2090 - Kampf um das Zentralplasma
durchaus in der Lage, mit körpereigenen Düsenvorrichtungen flüssige Stoffe sehr schnell auf große Flächen aufzubringen - so, wie es mit dem fluiden PsIso-Material ja notwendigerweise geschehen musste!
Caar Vassquo, mittlerweile wieder zurück in TOMCAT, stellte einen genauen Zeitplan auf: Die USO-Quintechs würden dafür sorgen, dass zwei Stunden vor dem Zeitpunkt Xam Rand des Baugeländes achtzig luftdicht verschlossene Kanister mit PsIso-Fluid gelagert wurden. Achtzig Gruppen von Posbi-Arbeitsrobotern sollten diese Kanister aufnehmen und exakt um 11.30 Uhr am 16. Mai 1304 NGZ mittels ihrer verschiedenen Spritzdüsen auf die Außenhüllen der achtzig Plasmakuppeln aufbringen. Dies war ein industrieller Arbeitsschritt wie viele andere, und zwar ein nicht sonderlich kritischer, da hier weder empfindliche Technik noch das Plasma selbst betroffen waren.
Jetzt ging es darum, die Baupositronik entsprechend zu programmieren, so dass sie den Posbis zur richtigen Zeit die richtigen Befehle gab. Zu diesem Zweck meldeten TOMCAT und SHECAT an den arkonidischen Katsugo-Operator, man habe ein verdächtiges Aggregat mit einer potentiell waffenähnlichen Streustrahlung geortet. Der Trick klappte tatsächlich. Die beiden Katsugos wurden angewiesen, die Maschine unter die Lupe zu nehmen. Das Aggregat existierte wirklich. Es stand wenige Meter von der Baupositronik entfernt inmitten des unüberschaubaren Geländes. Während SHECAT tatsächlich die Maschine checkte, näherte sich TOMCAT unter Caar Vassquos Kommando der Positronik. Im Brustbereich des USO-Katsugos öffnete sich eine Klappe. Zum Vorschein kamen drei siganesische Quintechs samt Spezialgerät.
Die kleinen Menschen agierten in typisch siganesenhafter Geschwindigkeit. Jederzeit konnten sie in diesem extrem überwachten Gebiet entdeckt werden. Sie benötigten keine fünf Minuten. In den „Taskplaner" der Baupositronik war nun ein zusätzlicher Schritt integriert: Achtzig Gruppen von Arbeitsrobotern zum Geländerand - Material aufnehmen - Material außen an den Plasmakuppeln aufbringen! Die Positronik war programmiert. Es hatte keine Entdeckung gegeben. In Windeseile kehrten die Quintechs in ihr Versteck zurück. TOMCAT und SHECAT meldeten an ihren Operator: Keine besonderen Ereignisse. Die waffenähnliche Streustrahlung konnte als Teil eines Baugeräts identifiziert werden. Caar Vassquo verließ TOMCAT abermals durch die Brustschleuse, um nach Suntown zu fliegen und Bericht zu erstatten.
8.
Training ... 15. Mai 1304 NGZ Wir hatten einige Stunden geschlafen. Wir trugen keine Zellaktivatoren wie Monkey, und der Körper meldete seine Bedürfnisse an. Danach fühlten wir uns etwas besser. Leider gab es in der Siedlung keinen Kaffee oder Tee. Mit solchen Genussmitteln hatten die Willys nichts am Hut - dafür mit anderen um so mehr...
Wir übten weiter, ohne dass sich ein Fortschritt zeigte. Einige völlig unbegabte Matten-Willys sortierte ich aus, wir brauchten ja nur achtzig, für jede Kuppel einen. Bruno entwickelte sich zum Star, zum Sehenden unter den Blinden. Er balancierte die Kisten hinauf und vergoss sein Wasser mit der Eleganz eines Artisten, was ihm sogar Applaus von Monkey einbrachte, der sich erneut im Hintergrund hielt. Ich fragte mich, ob er nicht in Suntown dringender gebraucht wurde. Aber wer verstand schon Monkeys Beweggründe? Ich ernannte Bruno zum „Cheftrainer" der Matten-Willys. Er konnte ihnen besser als ich zeigen, worauf es ankam, und tatsächlich machten sie unter seiner großspurigen Anleitung Fortschritte.
N ach zwei Stunden hatten wir schon 22 Kandidaten, die es problemlos schafften, ihr Wasser erst auf den Kisten zu vergießen, nicht zu stolpern und nicht zu zittern. Nervös waren sie immer noch, aber es besserte sich zusehends. Allerdings zeigte sich, dass sie bald wieder eine neue Dosis Vurguzz benötigen würden. Deshalb zog ich Bruno vom Training ab und schickte ihn zu seiner Fabrik, um noch einmal Pseudo-Vurguzz zu brennen. Die zehn Siganesen unter Trunt EIkaars Kommando schickte ich mit ihm .auf den Weg, um dafür zu sorgen, dass alles mit rechten Dingen zuging. Soll heißen: dass Bruno wirklich nur produzierte und nicht zuviel von dem Schnaps kostete. Und dass die anderen Matten Willys von seiner Maschine ferngehalten wurden. Mir war es ohnehin ein Rätsel, woher er seine Rohstoffe nahm, aber darüber sprach er nie. Wir übten weiter, und langsam entwickelte ich so etwas wie Optimismus. Die Willys machten zweifellos immer
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