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21 - Die achte Flotte

21 - Die achte Flotte

Titel: 21 - Die achte Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Flugbahn erreichten. Einen, zwei Augenblick lang blieb das Display so, dann jedoch erwachte es wieder zum Leben. Wie die Ladung einer einzelnen Gondel der Angriffswelle vorausgeeilt war, so folgte ihr noch eine weitere. Ihre Raketen hatten die Hüllen im gleichen Augenblick abgeworfen wie die Offensivraketen, und Michelle sah selbst jetzt noch fast ungläubig zu, wie die Ergebnisse des ersten Schlages die Artemis in weniger als fünf Sekunden erreichten.
    Einer der Superdreadnoughts war offensichtlich gefechtsuntüchtig. Sein Impellerkeil war unten, und er verlor Atemluft und Wrackteile, und auf dem Plot waren deutlich und klar die Transponder von Rettungskapseln zu erkennen, in denen die Crew das Schiff verlassen hatte. Auch eines der Schwesterschiffe befand sich in ernsten Schwierigkeiten. Nach der Impellersignatur gab es schwere Schäden an den aktiven Ortungsgeräten, die zur effizienten Nahbereichs-Raketenabwehr unverzichtbar waren. Der dritte Superdreadnought schien glimpflicher davongekommen zu sein, doch auch er zeigte beträchtliche Schäden, und eine zweite, genauso schwere Angriffswelle war bereits zu ihm unterwegs.
    Mein Gott, dachte Michelle im Stillen. Mein Gott, es funktioniert wirklich. Es funktioniert nicht nur, ich wette sogar, wir haben erst begonnen, an der Oberfläche dessen zu kratzen, was das heißt. Hemphill sagte ja, Apollo sei ein Kampfkraftvervielfacher, und Himmel, hatte sie recht!
    Sie sah zu, wie die zweite Salve auf ihre Opfer niederging, und obwohl es nur eine Simulation war, erschauerte sie bei dem Gedanken, wie man sich fühlen musste, wenn man dieser Welle der Vernichtung entgegenblickte.
    Herr im Himmel, wenn Haven davon wüsste, würde es um einen Friedensvertrag betteln!, dachte sie erschüttert.
    Sie erinnerte sich an etwas, das White Haven nach Unternehmen Butterblume gesagt hatte, der Offensive, die Oscar Saint-Justs Volksrepublik in die Knie gezwungen hatte: »Ich fühlte mich dabei … schmutzig. Es war, als hätte ich Hühnerküken ersäuft«, hatte er gesagt, und zum ersten Mal begriff Michelle Henke in vollem Umfang, was er damit gemeint hatte.

VIERZEHN
     
    Augustus Khumalo war grauer, als Michelle ihn in Erinnerung hatte.
    Er war eine Art entfernter Cousin von ihr, aber sie besaß nur eine höchst vage Vorstellung, wie genau und über wen sie miteinander verwandt waren, und begegnet war sie ihm bei einem halben Dutzend Gelegenheiten nur im Vorübergehen. Heute sprach sie zum allerersten Mal mit ihm. Nachdem sie seiner Stabschefin, Captain Loretta Shoupe, in sein Arbeitszimmer an Bord von HMS Hercules gefolgt war, sah sie ihm in die Augen und suchte nach einem Anzeichen für den Mut, den er an den Tag gelegt hatte, als Aivars Terekhovs Nachricht eingeschlagen hatte wie ein Bombe.
    Sie sah keine. Das war vielleicht nicht überraschend. Michelle hatte schon längst festgestellt, dass Männer, die wie Krieger aussahen, sich oft als Elvis Santinos oder Pavel Youngs erwiesen, während die nach außen unansehnlich wirkenden Menschen regelmäßig Nerven aus Stahl an den Tag legten.
    Ich möchte nur wissen, ob ich nun so genau hinsehe, weil ich mich schuldig fühle für die Art, wie ich ihn in der Vergangenheit stets abgetan habe?
    »Vizeadmiral Gold Peak, Sir«, verkündete Shoupe leise.
    »Willkommen im Spindle-System, Mylady.« Khumalo reichte ihr eine große, recht fleischige Hand, und Michelle drückte sie fest. Der Kommandeur von Talbott Station war ein großer Mann mit mächtigen Schultern, der in der Leibesmitte ein wenig breit zu werden begann. Sein Teint war erheblich heller als bei Michelle − tatsächlich war er beinahe so hell wie die Königin −, doch das Winton-Kinn ließ sich nicht übersehen. Michelle kannte es gut; sie hatte es selbst, wenn auch zum Glück in einer etwas zierlicheren Variante.
    »Danke, Sir«, erwiderte sie und wies auf die beiden Offiziere, die sie begleiteten. »Captain Armstrong, meine Flaggkommandantin, Sir und Lieutenant Archer, mein Flaggleutnant.«
    »Captain«, sagte Khumalo, reichte Armstrong die Hand und nickte dann Gervais Archer zu. »Lieutenant.«
    »Admiral«, sagte Armstrong, während sie seine Hand schüttelte, und Archer erwiderte Khumalos Nicken mit einer respektvollen angedeuteten Verbeugung.
    »Bitte sehr«, sagte Khumalo und wies auf die Sessel, die in einem bequemen, zum Gespräch einladenden Halbkreis vor seinem Schreibtisch standen. »Nehmen Sie Platz. Ich bin sicher, wir haben viel zu besprechen.«
    Das, überlegte

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