2097 - Der Atem der Freiheit
ein Zitat stammte. Es machte ihr jedoch keinen Spass, das auch richtig anzugeben.
Sie grinste und gab Yzziey einen leichten Stoß gegen die Schulter, um sie zum Aufbruch zu ermuntern. Die beiden jungen Frau schalteten die Gravo-Paks ein, die an ihren Gürteln hafteten. Lautlos schwebten sie durch die Gänge, bis sie die riesige Gewalt des Mannes erblickten. Yzziey verharrte kurz. Um ihre Freundin auf sich aufmerksam zu machen, hob sie die rechte Hand. Dann beugte sie sich langsam vor und winkelte den rechten Arm an, um schlagbereit zu sein. Mit einer Extremschaltung justierte sie ihr Gravopak. Wie von einer Rakete beschleunigt raste sie auf den Mann zu, der den Angriff erst im letzten Augenblick .wahrnahm. Er fuhr herum, war jedoch zu langsam...Blitzschnell kam sie über ihn. Ihre rechte Hand zuckte auf seinen Nacken herunter.
Mit aller Kraft schlug Yzziey zu. Ihre Handkante traf exakt den richtigen Punkt. Mit der Wucht des Schlages durchbrach sie den Schutz der Muskelpakete am Hals des Mannes, und für den Bruchteil einer Sekunde quetschte sie die' darunter verlaufenden Nervenstränge. Wie vom Blitz getroffen brach der Unbekannte zusammen. Bewusstlos blieb er auf dem Boden liegen. „Und da redet man bei den Männern immer vom stärkeren Geschlecht", lästerte Meikras. „Ich hätte ehrlich nicht gedacht, dass ein zartes Pflänzlein wie du so einen Kerl fällen kann."
Sie beugte sich über den Mann und legte ihm geschickt Fesseln an. Zusammen mit Yzziey schleppte sie ihn tiefer in den Gang hinein, wo sie ihn in einer felsigen Nische ablegten. Damit er keinen Lärm schlagen konnte, klebte sie ihm die Lippen zusammen; damit er nicht aufstehen konnte, heftete sie ihm mit dem gleichen Spezialkleber den Hinterkopf auf den Boden. Danach tätschelte sie spöttisch seine Wange. „Deine Freunde werden dich später befreien, Junge", versprach sie, obwohl er das Bewusstsein noch nicht wiedererlangt hatte und sie nicht hören konnte. „Wir geben dir einen Sender, der sich nach einer Stunde einschaltet und sie zu dir ruft." Ungehindert drangen die beiden jungen Frauen nun in eine Halle ein, die etwa hundert Meter lang und fünfzig Meter breit war. In ihr stapelten sich zahlreiche Ausrüstungscontainer. Es war ein von den Aufständischen geheim angelegtes Lager, das vieles von dem enthielt, was für den Kampf gegen die Arkoniden benötigt wurde.
Zielstrebig wandten sich Yzziey und Meikras einem Behälter zu, der lediglich mit einer Zahlenkombination beschriftet worden war. Kein äußerliches Zeichen deutete darauf hin, dass sich ein Transmitter darin befand. Nachdem sie Gravo-Paks an seine Seiten geheftet hatten, schwebte der Container etwa einen halben Meter in die Höhe, so dass sie ihn mühelos vor sich her schieben konnten. Sekunden später hatten sie die Halle bereits wieder verlassen und verschwanden im Gewirr der unfertigen Gänge. Als sie bei dem betäubten Mann vorbeikamen, unterbrachen sie ihren Rückzug für einige Sekunden, um nach ihm zu sehen. Er war mittlerweile wach und hatte die Augen geöffnet. Da er im Gegensatz zu ihnen jedoch nicht über ein Nachtsichtgerät verfügte, nahm er von ihnen vermutlich nicht mehr als dunkle Schemen wahr.
Meikras besprühte seinen Hinterkopf mit einem Lösungsmittel, damit die Haut nicht länger am Fels klebte. Dann tätschelte sie ihm erneut die Wange und folgte Yzziey und dem Container. Als sie etwa hundert Meter weit gekommen waren und einen Verteiler erreichten, von dem vier Gänge abzweigten, versprühte sie ein stark kühlendes Gas. Es sorgte dafür, dass ihre Wärmespuren erloschen. Für eventuelle Verfolger würde es aussehen, als hätten sie sich an dieser Stelle in Luft aufgelöst. Eine Felswand verschob sich, und sie erreichten ein etwa drei Meter hohes Gewölbe. Die beiden Frauen schalteten die Nachtsichtgeräte aus und aktivierten die Leuchtelemente ihrer Schutzanzüge.
Helles Licht verbreitete sich. Es machte die prachtvollen Malereien sichtbar, mit denen die Wände bis auf den letzten Quadratzentimeter geschmückt waren. Sie zeigten hauptsächlich rochenartige, mit zahllosen Stummelbeinen ausgestattete Wesen. An ihrem vorderen Körperrand hatten die vermutlich schon vor Jahrhunderttausenden ausgestorbenen Urbewohner des Planeten Ertrus zahlreiche Augen. Über ihren Körpern wölbten sich golden und silbern schimmernde Felder. Yzziey glaubte, dass es Energiefelder waren, während Meikras davon überzeugt war, dass es sich bei ihnen um eine Art Heiligenschein
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