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21 - Die achte Flotte

21 - Die achte Flotte

Titel: 21 - Die achte Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Sanitäter am Boden gekniet, der den bewusstlosen Manfredi versorgte.
    »Ich nehme es bei Ihnen an, Albert«, sagte sie und ging rasch zur Station des Signaloffiziers. Über seine Schulter hinweg blickte sie in den Aufzeichner und sah Honor auf dem Display.
    »Wie schlimm steht es, Mike?«, fragte Honor rasch.
    »Das ist eine interessante Frage.« Michelle gelang das Zerrbild eines Lächelns. »Captain Mikhailov ist tot, und die Lage ist … vorerst ein wenig verworren. Unsere Schienen und Gondeln sind noch intakt, und unsere Feuerleitung sieht ziemlich gut aus, aber unsere Nahbereichsabwehr und die Energiearmierung hat ziemlich viel eingesteckt. Am Schlimmsten scheint es aber beim Heckimpellerring zu sein. Totalausfall.«
    »Kannst du ihn wieder in Gang setzen?«, fragte Honor drängend.
    »Wir arbeiten dran. Immerhin scheint der Schaden in den Steuerleitungen zu stecken; die Emitter selbst sehen aus, als wären sie immer noch intakt, die Alphas eingeschlossen. Schlecht ist, dass wir im Heck eine Menge Rumpfschäden haben, und schon festzustellen, wo die Leitungen unterbrochen sind, wird ein Kampf erster Güte.«
    »Bringt du sie raus?« Honors Stimme klang plötzlich weicher, als sie die einzige Frage stellte, die wirklich eine Rolle spielte, und Michelle sah ihrer besten Freundin vielleicht drei Herzschläge lang in die Augen, dann zuckte sie mit den Schultern.
    »Ich weiß es nicht«, gab Michelle zu. »Offen gesagt sieht es nicht gut aus, aber ich bin nicht bereit, sie jetzt schon abzuschreiben. Außerdem«, sie zwang sich erneut zu einem Lächeln, »können wir nur schlecht von Bord.«
    »Wie meinst du das?«
    »Beide Beiboothangars liegen in Trümmern, Honor. Die Bosun sagt, sie kann den Heckhangar vielleicht freiräumen, aber das dauert wenigstens eine halbe Stunde. Und ohne Hangar …«
    Michelle zuckte erneut die Achseln und fragte sich, ob sie genauso betroffen aussah wie Honor. Nicht dass Honors Gesicht den meisten Menschen etwas verraten hätte, doch Michelle kannte sie einfach zu gut.
    Sie sahen einander mehrere Sekunden lang in die Augen, und keine von ihnen wollte aussprechen, was sie beide wussten. Ohne wenigstens einen funktionierenden Hangar konnte kein Beiboot an der Ajax andocken, um die Besatzung von Bord zu bringen. Rettungskapseln führte der Schlachtkreuzer nur für gut die Hälfte seiner Besatzung mit. Es hatte keinen Sinn, mehr davon zu haben, denn nur die Hälfte aller Besatzungsmitglieder hatte Gefechtsstationen so dicht an der Außenhaut, dass ihnen eine Rettungskapsel im Notfall etwas nutzte.
    Und die Flaggbrücke befand sich viel zu tief innerhalb des Rumpfes, um in diese Kategorie zu fallen.
    »Mike, ich …«
    Honor schien die Gewalt über ihre Stimme zu verlieren, und Michelle schüttelte rasch den Kopf.
    »Sag es nicht«, bat sie fast sanft. »Wenn wir den Keil wiederhaben, können wir wahrscheinlich mit allem Versteck spielen, was groß genug ist, um uns zu vernichten. Wenn wir ihn nicht wieder in Gang bekommen, kommen wir nicht aus dem Sonnensystem. So einfach ist das, Honor. Und du weißt so gut wie ich, dass du nicht den Rest des Kampfverbands zurückhalten kannst, um uns zu schützen. Nicht wo Bandit-Drei nach wie vor aufschließt. Selbst wenn du nur für die halbe Stunde hier bleibst, in der wir versuchen zu reparieren, was zu reparieren ist, kommst du in ihre Reichweite, und deine Raketenabwehr ist keinen Furz mehr wert.«
    Sie sah es Honor an den Augen an. Honor wollte widersprechen, protestieren. Doch sie konnte es nicht.
    »Du hast recht«, sagte Honor leise. »Ich wünschte, es wäre anders, aber du hast recht.«
    »Weiß ich.« Henkes Lippen zuckten wieder. »Und wir sind wenigstens in besserer Verfassung als die Necromancer «, stellte sie fest. »Aber ich glaube, bei ihr sind immerhin die Beiboothangars intakt.«
    »Nun ja, das stimmt«, erwiderte Honor. »Das ist der große Unterschied. Rafe kümmert sich gerade um die Evakuierung ihrer Besatzung.«
    »Nett von Rafe«, entgegnete Michelle.
    »Weich nach Systemnorden aus«, befahl Honor. »Ich werde unsere Beschleunigung für knapp fünfzehn Minuten senken.«
    Michelle wollte zu einem Widerspruch ansetzen, doch Honor schüttelte rasch den Kopf.
    »Nur fünfzehn Minuten, Mike. Wenn wir dann auf Maximalschub gehen, passieren wir Bandit-Drei wenigstens achtzigtausend Kilometer außerhalb seiner Reichweite mit angetriebenen Raketen.«
    »Das ist zu dicht, Honor!«, erwiderte Michelle scharf.
    »Nein«, entgegnete Honor

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