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2090 - Kampf um das Zentralplasma

Titel: 2090 - Kampf um das Zentralplasma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wollten. „Uns allen steht eine harte Arbeit bevor", fuhr ich fort. „Wenn das Zentralplasma vom Joch der Superintelligenz SEELENQUELL, die es übernommen hat, befreit wird, .dann wird es ihm sehr schlecht gehen. Und zwar so schlecht, dass das Plasma womöglich absterben könnte." Ein Raunen ging durch die Reihen der Matten-Willys. Manche schrien gequält auf. Ich wusste, was diese Nachricht für sie bedeutete, aber ich konnte sie ihnen nicht ersparen. „Aber dazu muss es nicht kommen", sagte ich. „Ich sagte euch schon, wir benötigen eure Hilfe. Uns allen steht eine harte Arbeit bevor. Wenn es soweit ist, wenn das Plasma befreit wird, müssen wir schnell reagieren. Allein ihr werdet dann in jedem Fall ungehinderten Zutritt zu den Plasmakuppeln haben, denn ihr seid schließlich die Kranken- und Säuglingsschwestern des Plasmas. Ihr müsst in euren gestaltvariablen Körpern allesamt einen Behälter voller Multi-Zheosin transportieren und dem Plasma verabreichen."
    „Was ist Multi-Zheosin?" fragte einer. Ich versuchte, es so gut wie möglich zu erklären, ohne sie mit Fachausdrücken zu verwirren. „Und wie verabreichen?" fragte ein anderer, in dem ich Quost zu erkennen glaubte. „Ihr müsst es über dem Plasma ausschütten", sagte ich. „Und zwar so, dass möglichst weite Teile von ihm getroffen werden." Die amorphen Wesen sahen mich aus ihren Stielaugen an. Ich seufzte. „Das Plasma wird auf jeden Fall nach Aufbringung des PsIso-Fluids noch einige Zeit überleben.
    Diese Zeit müsst ihr nutzen, um das Multi-Zheosin an Ort und Stelle zu bringen."
    „Was ist PsIso-Fluid?" wurde aus verständlichen Gründen gefragt.
    Auch das erklärte ich ihnen mit Engelsgeduld. Ich sprach jetzt ruhig und hoffte, dass sich diese scheinbare Ruhe auf sie übertrug.
    Für lange Sekunden war es vollkommen still in dem Raum. Ich versuchte, das Verhalten der Matten-Willys zu analysieren. Vielleicht hatte ich einen Fehler gemacht? Aber noch immer schwiegen sie. Und dann, gerade als ich zu einer Frage anheben wollte, meldete sich ausgerechnet Bruno. „Es tut mir sehr leid, Bré Tsinga", sagte er, „aber wir werden uns an keiner Aktion beteiligen, die das Zentralplasma gefährdet, so, wie du es gesagt hast.
    Und wir würden euch auch raten, von euren Plänen Abstand zu nehmen. Es tut mir leid, Bré Tsinga, aber wir stehen nicht zu eurer Verfügung."
    Bruno!
    Natürlich hätte ich mit dem Widerstand der Matten-Willys rechnen müssen, aber nicht damit, dass Bruno mir in den Rücken fiel. Ausgerechnet er! „Es ist wahr", sagte ich. „Die Befreiungsaktion gefährdet das. Zentralplasma. Wie ich schon sagte, sie könnte es sogar töten. Aber wenn ihr uns helft und das Multi-Zheosin in die Kuppeln bringt, wird das nicht geschehen. Anders gesagt, es liegt nur an euch, ob das Plasma seine Befreiung von SEELENQUELL übersteht oder nicht. Wir werden die Hundertsonnenwelt nicht eher verlassen, bis es frei ist. Die Aktion mit dem PsIso-Fluid findet also auf jeden Fall statt. Wenn ihr euch verweigert, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass das Zentralplasma abstirbt. Dann werdet ihr eures Lebens nie mehr froh. Ihr sollt nicht an einer Aktion teilnehmen, die das Zentralplasma gefährdet, sondern durch eure Mitarbeit verhindern, dass ihm etwas geschieht. Geht das nicht in eure Köpfe?"
    Köpfe hatten sie nur, wenn sie menschliche Gestalt annahmen, aber das war mir jetzt egal. Ich hoffte, die Matten-Willys in eine Zwickmühle gebracht zu haben. Sie schwiegen, auch Bruno. Wenigstens kam nicht sofort Protest. Einige zitterten am ganzen quallenförmigen Leib. Bei anderen zuckten die Stielaugen und Pseudoarme. Kein Zweifel, meine Worte hatten Eindruck gemacht, aber es war nicht leicht, mit anzusehel1, wie sie sich quälten. „Besprecht euch", sagte ich, „beratet euch! In zehn Minuten bin ich zurück. Ich sage noch einmal: Wir werden unsere Aktion auf jeden Fall durchziehen. Und es liegt allein an euch, ob das Zentralplasma es überlebt." Damit drehte ich mich um und ging zu Monkey in die düstere Ecke. Der USO-Chef nickte mir zu... „Gut gemacht", lobte er. „Die Matten Willys werden zustimmen.. Wir sollten schon einmal damit anfangen, ein Szenario aufzubauen, wie sie es in den Kuppeln vorfinden werden. Der technische Aufbau innerhalb der achtzig Plasmakuppeln ist unseren Quintechs und mir bekannt. Jede der Kuppeln verfügt über eine zentrale Nährstoffversorgung. Das einfachste wäre es zweifellos, das Multi-Zheosin einfach dort hineinzukippen.

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