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2096 - Kraschyns Ultimatum

Titel: 2096 - Kraschyns Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dann auf seine Brust. Die Tür zur Hygienekabine stand offen. Dahinter erkannte er die Gestalt eines alten Arkoniden in Offiziersuniform. „Du hast deine Rechnung ohne die Schiffsführung gemacht", sagte der Vere'athor und stieg aus der Kabine. „Hast du wirklich geglaubt, deine Manipulationen würden nicht bemerkt?" Davolan stand starr. Der Finger über dem Auslöserfeld des Impulsstrahlers zitterte leicht. Die eisgrauen Augen mit dem roten Hintergrundleuchten ruhten abschätzend auf ihm. Ein unkontrolliertes Zucken, und der andere löste die Waffe aus. „Die Wahrscheinlichkeit lag ziemlich hoch", gab der Kralasene zur Antwort. „Wie bist du mir auf die Schliche gekommen, Baron da Cisca?"
    „Das wirst du zur gegebenen Zeit erfahren. Du bist mein Gefangener, Thos'athor Davolan. Dreh dich um!" Der Kralasene lauerte auf einen Augenblick, in dem der andere unkonzentriert wurde. Er wartete vergebens. Der Vere'athor wirkte wie ein Muster an Körperbeherrschung und geistiger Regheit.
    Davolan ergab sich in sein Schicksal und drehte sich um. Der Vere'athor legte ihm eine energetische Handfessel an. Sie saß ziemlich locker, ein Beweis dafür, dass da Cisca nicht mit einem Fluchtversuch rechnete.
    Der Kralasene stutzte. Der Offizier hatte auf ihn gewartet. Andererseits schien er keine Ahnung über Davolans Tätigkeit in den vergangenen Stunden zu haben. Oder legte er es auf einen Fluchtversuch an? „Ihr könnt euch auf mich verlassen", sagte der Kralasene, während er vor da Cisca hinaus in den Korridor schritt. „Ich werde keinen Fluchtversuch unternehmen." Der Vere'athor antwortete mit einem wenig aussagekräftigen Brummen. Zu Davolans Erstaunen dirigierte der Alte ihn nicht zu einem der Antigravschächte nach oben oder einem Personentransmitter, sondern brachte ihn in ein Ersatzteillager zwischen der Unterkunftssektion und einem Beiboothangar. Dort schob er ihn in eine kleine, möblierte Zelle.
    Da Cisca deutete auf einen Fleck in der Wand. „Ein Sicherheitsschalter. Im Gefahrenfall schiebt er sich aus der Wand. Sollte das Schiff in einen Kampf verwickelt werden, reagiert er sofort. Du kannst dann diesen Raum verlassen und dich in Sicherheit bringen."
    „Und sonst?" Der Vere'athor verzog keine Miene. Kalt und fast ein wenig herausfordernd sah er Davolan an. „Im Idealfall wartest du hier, bis du abgeholt wirst." Die Tür schloss sich. Ein leichtes Rucken zeigte an, dass sich die Kabine in Bewegung setzte und sich nach oben schob. Sekunden später kam sie zur Ruhe, vermutlich irgendwo in den Zwischenböden der Etagen. So kann man einen unliebsamen Gegner auch aus dem Verkehr ziehen, dachte Davolan. Er analysierte seine Situation. Lag es am Blick des Alten, dass er keinen Versuch des Widerstands geleistet hatte? Oder hatte er es einfach nicht fertiggebracht, die Fähigkeiten eines Kralasenen gegen einen alten Mann einzusetzen? Nein, das war es nicht. Der Grund musste ein anderer sein, aber Davolan kam nicht sofort darauf. Er ließ sich zu Boden sinken. Ihm blieb nur das Warten.
    Der Projektor auf der Innenseite des Metallsockels entfaltete seine ganze Wirkung. Er lieferte Daten an die Leitzentrale und deren Subsysteme, die nichts mit der Wirklichkeit zu tun hatten. Die Störungen in den Paratronprojektoren erwiesen sich als derart perfekt simuliert, dass die technischen Offiziere sich eine Viertelstunde lang an der Nase herumführen ließen. Erst dann stellten sie die erste Anfrage an seine Sektion. Energietechniker Gonferos besaß einen sehr guten Ruf, und er war gewillt, ihn trotz allem zu verteidigen. „Die Störung ist in wenigen Augenblicken behoben", beantwortete er den Anruf. „Die Ursache konnte noch nicht festgestellt werden." Sein Gesprächspartner, der Zweimondträger Zanterdeys, gab sich nicht damit zufrieden. Kein Wunder. Weit im Hintergrund ragte der thronähnliche Sessel des Mascants auf. Reglos wie eine Statue saß Kraschyn darin. „Zwei Dutzend Roboter suchen nach der Ursache", fuhr Gonferos fort.
    Diese Aussage stimmte tatsächlich. Er hatte die Maschinen schon um 23.11 Uhr terranischer Standardzeit in Marsch gesetzt. Damit nahm er allen jenen den Wind aus den Segeln, die ihn der Nachlässigkeit oder des Verrats bezichtigen wollten. Der Energietechniker baute vor. „Es liegt im Bereich des Möglichen, dass Störungen auch innerhalb des Schiffes auftreten können." Zanterdeys bekam einen roten Kopf,. „Auf Celkar fallen in einem Jahr weniger Geräte aus als hier in einer Stunde." Gonferos

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