Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2097 - Der Atem der Freiheit

Titel: 2097 - Der Atem der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Mitte der Stirn über die Nase herab bis auf das Kinn. Die zweite Frau wirkte ein wenig massiger als sie. Auch sie trug nicht den für die meisten Ertruser typischen Sichelkamm, der sich von der Stirn bis tief in den Nacken über den ansonsten kahlrasierten Schädel zog. Vielmehr hatte sie drei Haarinseln auf der Vorderseite ihres Schädels. „Es ist alles in Ordnung", antwortete Argin sa Akkat, der sich unter einer der Masken verbarg. Sie reichte ihm vom Kopf bis an die Knie. Zudem. hatte ihn Subeat dom Cyllken mit einem arkonidischen Symbol versehen, damit er als Tato erschien. „Was hindert mich daran, euch über den Haufen schießen zu lassen und das Gerät mitzunehmen, ohne dafür zu bezahlen?" Subeat dom Cyllken ahnte, was die beiden Ertruserinnen antworten würden. Er wollte es dennoch hören. „Ein paar winzige positronische Bauteile." Die Frau mit der Gesichtslocke hielt eine Hand hoch und deutete mit den Fingern an, wie klein die Teile waren. „Sie fehlen vorläufig noch. Der erhabene Zhdopandel wird sie erst erhalten, wenn .das Geschäft wie vereinbart abgewickelt worden ist."
    „Und warum wollt ihr dem Tato den Transmitter verkaufen?" fragte Subeat, wobei er auf Argin sa Akkat deutete. Seine Stimme schwankte ein wenig. Die Ertruserin hatte ihn mit dem richtigen Titel angesprochen. Er war tatsächlich ein Zhdopandel, ein Adliger der Zweiten Klasse. Trotz seines hohen Amtes als Tato gehörte er nur der mittleren Adelsschicht an. Für ihn war überraschend, dass die junge Frau darüber informiert war. Die korrekte Anrede verriet ihm, dass sie nicht unvorbereitet in dieses Gespräch gegangen war, sondern dass sie sorgfältig recherchiert hatte. Er durfte sie nicht unterschätzen. Sie war offenbar klug und dachte weit voraus. „Er hat genügend eigene Transmitter zur Verfügung", fügte er hinzu. „Die sind alle Schrott", entgegnete die andere. „DU kannst deinen eigenen Leuten offenbar nicht mehr trauen. Oder sollte dir unbekannt sein, dass viele Arkoniden lieber heute als morgen die Front wechseln würden?" Die Ertruserin lachte spöttisch. „Einige scheinen sich gegen dich gestellt zu haben. Der Boden unter deinen Füßen wird brüchig. Aber das interessiert uns nur am Rande. Wir sind hier, um Geschäfte zu machen. Falls du der geeignete Partner für uns bist, komm endlich zum Wesentlichen. Alles andere haben wir bereits mit Argin sa Akkat besprochen. Sollen wir noch einmal alles wiederholen? Nach unseren Informationen ist der Tato ein Pragmatiker, der seine Zeit nicht unnütz verschwendet. Die Tatsache, dass du hier bist, lässt demnach den Schluss zu, dass du in das Geschäft einwilligen willst. Fangen wir also an."
    Subeat dom Cyllken war beeindruckt. Er hatte sich eingehend schildern lassen, wie die bisherigen Begegnungen der beiden ertrusischen Frauen mit Argin sa Akkat verlaufen und welche Argumente dabei offengelegt worden waren. Er glaubte ihnen tatsächlich, dass die militärische Auseinandersetzung sie kalt ließ und sie nichts als Geschäfte machen wollten.
    „Im Gegensatz zu dir spielen wir mit offenen Karten", betonte die Frau, die der Essoya als Yzziey bezeichnet hatte. „Wir zeigen unser Gesicht."
    „Wer kein freundliches Gesicht hat, sollte keinen Laden aufmachen", fügte Meikras hinzu. „Ist ein altes terranisches Sprichwort. Außerdem hat mal einer unserer terranischen Dichter geschrieben: Der Kaufmann hat in der ganzen Welt dieselbe Religion. Könnte Heine oder Perikles gewesen sein.
    Oder ein anderer."
    „Der Preis für den Transmitter ist unverschämt", versuchte Subeat dom Cyllken zu feilschen.
    Meikras lachte. „Der Kluge verkauft seinen Essig teurer als der Narr seinen Honig", konterte sie. „Hat mal irgendein Dichter von sich gegeben."
    „Die Hälfte!" forderte der Tato. „Es gibt nur einen Preis, Erhabener, und den haben wir genannt", unterstrich Yzziey. „Entweder du akzeptierst, oder du lässt es bleiben. Wir bieten dir den Transmitter nur dieses eine Mal an, und wir feilschen nicht. Die Zeit drängt. Die Invasion der galaktischen Mächte kann jederzeit beginnen. Wenn du in ihrem Feuer untergehen willst, werden wir dich nicht daran hindern. Willst du dich retten, dann zahle!
    Also?"
    Subeat dom Cyllken konnte der Verlockung nicht widerstehen. Er wusste nur zu gut, wie schwach seine Position war. Sein vornehmstes Interesse war, nicht mit den arkonidischen Truppen unterzugehen, sondern die eigene Haut zu retten. Schon vor langer Zeit hatte er einen kleinen

Weitere Kostenlose Bücher