Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2090 - Kampf um das Zentralplasma

Titel: 2090 - Kampf um das Zentralplasma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Doch wir gehen davon aus, das seine Sensorik die Fremdstoffe in der Nährflüssigkeit unverzüglich feststellt und ausfiltert."
    „Ja", sagte ich. „Das leuchtet ein."
    „Statt dessen müssen die Matten Willys also direkten Körperkontakt zum Plasma aufnehmen. Sie müssen das Medikament an möglichst vielen Stellen schlicht und einfach ins Plasma hineinkippen und darauf hoffen, dass die Stoffwechselprozesse innerhalb der Plasmamasse für eine Verteilung sorgen."
    „Dieses Szenario", fragte ich, „wo wollt ihr es aufbauen und woraus?"
    „Aus dem, was wir finden; in einem anderen Haus, einem leeren Raum. Es kann nur abstrakt sein, aber die Willys müssen üben - üben, üben und noch einmal üben. Geh du zu ihnen zurück. Ich kümmere mich mit den Siganesen darum." Ich nickte, obwohl ich mir nicht viel unter dem „Szenario" vorstellen konnte. Obwohl die zehn Minuten noch nicht verstrichen waren, begab ich mich wieder zu den Matten-Willys, die ihre „Besprechung" offenbar beendet hatten und mir nun entgegensahen. Als ich vor ihnen stehenblieb, sah ich, dass ihre Körper feucht schimmerten, ein Zeichen ihrer inneren Erregung. „Nun?" fragte ich."Wie habt ihr euch entschieden? Bruno?" Der Techno-Pionier trat vor und ließ seine Stielaugen hängen. Er sah mich nicht an. „Wir machen mit", sagte er mit klagender Stimme. „Du lässt uns ja keine andere Wahl, Bré Tsinga. Aber wenn es schief geht und das Plasma stirbt, sind wir keine Freunde mehr. Viele Matten Willys werden sich umbringen, weil das Leben dann gar keinen Sinn mehr hat."
    „Dazu wird es nicht kommen, Bruno", versprach ich. „Wir werden das Plasma retten, ihr und wir. Ich danke euch." In diesem Augenblick war ich sogar zuversichtlich.
    Ich glaubte mir selbst ...
    Monkeys „Szenario" bestand in der Hauptsache aus ein paar großen Kisten, die das Plasma darstellen sollten. Dazu kamen andere, bunt zusammengewürfelte Einrichtungsgegenstände, die unter anderem für die Nährstoffversorgung standen. Die spielten zwar in unseren Plänen keine Rolle, aber Monkey wollte alles so „echt" wie möglich haben; das Ganze nannte er „Simulationshalle". Aufgabe der etwa hundert Matten Willys war, ihre „Medikamentenbehälter", also kleine Kanister mit Wasser darin, über dem Plasma auszuschütten - nicht mehr als das. Aber schon diese Übung geriet zum Desaster.
    Natürlich machte Bruno den Anfang. Es begann damit, dass er über die Kisten stolperte und das Wasser dabei verschüttete - an den Kisten vorbei auf den Boden. Bruno hatte annähernd menschliche Form angenommen und zuckte in menschlicher Geste entschuldigend die Achseln, bevor er sich neu es Wasser holen ging. Der zweite Willy verschüttete schon wertvolles Wasser, bevor er das „Plasma" überhaupt erreicht hatte - so sehr zitterte er. Überhaupt waren die Matten-Willys jetzt hypernervös. Nachdem sie sich einmal zur Zusammenarbeit entschlossen hatten, wurden sie von Versagensangst beherrscht. Ich redete auf sie ein, nahm mir jeden neuen Kandidaten beiseite und versuchte, ihm diese Angst zu nehmen. Der fünfte schaffte es schließlich, auf die Kisten zu klettern und sein „Medikament" in. etwa gleichmäßig auf das „Plasma" aufzubringen. Ich rief den anderen Kandidaten zu, dass sie es auch konnten. Und tatsächlich, die beiden nächsten übergossen die Kisten wieder mit Wasser. Aber dann, als wir schon auf Besserung hofften, kam der große Rückschlag.
    Ein Willy stolperte über seine eigenen Pseudobeine und schüttete das Wasser aus. Der nächste goss es um die Kisten herum aus. Wieder der nächste ließ seinen Kanister wegen Entkräftung einfach fallen und zerfloss neben ihm. Monkey musste ihn forttragen, um den Weg frei zu machen. Es war eine Katastrophe. Ihre Nervosität lähmte die Burschen. Ich konnte reden, was ich wollte. Es nützte nichts. Aber während wir trotz aller Misserfolge weiter übten, hatten TOMCAT und SHECAT im Kuppel-Areal mehr Glück ...
    Die beiden USO-Katsugos nahmen während ihrer Patrouillengänge, von merklich lustlosen arkonidischen Katsugo-Operatoren mehr oder weniger „gelenkt", die Bauarbeiten und sämtliche zum Einsatz kommenden Gerätschaften unter die Lupe. Sie unterschieden sich darin nicht von allen anderen Katsugos des halben Rhagarn, die dasselbe taten, allerdings ohne ein konkretes Ziel. Eine Beobachtung war dabei ganz besonders wichtig für TOMCAT, SHECAT und das gesamte Unternehmen: Eine bestimmte Sorte Posbi-Arbeitsroboter war nach ihren Erkenntnissen

Weitere Kostenlose Bücher