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21 - Die achte Flotte

21 - Die achte Flotte

Titel: 21 - Die achte Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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einzigen Sorgen, Mylady.«
    Er lehnte sich mit aufmerksamem Gesicht in seinen Sessel zurück.
    »Wie Captain Terekhov während seines kurzen Aufenthalts bei uns entdeckte, ehe er sich nach Monica davonmachte« − Khumalo lächelte schief −, »zieht der neuerdings erwachende Handelsschiffverkehr über den Lynx-Terminus in den Quadranten leider auch Piraten an. Denen müssen wir klar machen, dass es in Talbott für sie ungesund ist. Das wird natürlich leichter, wenn endlich die Leichten Angriffsboote hier ankommen, die jeder mir ständig verspricht. Zwo Staffeln LACs halten jeden Piraten, den ich mir vorstellen kann, zuverlässig von jedem beliebigen Sonnensystem fern, das sie patrouillieren. Und wenn wir jedem neuen Mitgliedssystem ein eigenes LAC-Geschwader angliedern, dann begreifen sie schnell, dass es uns ernst damit ist, sie in ein quadrantenweites Sicherheitskonzept zu integrieren.
    Gleichzeitig gibt es aber Bedrohungen, die von LACs allein nicht abgeschreckt werden, und wir müssen unsere anderen möglichen Brennpunkte im Auge zu behalten, ob es sich nun um das OFS handelt oder eine der Ein-System-Sternnationen in der Umgebung. Ihre Majestät hat uns eindeutig beauftragt, die Einheimischen zu überzeugen, dass das Sternenimperium ein guter Nachbar sein wird. Ich glaube, sie hat recht, wenn sie annimmt, dass im Laufe der Zeit noch mehr hiesige Sonnensysteme eine gute Sache erkennen, wenn sie sie sehen, und um Aufnahme in den Quadranten ersuchen. Das ist aber noch Zukunftsmusik. Im Augenblick ist es unsere Aufgabe, ihnen klarzumachen, dass wir zwar gern bereit sind, ihnen bei der Bewältigung gemeinsamer Probleme zu helfen − der Piraterie etwa −, dass wir diese Hilfe aber nicht als Fuß in der Tür missbrauchen werden, um sie umso leichter zu schlucken.
    Und dann sind da natürlich noch unsere guten Freunde auf New Tuscany.«
    »Wenn ich Admiral Givens richtig verstanden habe, war New Tuscany nicht gerade erfreut über unseren Zuzug«, sagte Michelle.
    »Nein, das ist man dort nicht. Und dass Joachim Alquezars Verfassungsunionspartei im neuen Parlament des Quadranten über eine klare Mehrheit verfügt, macht sie auch nicht glücklichen Andrieaux Yvernau hasst ihn auf den Tod, und umgekehrt ist es genauso. Der einzige Mensch im ganzen Sternhaufen, den Yvernau noch mehr hasst als Alquezar, ist Bernardus Van Dort − und Alquezars erste Amtshandlung als Premierminister bestand darin, Van Dort zum Sonderminister ohne Geschäftsbereich zu ernennen − kaum dass er an Bord der Hercules von Monica zurückgekehrt war.«
    »Ich muss zugeben, dass ich mich mehr als nur ein wenig wundere, wie Yvernau politisch überleben konnte, nachdem der Konvent seine Position so vollständig verworfen hatte, Sir«, merkte Michelle vorsichtig an. Vorsichtig wagte sie sich in die politischen Gewässer, von denen sie sich sonst so sorgsam fernhielt.
    »Man kann nicht sagen, dass er unversehrt davonkam, Mylady«, antwortete Khumalo. »Er wurde natürlich nicht so übel zugerichtet wie Tonkovic, aber er hat wahrscheinlich in zwanzig bis dreißig T-Jahren gesammelte politische Gefälligkeiten einlösen müssen, um seine Stellung zu Hause zu retten.«
    Shoupe rührte sich auf ihrem Sessel, und Khumalo sah sie an.
    »Das Gesicht kenne ich doch, Loretta. Ich darf annehmen, dass Sie anderer Meinung sind?«
    »Nicht ganz, Sir«, erwiderte seine Stabschefin. »Ich glaube aber, O’Shaughnessy hat recht: Der eigentliche Grund, weshalb Yvernaus politische Laufbahn nicht vor die Wand fuhr, ist der, dass eine Mehrheit seiner Freunde und Nachbarn in der Heimat mit ihm einer Meinung sind.«
    Shoupe sah Michelle an.
    »Es ist offensichtlich, dass Yvernau und alle, die wie er denken, zu dem Schluss gekommen sind, dass die Bürgerrechtsartikel der neuen Verfassung dem Selbstbedienungsladen, in den sie New Tuscany umfunktioniert haben, ein Ende bereiten würde. Sie sind nicht bereit, das geschehen zu lassen, deshalb haben sie gegen den Anschluss votiert. Doch einer der Gründe dafür bestand darin, dass sie sich ausgerechnet haben, vom allgemeinen wirtschaftlichen Aufschwung im Sternhaufen allein durch die Nähe genauso profitieren zu können. Unsere Gegenwart schützt sie vor der Grenzsicherheit, ob wir das wollen oder nicht.«
    »Ich weiß, dass Yvernau so denkt, und ich nehme an, ich kann O’Shaughnessys Ansicht, dass eine Menge seiner Mitoligarchen genauso denken, nicht widersprechen«, sagte Khumalo. Für Michelle war offensichtlich, dass er

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