2098 - Hinter dem Kristallschirm
Leute! Abermals ein Erfolg: Ertrus ist frei, die Wachflotte der Arkoniden besiegt!"
„Wie?"„Halutische ..." Mehr verstand der Oberstleutnant der USO nicht, weil der Rest im abermaligen Jubel unterging. Ertrus fällt nicht! - so hatte die ebenso schlichte wie prägnante Parole gelautet. Und Ertrus war nicht gefallen! Unterstützt von der USO und dem TLD, hatte der Widerstand in keiner Minute nachgelassen. Erst als Sternvogel mit der Hand über das Gesicht wischte und die Feuchtigkeit an der Hand bemerkte, wurde ihm bewusst, dass Tränen aus seinen Augen quollen. Er bewegte sich wie in Trance, sah Dufren an der Korridorwand lehnen und nahm sie wortlos in die Arme, um sie fest an sich zu drücken.
800 Raumschiffe waren vernichtet worden, 5200 Einheiten hatten die Flucht ergriffen, die verbliebenen 14.000 Einheiten aber hatten es vorgezogen, sich den Halutern zu ergeben. Zweifellos hätten auch diese Arkoniden sich ohne weiteres durch eine Flucht in den Hyperraum retten können doch sie hatten nicht die Absicht, sich abzusetzen, sondern wechselten die Front: Sie wollten nicht länger für ein Sternenreich kämpfen, das ganz offensichtlich von SEELENQUELL beherrscht wurde und zudem vor seinem Ende stand.
Der ertrusische Präsident Kim Tasmaene wandte sich über einen Trivideo-Sender an die Öffentlichkeit, der im Andenken an den Widerstand Radio Freies Ertrus genannt wurde: „Dies ist die Stunde, in der wir zeigen können, dass wir etwas Besonderes sind. Wir werden uns nicht an den Arkoniden rächen. Wir werden die Arkoniden, die auf unserem Planeten zurückgeblieben sind oder gefangengenommen wurden, nicht aus Rache töten. Wir werden die Besatzungen der Arkonidenflotte verschonen. Todesurteile wird es nicht geben."
Er sprach überzeugend und nutzte die ganze Kraft seiner Persönlichkeit, um das befreite Ertrus für sich und seine Vorstellungen zu gewinnen. „Wir sind die größten und stärksten Menschen von allen. Und das darf sich nicht nur auf unsere Körper und unsere Muskulatur beziehen, sondern auch auf unsere Menschlichkeit. Unsere Nachsicht gilt den Arkoniden, nicht jedoch ihrem Kampfmaterial. Tausend der vierzehntausend Raumschiffe sind an Ertrus zu übergeben. Wir werden diese Raumer übernehmen, um daraus den Grundstock für eine eigene Flotte zu bilden. Der Rest der Flotte wird an das Trav'Tussan ge hen.
In besonderem Maße danke ich Blo Rakane und den Halutern die unter Einsatz ihres Lebens für die Freiheit der Ertruser gekämpft haben. Bedauerlicherweise haben auch die Haluter Verluste zu beklagen: 209 halutische Kampfschiffe sind vernichtet worden. Mit ihnen wurden 209 unserer Freunde getötet. Von ganzem Herzen danke ich der USO, die zu jeder Zeit unseren Widerstand unterstützt hat. Auch Perry Rhodan war in unserer schwersten Stunde an unserer Seite - das ertrusische Volk wird diese Unterstützung niemals vergessen!" Ein Thek'athor übernahm die 13.000 verbliebenen übergelaufenen Einheiten in den eigenen Flottenverband des Trav'Tussan.
Der Mantar-Heiler Zheobitt hat mittlerweile, van USO-Raumern begleitet, Quinta-Center erreicht. Das Raumschiff des Mantar-Heilers ist in einen der Hangars eingeschleust worden. In den Reaktoren ist die Biomasse, die Morkhero Seelenquells Genen entstammte, inzwischen auf knapp achtzig Tonnen vermehrt worden - mit diesem Zellgewebe lässt sich aller Voraussicht nach SEELENQUELL in seinem Domizil auf Arkon In angreifen.
Voraussetzung dafür ist allerdings, dass es gelingt, einen Zugangskorridor zum Arkon-System zu öffnen...
„So positiv und erfreulich die Gesamtentwicklung in der Milchstraße ist - hinsichtlich des Einsatzplans Hintertür scheint alles hoffnungslos zu bleiben ...", knurrte Sternvogel am 28. Mai 1304 NGZ. Er wurde von einem Zuruf Durrens unterbrochen: „Nachricht von QC! Für dich, Chef." Winzige Strukturlücken im Kristallschirm dienten weiterhin dazu, den Funkverkehr nach außerhalb aufrechtzuerhalten. In diesen Funkverkehr eingebettet waren auch die Kommunikationslinien der USO und der Kralasenen. Jedenfalls war dies bis vor kurzem so: Während SEELENQUELL in der Galaxis Niederlage auf Niederlage erlitt, je mehr die Superintelligenz militärisch in Bedrängnis geriet, desto mehr wurden die Kommunikationslinien nach draußen beschnitten. Mit wem sollte Arkon noch kommunizieren? Die Systeme des Kristallimperiums liefen der Reihe nach zu Bostich über...
Zynthatosch und seine Kralasenen hatten mittlerweile aufgrund der drastisch
Weitere Kostenlose Bücher