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2096 - Kraschyns Ultimatum

Titel: 2096 - Kraschyns Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Soldat oder Roboter tauchte aus den Materialisationsfeldern auf. „Schneller!" trieb der Aktivatorträger die Agenten an. „Wir haben noch zwanzig Sekunden." Wie außer Kontrolle geratene Projektile rasten sie aufwärts. Auf dieser Strecke, so schätzte Roi, gab es mit Sicherheit alle fünf, sechs Meter ein Schirmsystem, das den Schacht im Ernstfall abriegeln konnte. Energiefelder entstanden allerdings keine, nichts geschah, sie kamen ungeschoren voran. „Parbleu!" entfuhr es dem Terraner mit einer Spur von Hochachtung. Wenn da der einzelne Kralasene dahinter steckte, den sie als Paratron-Schläfer kannten, verfügte er über ein beachtliches Potential an Steuerungsmöglichkeiten. Gänzlich unmöglich war es, etwas Derartiges innerhalb weniger Stunden auf die Beine zu stellen. Dazu brauchte man länger.
    Nur Bostich konnte es veranlasst haben. Er hatte seine Vertrauten in der AUMOKJON frühzeitig angewiesen, Vorkehrungen für den Ernstfall zu treffen. Der Begam bewies aufs neue eine Weitsicht, die sie ihm in früheren Zeiten nicht zugetraut hatten. Die Positroniken der Kampfanzüge empfingen Kodesignale aus der Nähe. Sie glichen aufs Haar denen, die Arkon beim Scharfmachen von Desintegratorbomben benutzte. „Sofort dezentralisieren!" sagte Roi schnell. „Es gilt Plan Neun."
    Die Einsatzgruppen verschwanden durch die Ausstiege, in deren Nähe sie sich aufhielten. Der USO-Major hielt sich bei der Gruppe mit Gucky. Die Sektionsverteidigung der AUMOKJON wusste zum zweiten Mal über ihren Standort Bescheid. Da die Emissionsunterdrückung der Kampfanzüge und die Deflektoren keine Fehlfunktion aufwiesen, konnte es nur an den PIEPERN und Gucky liegen. Vielleicht irgendeine Resonanz, die uns noch unbekannt ist, dachte Roi. Er stellte den Kombistrahler auf Paralyse-Minimaldosis und richtete die Mündung auf den Kopf des Multimutanten. „Tut mir leid, Kleiner. In ein paar Minuten wirst du wieder erwachen." Er löste die Waffe aus. Der Kopf des Ilts sank zur Seite. Guckys Mimik zeigte etwas wie Verständnis oder Erleichterung. Die Desintegratorbomben explodierten und tauchten den Schacht in weiße Glut. Sie explodierten umsonst.
    Keiner der TLD-Agenten hielt sich in der Gefahrenzone auf.
    Roi versuchte sich in die Gedankenwelt von Hand Kraschyn hineinzuversetzen. Der Mascant wusste, dass der Gegner nur mit Hilfe von Verrätern in das Schiff gelangt sein konnte. Das zwang ihn zu einem Kampf an zwei Fronten. Solange er die Saboteure aus den eigenen Reihen nicht dingfest gemacht hatte, erschien der Kampf gegen die Eindringlinge sinnlos. Was der USO-Major nur zu hoffen wagte, trat ein. Niemand stellte sich ihrem weiteren Vormarsch entgegen. Sie erreichten die vorgesehenen Stellungen, insgesamt sechs Verstecke in der Nähe des Übergangs zur inneren Sicherheitszelle.
    Roi war überzeugt, dass sie nur mit roher Gewalt ins Zentrum vorstoßen konnten. Dazu fehlten ihnen aber weiteres Personal und Ausrüstung. Bisher traf noch keines der vereinbarten Signale ein. Keine der drei Gruppen hatte ihr Ziel erreicht. Es war 23.33 Uhr. Bis zur Vollstreckung des Urteils blieben gerade mal 27 Minuten. Wenn Kraschyn klug war, würde er so schnell wie möglich Schiffe zur Übernahme der terranischen Heimatflotte losschicken. Wenn Reginald Bull sein Wort hielt, bestand kein Grund, die Menschen im Magellan-Stadion zu ermorden.
    Es sei denn, der Mascant behielt die Menschen als Geiseln im Tausch gegen sein Schiff. In Gesprächen mit Noviel Residor und den Einsatzleitern hatte Roi dieses Szenario ein Dutzend Mal durchgespielt und das Für und Wider erwogen. Es gab keine andere Lösung. Sie mussten darauf setzen, dass Kraschyn zu seinem Wort stand. Die arkonidischen Roboter rührten sich nicht. Die Blicke der Celistas wanderten empor zu dem Katsugo.
    Er also! Tia de Mym hatte es sofort befürchtet. Die wuchtige Maschine hoch über dem Boden befolgte unmittelbar die. Befehle Kraschyns und führte sie aus. „Schaltet eure Schirme und Deflektoren ab!" klang es zu ihnen herab. „Ihr werdet gescannt!" Sie alle ahnten, was es bedeutete. Nach der Feststellung ihrer Genstruktur und damit ihrer Identität würde die Hinrichtung folgen. Nicht einmal Asche blieb von ihnen übrig, höchstens Dampf.
    Die Celistas zogen ab. Zumindest gewann Tia diesen Eindruck. Die Kämpfer im Hintergrund, die das eigentliche Steuerzentrum abriegelten, verschwanden abwärts. Oder sie stürzten...
    Ein greller Blitz aus dem Katsugo blendete die Einsatzleiterin. Instinktiv

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