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2096 - Kraschyns Ultimatum

Titel: 2096 - Kraschyns Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dass er keine Gefühle mehr empfinden konnte. Es bedeutete nicht, dass er keine Informationen mehr darüber besaß, wie das war, wenn man sie hatte. Tia glaubte allerdings, dass er ebensowenig eine Maschine war wie Monkey. Sie wusste aber, dass viele anderer Meinung waren.
    Die Agentin speicherte die Ergebnisse der Simulation in der Positronik ihres Kampfanzugs. Anschließend suchte sie die Röhren um die Transmitterstation 8 auf. Die Uhr zeigte exakt 23 Uhr an. Die Vorbereitungen für den Einsatz waren fast vollständig abgeschlossen.
    23.12 Uhr. Noviel Residor reckte den Daumen nach oben. „Sie sind soeben angekommen." Rund 29.000 Einheiten materialisierten in der Nähe des Solsystems. Die Heimatflotte unter Reginald Bull flog ein Ablenkungsmanöver, von dessen Dauer ein Großteil des Erfolgs der „Operation Brückenbauer" abhing. Roi Danton wischte sich eine winzige Schweißperle von der Stirn. Die Gelassenheit der vergangenen Stunden wich innerer Unsicherheit. Die Aussagen der Medos, dass mit ihm alles in Ordnung sei, besaßen für ihn übergangslos keine Bedeutung mehr. Der Aktivatorträger lauschte in sich hinein und spürte der Nervosität und Hektik nach, die ihn schon in früheren Jahren immer wieder vor einem Einsatz befallen hatte.
    Da war nichts. Das seltsame Kribbeln unter seiner Kopfhaut blieb aus. Sein Atem ging gleichmäßig. Der Blutdruck erhöhte sich nicht. Es fehlte jede Spur Lampenfieber. 23.14 Uhr. Reginald Bull übermittelte Kraschyn seine Antwort auf das Ultimatum. In diesen Augenblicken entschied sich, ob um Mitternacht fünfzigtausend Menschen ihr Leben verloren. Roi warf den Mitgliedern des Einsatzkommandos einen aufmuternden Blick zu. Die meisten nahmen ihn wahr und erwiderten ihn. Die anderen konzentrierten sich auf den Einsatz.
    Schulter an Schulter warteten sie, aufgestellt in Dreierreihen. Die körperliche Nähe verstärkte das Gefühl der Zusammengehörigkeit. Sie waren ein Team, in dem jeder für jeden einstand. In der bedrohlichen Welt der AUMOKJON würden sie diesen Teamgeist dringend brauchen. Noch dreißig Sekunden...
    Acht Agenten mit klobigen Kombiladern standen, gleichmäßig verteilt, in den vordersten Reihen. Ihre Aufgabe war, die Schussapparate mit dem PsIso-Fluid und dem Multi-Zheosin unversehrt zu transportieren, bis sie das Zentrum des Kugelraumers erreicht oder Kraschyn irgendwo im Schiff gestellt hatten. Noch zehn Sekunden. Die Agentinnen und Agenten verloren den Boden unter den Füßen. Blockweise schwebten sie in Richtung des Transmitters. Der Syntron von Station 8 prüfte ein letztes Mal die Kampfanzüge und deren Ausrüstung.
    Die Waffen blieben gesichert. Kein einziger Individualschirm trat in Aktion. Bei der Ankunft in der Gegenstation durften die Agenten keine energetischen Emissionen verursachen. Es war ein Wagnis auf Leben und Tod. Liefen sie in eine Falle, verschafften ihnen diese Sicherungen den entscheidenden Nachteil, den sie mit ihrem Leben bezahlten. Für Worte blieb keine Zeit. Die Syntrons spulten ihr Programm ab. Der Idealdurchsatz des Transmitters lag bei einer halben Sekunde. Langsamer durften sie nicht sein, wenn sie hinterher nicht als zersplitterte kleine Gruppen durch die AUMOKJON irren wollten.
    Vier Sekunden. Noch immer vermisste Roi jedes Anzeichen von Nervosität in sich. Gut oder schlecht? Einen Atemzug später wechselte die Farbe des Transmitters auf Grün. Der Weg war frei. Vier TARA-V-UHS machten den Anfang. Dann beschleunigte das Antigravfeld Roi, Tia de Mym und einen weiteren TLD-Agenten. Der Transmitter verschlang sie und setzte sie im selben Augenblick in der Gegenstation ab. Ein Traktorfeld zog sie mit rasender Geschwindigkeit aus dem Sicherheitskreis hinaus in den Transmitterraum. Die Kombistrahler im Anschlag, nahmen sie die Umgebung in sich auf.
    Die kleine Halle war leer, sie wirkte völlig nüchtern, grau und langweilig. Schleifspuren vor dem Transmitter wiesen darauf hin, dass es hin und wieder zu Problemen mit bewegten Lasten kam. Im Hintergrund arbeitete auf einer Art Tribüne ein einzelner Arkonide an einem Terminal. Er wandte ihnen den Rücken zu. „Zielperson identifiziert", meldete die Positronik von Dantons Kampfanzug.
    Es beruhigte den USO-Major nur teilweise. Auch die Tatsache, dass die positronisch gesteuerten Orter keinerlei Anzeichen für das Vorhandensein von Fesselfeldprojektoren und Impulsstrahlern entdeckten, stellte in seinen Augen keinen Beweis für die Vertrauenswürdigkeit des Arkoniden dar.
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