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2098 - Hinter dem Kristallschirm

Titel: 2098 - Hinter dem Kristallschirm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Tage SEELENQUELLS wirklich gezählt waren...
     
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    Kurz nach Mittag verließen die letzten Schiffe Terra und reihten sich in das Kontingent aus 25.000 Einheiten ein. Zuletzt startete die AUMOKJON und übernahm die Führung des keilförmigen Verbandes, an dessen Spitze ARK'IMPERION flog. Exakt um 12.57 Uhr verschwand die arkonidische Flotte und schrieb den Zeitpunkt den Terranern als Tag der Befreiung ins Geschichtsbuch; nach Arkon-Zeitrechnung war es der 18. Prago des Tedar 21.423 da Ark. Wenige Stunden später legte die Abendsonne einen rotgoldenen Schimmer auf die Fassaden Terranias. Hunderttausende Menschen hatten sich versammelt: Erst war es nur ein winziger dunkler Fleck am Himmel, dann wuchs es langsam zu der riesigen Stahlorchidee an, die, von vier ENTDECKERN mit ihren Energiefeldern gestützt, durch die Atmosphäre zu ihrem alten Platz niedersank. Im pastellenen Licht der untergehenden Sonne schwebte die golden angehauchte Stahlorchidee 1000 Meter oberhalb des Residenzparks - für Monate das Symbol des Widerstands, nun auch das der Befreiung!
    Vom unteren Ende des senkrechten Auslegers bis zu den Dachflächen der fünf Seitenflügel maß die Stahlorchidee 1010 Meter. Hoch überragte das prächtige, von abgerundeten Formen und Gestaltungselementen geprägte Gebilde den Stadtkern. Glanzlichter tanzten vereinzelt entlang dem volltransparenten Antigravlift, der vom Residenzpark hinauf zur unteren Spitze des Auslegers reichte. Fortan würde wieder einer der Seitenflügel der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen, während die übrigen den 3200 ständigen Mitarbeitern von Regierung, Senat und Parlament ebenso als Büro wie auch zum Teil als Unterkunft und Wohneinheit dienten. Und fortan konnte auch wieder in luftiger Höhe das leibliche Wohl im Restaurant Marco Polo befriedigt werden; ungehindert war erneut der atemberaubende Blick über die Metropole. „Hier spricht der Residenzfunk, die Stimme des Widerstands", erklangen die Worte des Ersten Terraners. „Ich rufe die Völker der Milchstraße. Von dieser Stunde an senden wir aus Terrania City. Hier spricht der Residenzfunk ..." Unterdessen materialisierten über Traversan ohne Vorankündigung Tausende von Schiffen. Am Ende waren es 120.000 Einheiten, zu der die 25.000 Schiffe der 8. Imperialen Flotte hinzukamen, angeführt von ARK'IMPERION, der Thronflotte Bostichs. Unter den Schiffen befanden sich auch sechs terranische Schiffe der WÄCHTER-Klasse, das Blockadegeschwader für die Abriegelung. Auf Traversan selbst wurde mit Hochdruck an dem provisorischen K-Damm für die Großrechner gebaut.
    Kurz nach acht Uhr Galaktikum-Normzeit schaltete am 24. Mai 1304 NGZ ARK'IMPERION eine Hyper funkverbindung mit GALORS und allen anderen galaktischen Nachrichtennetzen. „Dies ist eine Sendung des arkonidischen Widerstands", erklang überall in der Milchstraße Bostichs Stimme. „Am heutigen 19. Prago des Tedar im Jahr 21.423 da Ark rufe ich das Gegenimperium von Traversan aus! Das Trav'Tussan macht es sich zur Aufgabe, SEELENQUELLS Herrschaft zu' beenden und seine Hände zu besiegen. Unser Kampf gilt nicht den Arkoniden in der Heimat, sondern allein der Superintelligenz und ihren Marionetten."
    Zum Zeichen seiner Entschlossenheit riegelte die Gesamtflotte von 145.000 Einheiten das Traversan-System komplett ab. Von diesem Tag an verwandelte es sich in eine fast uneinnehmbare Festung. Es galt als sicher, dass SEELENQUELL diese Demonstration wohl verstand. Die Superintelligenz musste verhindern, dass die Welten Arkons schneller die Fronten wechselten, als sie zählen konnte - und es dauerte folglich nicht lange, bis die ersten „regulären Geschwader" des Kristallimperiums nahe dem Traversan-System aus dem Hyperraum kamen ...
     
    4.
     
    26. Mai 1304 NGZ Sternvogel Sowohl die USO-Spezialisten als auch die Kralasenen hatten all ihre Beziehungen spielen lassen und alle Möglichkeiten eingesetzt. Doch der Erfolg nahm sich eher bescheiden aus. Keines der Schleusenschiffe schien auch nur ansatzweise erreichbar. Keines der Schiffe flog in Planetennähe, Transmittertransporte fanden praktisch nicht statt - bis auf wenige Ausnahmen handelte es sich bei den Schleusenschiffen ohnehin um positronisch gesteuerte Einheiten. Und selbst wenn die Infiltration eines Agenten gelänge, was soll dann geschehen? fragte sich Sternvogel bitter. Wir benötigen nicht mehr und nicht weniger als die vollständige Kontrolle - und zwar lange genug, um damit ein hinreichend großes, mindestens

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