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2093 - Requiem für einen Ewigen

Titel: 2093 - Requiem für einen Ewigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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über die Köpfe der KYR-Kommandanten treffen?", „Wenn ich deine Zustimmung habe."
    „Die hast du. Der Plan klingt nicht schlecht."
    Zen-Skogo wartete, bis ich den Befehl gegeben hatte, den Ruubuir-Sektor „mit allen verfügbaren Streitkräften" zu überfallen, dann überließ er mich mir selbst.
    Zog er sich zurück, um heimlich dem Feind meinen Schachzug zu verraten? Mir war unangenehm aufgefallen, dass er mit keinem Wort ZENTAPHER erwähnt hatte. Als umsichtiger Berater hätte mich Zen-Skogo darauf aufmerksam machen müssen, dass ich durch den Truppenabzug ZENTAPHER fast schutzlos dem Feind preisgeben würde.
    Ich hatte das sehr wohl bedacht. Aber Zen-Skogo konnte nicht wissen, dass mein Befehl nicht die gesamte Flotte in den Ruubuir-Sektor verlagern würde. Seit mein Verdacht auf ihn gefallen war, hatte ich mit den KYR-Kommandanten ein spezielles Kodewort vereinbart und ihnen eingeschärft, meine Befehle nur dann zu befolgen, wenn sie eindeutig dieses Wort enthielten. Andernfalls sollten sie zum Schein abrücken, in Wirklichkeit aber in der Nähe von ZENTAPHER bleiben.
    Für Zen-Skogo musste es so scheinen, dass ich Ernst machte.
    Es dauerte nach dem Abzug der KYR-Flotten auch nicht lange, bis die feindlichen Verbände rings um ZENTAPHER aus dem Hyperraum hervorbrachen. Es waren insgesamt 100.000 Raumschiffe, die alle nur das eine Ziel hatten: den scheinbar ungeschützten ZENTAPHER zu vernichten.
    Doch kurz nach der Flotte der Ordnungsmächte kehrten auch die Raumschiffe der Instinktkrieger zurück. Sie fielen dem Feind in den Rücken und rieben ihn auf. Die Weltraum schlacht dauerte viele Tage. In dieser Zeit war der Raum rund um ZENTAPHER in einen gewaltigen Feuerball gehüllt, der immer wieder neu aufflammte. Und als der Feuerball schließlich allmählich erlosch, waren von den Feindschiffen nur noch Wrackteile übrig geblieben.
    ZENTAPHER dagegen war völlig unversehrt und schwebte wie ein kleines, makelloses Schwarzes Loch im Raum.
    Schon zu Beginn der Schlacht hatte ich Zen-Skogo dingfest machen lassen. Es war gar nicht so leicht, ihn zu bändigen und unbeschadet gefangen nehmen zu können. Er setzte sich mit all seinen vielfältigen Machtmitteln zur Wehr, und es hatte für mich den Anschein, dass er sich lieber vernichten lassen wolle, als in Gefangenschaft zu gehen.
    Schließlich gelang es mit größtem technischen Aufwand der Anin An, ihn kampfunfähig zu machen. Die Anin An untersuchten den Robot aus der Negasphäre in der Folge viele Wochen lang, ohne herauszufinden, was ihn zu diesem Verrat getrieben haben konnte. Schließlich bauten sie ihm den Chip aus, in dem die Bewusstseine von 10.000 toten Rous gespeichert waren.
    Danach war Zen-Skogo wieder völlig normal, aber eben nur noch ein herkömmlicher Roboter ohne „Seele".
    Immerhin konnte er über seinen Verrat emotionslos sprechen.
    „Ich habe mich immer öfter dabei ertappt, dass ich völlig irrationale Handlungen machte", berichtete er. „Ich hatte mich nicht mehr unter Kontrolle und musste mich den Befehlen beugen, die aus dem Chip kamen. Es war das Bewusstsein eines der toten Schüler, das mich gesteuert hat."
    „Kennst du seinen Namen, Zen-Skogo?"
    „Es war Xiantopo."
    Xiantopo, mein größter Feind, ein Vasall der Kosmokraten! Es war nicht zu fassen. Es konnte nur so gewesen sein, dass Xiantopo selbst nicht gewusst hatte, dass er ein Instrument der Kosmokraten war. Er war ein „Schläfer" gewesen, der erst dann zum Agenten der Ordnungsmächte wurde, als der entsprechende Impuls an ihn erging. Und das musste kurz nach dem Einfall der Ordnungsmächte in G-Ayscham gewesen sein.
    Da es den Anin An nicht möglich war, ein Bewusstsein gezielt aus dem Chip zu löschen, musste ich Zen-Skogo in die Negasphäre schicken, damit der Chip dort repariert werden konnte.
    Ich hoffte, dass er nicht allzulange fortbleiben würde, denn ich konnte mir nicht vorstellen, wie ich ohne seine Unterstützung ZENTAPHER fertigstellen sollte.
    Den Instinktkriegern gehörte ab nun meine volle Bewunderung. Sie hatten einen glorreichen Sieg für die Chaosmächte errungen, und die Art, wie sie es geschafft hatten, rang mir Hochachtung ab. In den nächsten Wochen und Monaten durchforsteten sie unermüdlich G-Ayscham, bis sie auch die letzten Spuren der Diener der Kosmokraten ausgelöscht hatten.
    Ich traf eine wichtige Entscheidung: Ich würde, wenn die Zeit gekommen. war, die Armeen für ZENTAPHER aus dem Erbgut der Instinktkrieger klonen

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