungsfeld an ihm, das geradezu desintegrierend auf ihn wirkte. Es war, als sollte sein Körper in Gas verwandelt werden. Trim konnte keinerlei Einfluss auf das nehmen, was mit ihm passierte. Er musste alles mit sich geschehen lassen. In seiner Verzweiflung - in steigender Todesangst, die wiederum die Befürchtung in ihm weckte, dass sein Dunkler Zwilling in Erscheinung treten könnte -, schaltete Trim den Paratronschirm ein.
    Er wusste sich in seiner Not nicht mehr anders zu helfen. Er sah nur noch diese Möglichkeit, seiner Ängste Herr zu werden. Trim sah sich auf einmal den Gewalten eines unglaublichen Energiegewitters ausgesetzt. Der Paratron schien alles schlimmer gemacht zu haben. Er wurde in den dunklen Abschnitt der Röhre gerissen, förmlich in ihn hineingezerrt und hindurchgepresst ... und er fühlte sich, als würde er auf ein Tausendstel seiner normalen Größe zusammengestaucht. Gleichzeitig setzte ein erschreckendes Gefühl der Desorientierung ein. Dies war schlimmer als alles andere.
    Trim verlor mit einem Schlag jegliche Bezugspunkte zur Realität ... er wurde zu einem Nichts. Das ist lediglich der. Schock beim Durchdringen einer Strangeness-Barriere! sagte er sich. Das änderte zwar nichts an seinem Zustand der Desorientierung, aber es half ihm, den namenlosen Schrecken einzudämmen, indem er ihm einen Namen gab. Strangeness-Schock!
    Als sei dies eine Zauberformel, ließ das Energiegewitter nach. Die dunkle Enge der Röhre lag nun unter ihm, er schwebte ruhig durch die schwächer werdenden Energieentladungen nach oben. Und ihm wurde eines bewusst: Ohne den schützenden Paratron wäre er von den hinter ihm liegenden Gewalten in seine Atome zerrissen worden, wäre er wohl förmlich verdampft. Trim konnte sich wieder bewegen.
    Er griff instinktiv über seine linke Schulter und bekam den Griff des Monofilament-Schwertes zu fassen. Das beruhigte ihn. Es schien überstanden. Blieb nur die Frage, ob auch Mondra und Startac den Transport heil überstanden hatten...
    Er trieb weiter nach oben, auf einen farblosen Fleck ohne Konturen zu, der sich deutlich vom Energieflimmern der Röhre abhob. Der Fleck wurde größer. Trim passierte ihn und wurde förmlich ins Freie geschleudert. Seine Füße fanden auf felsigem Grund Halt. Er blickte sich um. Und er empfand in diesem Moment nichts anderes als grenzenlose Erleichterung, als er neben der nächstliegenden Röhrenöffnung Mondra stehen sah und Zeuge wurde, wie es knapp nach ihm auch Startac aus einer weiteren Röhre katapultierte. „Wir sind am Ziel", stellte Mondra fest. „Das ist Kintradims Heim."
    Trim stellte fest, dass die Schwerkraft mit rund 0,9 Gravos geringer war als die von Herkoven-Lu. Sie waren auf einer Anhöhe herausgekommen, von der sie einen guten Überblick über dieses Kabinett von zehn mal zehn Kilometern hatten. Im Zentrum dieses aus grünen Hügeln bestehenden Kabinetts stand ein alles beherrschendes mächtiges Gebäude. Ein wahres Schloss mit hoch aufragenden Gebäuden und einer Vielzahl von schlanken, minarettartigen Türmchen. „Das ist das Original!" rief Startac aus. „Ich wette, dass der Herrkan von Brunyaga sein Rathaus diesem Schloss nachempfunden hat." Trim gab dem Freund innerlich Recht. Aber er ging nicht weiter darauf ein, denn für ihn gab es einen anderen Blickfang: die vielen seltsamen Gebäude, die das Schloss wie einen Ring umschlossen. Und durch die Fernoptik erkannte Trim, dass. sich zwischen diesen skurrilen Gebäuden Lebewesen tummelten.
    Mondra musste dieselbe Beobachtung gemacht haben, denn sie sagte: „Dann lasst uns mal die Bewohner dieser seltsamen Siedlung kontaktieren. Bin schon gespannt, was sie uns über ihr Leben im Schatten des Schlosses von Kintradim Crux erzählen können."
    Der Hügel, auf dem sie herausgekommen waren, endete dreißig Meter weiter an der Kabinettgrenze. Trim ging bis ganz nahe an den Abgrund. Von hier hatte er einen atemberaubenden Ausblick auf Herkoven-Lu. Er sah einen halben Kilometer unter sich das Häusermeer von Brunyaga, und dazwischen und auf dem großen Platz vor Herkovens Weiche tummelten sich unzählige winzige Wesen, die ihm wie emsige Ameisen erschienen. Die Berge von Herkoven-Lu waren hinter Fraktalwolken verborgen. Trim riss sich von dem Anblick los und folgte Mondra und Startac, die sich bereits an den Abstieg gemacht hatten. Als Trim die bei den einholte, hörte er, wie Mondra

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