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2090 - Kampf um das Zentralplasma

Titel: 2090 - Kampf um das Zentralplasma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auch keine zehn Minuten früher! - muss die Operation Zentralplasma abgeschlossen sein! Wir haben jetzt folgendes zu tun..."
    Er erklärte es uns. Ich hörte kaum hin. Ich wusste nicht, wieviel an Demütigungen ich von diesem Mann noch ertragen konnte. Und wieder stellte sich mir die Frage, was geschehen würde, wenn Monkey starb oder von uns getrennt werden würde, allein mit seinem Wissen, über das keiner von uns verfügte. Oder vielleicht doch? Hatte er einige Quintechs eingeweiht oder zumindest Ca ar Vassquo? Im Stillen hoffte ich es, denn sonst wären wir aufgeflogen. Allein im Feindesland, allein ohne Anführer. Zwar konnte jeder von uns die Rolle des Führers der Resttruppe übernehmen, aber niemand wusste über die „Verstärkung" Bescheid - wie sie aussah und wo auf der Hundertsonnenwelt sie landen würde. „Vertraue ihm!", sagte Bely Harcorn, als er mir einen Becher mit dampfendem Kaffee reichte. Ich nickte ihm dankbar zu. Heiß war mir ohnehin schon, dazu brauchte ich keinen Kaffee. Aber das Koffein tat gut. Mein Kopf wurde klarer, trotz des Kreischens der Maschinen und des Fauchens, das jetzt zu hören war, immer bevor es knallte und eine Platte fiel, eine Wandplatte oder ein Stück Decke oder Boden. Da waren schwere Desintegratoren am Werk.
    Die Quintechs entwickelten inzwischen eine hektische Aktivität. Durch den Transmitter wurde ein weiteres, zerlegtes Excalibur-Gerät nach Suntown geschafft, so dass nun getrennte Transportwege für Ankunft und Absprung zur Verfügung standen, ohne dass permanent zwischen „Senden" und „Empfangen" hin- und hergeschaltet werden musste. Der Verkehr konnte nun über zwei Transmitterlinien abgewickelt werden. Ich konnte mich der Euphorie vor allem der Siganesen nicht anschließen. Ich hatte ein denkbar ungutes Gefühl. Denn angesichts der Tatsache, dass der Fragmentraumer derzeit mit einem hohen technischen Aufwand zerlegt wurde, begleitet von der entsprechenden Streustrahlung eines Zweitausend-Meter-Riesen, war nicht nur der Transmitter-Iverkehr sehr viel riskanter als zuvor. Und auch das von Monkey soeben gesendete Notsignal musste keineswegs zwangsläufig seinen Adressaten erreicht haben. Was das für uns bedeuten würde, war klar.
    Wir saßen fest, umgeben von Feinden, die uns früher oder später aufspüren würden - bei aller raffinierten USO-Planung. Ich hatte mir nie gewünscht, eine Telepathin zu sein. Aber in Augenblicken wie diesem wünschte ich mir, Monkeys Gedanken lesen zu können. Besaß er überhaupt Gedanken wie ein Mensch?
     
    7.
     
    Suntown Alle Transmittertransporte gelangen. Unsere Ausrüstung - was dafür bestimmt worden war - wurde im Glas haus in Suntown untergebracht. Das hatte sich als sehr gutes Versteck herausgestellt: zwar war von innen alles durchsichtig, aber nicht von außen. Von außen sah unser Hochhaus genauso aus wie jedes andere der Diplomatenstadt. Für den zu erwartenden Fall der Entdeckung unserer „Fertigungshalle"wurde ein automatischer Sprengsatz vorbereitet, der sämtliche Spuren verwischen sollte. Der Sprengsatz sollte im Augenblick des Betretens unserer Sektion durch Reparaturmaschinen zünden.
    In der Posbi-Werft wurde derweil der Fragmentraumer in Hunderte von Modulen zerlegt. Monkey konnte von Suntown aus mit seinen Kameraaugen erkennen, wie über den Werftanlagen die immer noch beachtlichen Module schwerelos aufstiegen und in verschiedene Richtungen abtransportiert wurden. Es konnte Stunden dauern, bis die Fertigungshalle entdeckt wurde und der Sprengsatz hochging, aber auch nur Minuten oder gar Tage. „Wie sicher sind wir hier?" fragte ich Monkey. „Ich meine, wenn die Posbis in der BOX-5511 ständig mit einem Kommandogehirn in Kontakt stehen und die Fertigungshalle finden, bevor sie in die Luft geht, könnten daraus die richtigen Schlüsse gezogen werden. Dann könnten die Posbis erneut auf den Gedanken kommen, hier in der Diplomatenstadt nach Eindringlingen zu suchen."
    „Diese Möglichkeit habe ich berücksichtigt", antwortete der Oxtorner. „Deshalb lasse ich den zweiten Excalibur-Transmitter wieder zerlegen. Eine kleine Gruppe von Quintechs soll das Gerät im Schutz ihrer Anzüge aus Suntown heraustransportieren und zwanzig Kilometer außerhalb des Areals wieder aufbauen. Damit haben wir im Fall einer Entdeckung dieses Verstecks wieder eine Rückzugsmöglichkeit." Und dann? Wie sollte die „Verstärkung" uns finden, mitten in der Wüste? Wie sollten wir unseren Plan verwirklichen? Wie stand es

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