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2088 - Gen-Tod

Titel: 2088 - Gen-Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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rief beim Sicherheitschef an, und er bestätigte. Damit waren jegliche Einflußmöglichkeiten der Besatzung ausgeschaltet. Die ROALD AMUNDSEN wurde jetzt allein vom Schiffssyntron und den Kommandos aus der Zentrale gesteuert. Die Fortbewegung zwischen den Sektionen war nur noch mittels Teleportation möglich.
    „Erster Pilot", wandte der Mutanten sprecher sich an Kempar Onyx. „Aktiviere den Paratronschirm und mach die ROALD AMUNDSEN startbereit!"
    Nur das nicht! dachte Jani Keitz. Ist ihm die Ortungsgefahr denn völlig egal?
    In diesem Augenblick wurde ihr die Absicht der Monochromen bewußt.
    Sie wußte, welche Verlockung von den 34.000 Mutanten ausging, die in SEE LENQUELL aufgegangen waren.
    Perry Rhodan hatte lange mit ihr darüber ge sprochen, wie man dieser Gefahr begegnen könnte, doch sie waren zu keinem Ergebnis gekommen. Die vergeistigten Monochromen übten eine Art Sog auf die restlichen Mutanten aus. Es war wie die Sehnsucht nach himmlischen Gefilden, die ihnen als einziges Ruhe vom Alp - druck des drohenden Untergangs verhießen.
    Das ist ihr Ziel - Arkon III. SEELEN QUELL. Die junge Superintelligenz. Ein Leben nach dem Tod!
    Um den Kriegsplaneten zu erreichen, brauchten sie nur wenige Stunden, län ger nicht. Was danach geschah, konnte ihnen egal sein. Anscheinend gingen sie davon aus, solange mit der Besatzung fertig zu werden. Auch wenn es sich um eine Elite handelte. Schließlich hatten sie vorgesorgt.
    Jani Keitz war jetzt sicher, daß sie außer Hemistov Zavien noch andere Experten, die für den technischen Ablauf an Bord unerläßlich waren, auf ihre Seite gebracht hatten.
    Ist überhaupt jemand in einer Schlüsselposition verschont geblieben? fragte sie sich. Wie konnten mir ihre Machenschaften nur so lange verborgen bleiben?
    Während der Imarter hinter seinem Pilotenpult den ENTDECKER startbereit machte, trat der Mutantensprecher vor einen Holoschirm und schaltete auf Bordnetz.
    „An alle Besatzungsmitglieder", sagte er mit energischer Stimme. „Rain Farkim spricht, stellvertretend für sämtliche Monochromen an Bord. Hiermit erkläre ich die ROALD AMUNDSEN offiziell für gekapert. Wir benötigen sie nur einen Tag. Danach wird das Schiff an die Besatzung zurückgegeben. Alle vermeidbaren Risiken werden umgangen. Sollte jemand Schwierigkeiten machen - wir sind zu allem entschlossen. Die gesamte Zentralebesatzung befindet sich in Geiselhaft. Wir werden nicht davor zurückschrecken, sie notfalls zu töten.
    Eine Geisel nach der anderen. Verhaltet euch also ruhig. - Farkim Ende."
    Er nickte noch einmal bekräftigend, dann erlosch sein Bild in den Kontrollh olos in der Zentrale. Wie überall im Schiff. Jani Keitz glaubte den Schock zu spüren, der die Besatzung in diesem Moment erfaßte - viertausend Männer und Frauen, die ohn mächtig einer Meuterei zusehen mußten.
    „Kempar", wandte der Mutantensprecher sich an den Mann im Pilotensessel. „Startfreigabe! Ziel Arkon III!"
    Wenige Sekunden später hob die ROALD AMUNDSEN von ihrem Landeplatz ab. Sofort meldeten die aufblitzenden Kontrolleuchten an allen Pulten der Zentrale ein Bombardement von Funks prüchen. Keiner wurde weitergeleitet oder auch nur beantwortet, doch Jani Keitz, die paralysiert in ihrem Komman dantensessel saß, wußte auch so, woher sie stammten: aus der Solaren Residenz und von unzähligen Schiffen der gelan deten Heimatflotte.
    Und sie kannte auch ihren Inhalt: Was treibt ihr da? Wir messen gewaltige Energiewerte an. Ihr müßt wieder landen! Drosselt eure Psi-Aktivitäten und Triebwerksemissionen. Unser Ortungsschutz ist in Gefahr!
    Sie wußten natürlich alle, daß diese Ereignisse mit den Monochromen zusammenhingen. Trotzdem - oder vielleicht gerade deshalb - hielt niemand den ENTDECKER auf. Es wäre auch gar nicht möglich gewesen. Außer mit Waffengewalt. Aber das, davon war Rain T. Farkim ebenso überzeugt wie Jani Keitz, würde Perry Rhodan niemals erlauben.
    Der Rebellenführer stand reglos vor ihr auf dem Kommandopodest und starrte zur optischen Außenbildwiedergabe, die in grellen Farben die Atmo sphäre des Methanplaneten wiedergab, durch die sie immer schneller aufstiegen.
    „Wir haben es geschafft", murmelte er. „Sie wagen es nicht, uns aufzuhalten."
    Jani Keitz erkannte aus den Augenwinkeln, wie ein schlankes rotblondes Mädchen neben ihn trat.
    Pina Rickarovic? Sie erinnerte sich an sie, weil sie eine der letzten Mutantinnen gewesen war, die per Transmitter auf der ROALD AMUNDSEN eingetroffen wa ren.

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