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21 - Die achte Flotte

21 - Die achte Flotte

Titel: 21 - Die achte Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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mochte verglichen mit einem normalen Raketengefecht schlecht sein, und die Eloka-Drohnen und Durchdringungshilfen waren ohne individuelle Aktualisierungen aus den Bordrechnern der Ajax weitaus weniger effizient, doch der Abstand war unglaublich gering, sodass der Abwehr kaum Zeit blieb zu reagieren. Trotz aller Unzulänglichkeiten lag die Treffgenauigkeit dieser gewaltigen Salve weit höher als alles, was die havenitische Seite hätte erwarten können − und nicht eine einzige ihrer Raketen verschwendete sich an ein Wallschiff.
    Admiral Redmont fluchte wild, als der Raketensturm über seinen Schirm schoss. Die Raketenabwehrrechner taten ihr Bestes, und in Anbetracht dessen, wie überrascht ihre menschlichen Herren waren und wie tödlich die Geometrie des Angriffs ausfiel, war dieses Beste in der Tat erstaunlich gut. Leider war es dennoch nicht einmal im Entferntesten gut genug.
    Für Antiraketenstarts blieb keine Zeit, und da der Angriff von achteraus erfolgte, war die Anzahl der Lasercluster, mit denen die anvisierten Schlachtkreuzer verteidigt werden konnten, minimiert. Hunderte einkommender Raketen wurden vernichtet, doch sie kamen zu Tausenden, und ihre Ziele schlingerten im Todesschmerz, als Laser durch ihre Seitenschilde schlugen oder direkt durch die »Kilts« ihrer Impellerkeile trafen. Rümpfe barsten, erbrachen Atemluft und Trümmerstücke, und die zerbrechlichen Menschen, die diese Schiffe bemannten, verbrannten wie Stroh in einem Hochofen.
    Zwei der acht Schlachtkreuzer von Bandit-Zwo starben spektakulär mit jedem einzelnen Menschen an Bord als blendende Blitze, als die teuflischen bombenbetriebenen Laser immer wieder auf sie einstachen. Die anderen sechs überlebten, doch vier davon waren nur noch wenig mehr als zerschmetterte Wracks ohne Impellerkeil und trieben im freien Fall weiter, während in ihnen geschockte und gelähmte Überlebende sich durch die Trümmer kämpften und darin angestrengt nach Besatzungsmitgliedern suchten, die den Feuerschlag ebenfalls überstanden hatten.
    Die Kiefermuskeln des havenitischen Admirals traten hervor, als seine Schlachtkreuzer starben. Dann fuhr er herum und funkelte seinen Operationsoffizier an.
    »Feuer frei!«

DREI
     
    »Admiral Henke.«
    Michelle Henke öffnete die Augen, und als sie sah, wer sie mit Namen angesprochen hatte, richtete sie sich hastig in dem Krankenhausbett auf. Es fiel ihr nicht leicht, denn ihr linkes Bein lag noch immer im Streckverband, während die Schnellheilung den zerschmetterten Knochen neu aufbaute. Sie waren einander zwar noch nie begegnet, doch Mike hatte genug Nachrichtenbilder gesehen, um die platinblonde Frau mit den Topasaugen zu erkennen, die am Fußende ihres Bettes stand.
    »Lassen Sie nur, Admiral«, sagte Eloise Pritchart. »Sie sind verletzt, und mein Besuch ist nicht gerade offiziell.«
    »Sie sind eine Staatschefin, Madame Präsidentin«, entgegnete Michelle trocken, setzte sich aufrecht hin und ließ sich erleichtert an das obere Ende des Bettes sinken, das sich automatisch ihren Schultern entgegen gehoben hatte. »Ihre Besuche sind immer offiziell.«
    »Na, vielleicht haben Sie recht«, räumte Pritchart mit einem bezaubernden Lächeln ein. Dann wies sie auf den Stuhl am Bett. »Darf ich?«
    »Aber sicher. Schließlich ist es Ihr Stuhl. Im Grunde« − Michelle wies auf das hübsche, wenn auch nicht gerade luxuriöse Krankenzimmer − »gehört Ihnen das ganze Lazarett.«
    »Im übertragenen Sinn vielleicht.«
    Pritchart setzte sich mit Anmut und regte sich einige Sekunden lang nicht. Sie hatte den Kopf leicht zur Seite geneigt, und ihr Gesicht zeigte einen nachdenklichen Ausdruck. Michelle erwiderte ihren Blick und fragte sich dabei, was diese Frau an das Krankenbett einer Kriegsgefangenen führte. Wie Michelle gerade erwähnt hatte, gehörte dieses Lazarett − das, wie sie zugeben musste, eine erheblich weniger unangenehme Erfahrung gewesen war als erwartet − der Republik Haven. Genauer gesagt gehörte es der Republican Navy und war aller Luftigkeit und aller in Pastellfarben gehaltenen Wände zum Trotz genauso sehr ein Kriegsgefangenenlager wie die weniger unverhohlen bewachten Einrichtungen, in denen man den Rest ihrer Leute untergebracht hatte.
    Sie merkte, wie ihre Gesichtsmuskeln sich leicht zusammenzogen, als sie sich an die letzten Augenblicke ihres Flaggschiffs erinnerte. Dass die Ajax nicht allein gestorben war, bedeutete neben dem Verlust von zwei Dritteln der verbliebenen Besatzung des Schiffes nur

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