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21 - Die achte Flotte

21 - Die achte Flotte

Titel: 21 - Die achte Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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hat, beunruhigt.«
    »Mich auch. Ich möchte jetzt keine große Sache daraus machen und ihr noch größere Sorgen bereiten, und schon gar nicht, ehe sie ihren offiziellen Bericht fertig hat. Aber ich möchte, dass Sie sich mit dem Rest des Zollkommandos unterhalten, besonders mit Chief Fitzhugh. Und sprechen Sie mit den anderen Subalternoffizieren, die Zollinspektionen vornehmen. Fragen Sie sie, ob einer von ihnen ähnliche Bemerkungen gehört und uns nur nicht darauf aufmerksam gemacht hat wie Rachel. Falls jemand etwas gehört hat, will ich Zeit, Ort und Inhalt wissen.«
    »Jawohl, Sir.«
    Kolosov klang grimmiger als noch einen Augenblick zuvor, bemerkte Denton.
    »Noch eines«, fuhr der Kommandant fort. »Ab sofort hat jedes Kommando, das an Bord irgendeines Handelsschiffes geht, Audio-und-Video-Aufzeichner dabei. Erzählen Sie das nicht jedem hier an Bord des Schiffes, denn ich möchte nicht, dass jemand vor der Kamera posiert. Suchen Sie also eine Stelle, wo Sie die Aufzeichner unauffällig unterbringen können. Wir sollten zwar keine Abstriche bei der Bildqualität machen, wo es nicht sein muss, aber mir ist der Ton wichtiger als das Bild.«
    »Skipper, ich weiß nicht, ob mir gefällt, was Sie denken.«
    »Na, wenn Sie nicht in die gleiche Richtung gedacht hätten, dann hätten Sie Rachel nicht so schnell zu mir geschickt, oder?«, versetzte Denton.
    »Es war mehr eine ungute Ahnung als ein richtiger Verdacht, Sir.«
    »Dann haben Ihnen Ihre Instinkte gerade sehr geholfen, fürchte ich«, antwortete Denton grimmig. »Ich habe keine Ahnung, was hier vielleicht vorgeht, und es ist gut möglich, dass wir beide Gespenster sehen. Aber vielleicht auch nicht. Admiral Khumalo hat betont, dass wir unsere Augen und Ohren offenhalten sollen, als er uns losschickte. Also führen Sie diese Befragungen durch, und bringen Sie die Wanzen irgendwo unter. Vielleicht können wir sie in den elektronischen Klemmbrettern der Offiziere unterbringen. Das weiß ich nicht, aber ich weiß, dass ich von jedem Besuch in einem Schiff von New Tuscany die besten Aufzeichnungen haben möchte, die wir bekommen können. Und das Gleiche gilt für unsere Inspektionen aller anderen Schiffe, als Vergleichsbasis. Verstanden?«
    »Verstanden, Skipper«, antwortete Kolosov. »Mir gefällt nicht, was wir da machen, aber ich habe verstanden.«

SIEBENUNDZWANZIG
     
    »Kein toller Vorposten, was?«, bemerkte Michelle Henke leise zu Cynthia Lecter. Ihr Gespräch mit Josef Byng lag zwölf Tage zurück, und HMS Artemis und die anderen drei Schiffe der 1. Division von Schlachtkreuzergeschwader 106 näherten sich abbremsend einem Rendezvous mit den Schiffen, die Augustus Khumalo abgestellt hatte, um das Tillerman-System im Auge zu behalten, nachdem er von Monica nach Spindle zurückgekehrt war.
    »Nein, Ma’am«, stimmte Lecter genauso leise zu. »Andererseits hatte Admiral Khumalo nicht viel Material. Und ich glaube nicht, dass irgendjemand erwartet hätte, Vizeadmiral O’Malley könnte so … jäh zurückgerufen werden.«
    »Schön ausgedrückt, Cindy.« Michelle lächelte, obwohl ihr nicht zum Lachen zumute war, aber sie musste zugeben, dass Lecter völlig recht hatte. Und das sogar in doppelter Hinsicht.
    Damit stehe ich mit einem gar nicht mal so kleinen eigenen Problemchen da, dachte sie trocken. Niemand hat geahnt, dass die Sollys solch eine großkotzige Kampfgruppe direkt nach Monica schicken könnten, um uns auf die Nerven zu gehen. Aber jetzt wissen wir, dass es so ist … und dass der Krieg gegen Haven weitergeht. Verstärke ich also Tillerman, indem ich zwo Schlachtkreuzer hierlasse, oder lasse ich hier alles beim Alten und nehme alles, was ich habe, mit nach Spindle zurück, damit meine Schiffe konzentriert sind?
    Dieser Frage konnte sie leider nicht ausweichen, so sehr sie es sich auch gewünscht hätte. Allein der Gedanke, ihre Kräfte aufzuteilen, konnte angesichts der möglichen Bedrohung durch die Solare Liga noch dem abgebrühtesten Flottenchef schlaflose Nächte bereiten. Einerseits hatten die drei Tage im Monica-System sie überzeugt, dass Josef Byngs unbekannter Auftrag jedenfalls nicht vorsah, eine gewisse Michelle Henke von seinen freundlichen, pazifistischen Absichten zu überzeugen. Wenn sie das Pärchen veralteter Leichter Kreuzer und den einen Zerstörer, den Khumalo bei Tillerman hatte stationieren können, nicht verstärkte, riskierte sie, nicht nur Byng, sondern dem gesamten Talbott-Quadranten ein völlig falsches Signal zu

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