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21 - Die achte Flotte

21 - Die achte Flotte

Titel: 21 - Die achte Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Superdreadnought-Fertigungsprogramme befriedigt worden waren. Und auch erst, nachdem zusätzliche verteilte Werften, in denen sie auf Kiel gelegt werden konnten, zusammengelegt worden waren. Infolgedessen war der Bau der kleineren, leichteren Schiffe von Anfang an langsamer vonstatten gegangen.
    Andererseits ging es viel schneller, einen Zerstörer oder Kreuzer zu bauen − sogar einen der neuen Schlachtkreuzer − als ein Wallschiff. Daher war Zeit gewesen, ihre Konstruktionen zu verbessern und Baumuster wie die neuen Schlachtkreuzer der Nike -Klasse oder Zerstörer der Roland -Klasse zu erarbeiten. Dadurch befanden sich trotz des späteren Baubeginns wahrhaft enorme Stückzahlen brandneuer Schiffe »unterhalb Wallgröße« bereits im Prozess der Indienststellung. Doch obwohl die weiter fortschreitende Automatisierung zur Folge hatte, dass der einst gewaltige Abstand zwischen den absoluten Zahlen an Unteroffizieren und Mannschaftsdienstgraden für Superdreadnoughts und einen »kleinen« Schlachtkreuzer gewaltig gesunken war, benötigte ein Schlachtkreuzer noch immer beinahe genauso viele Offiziere wie ein Superdreadnought. Und während die neuen LACs viele Sternenschiffe freisetzten, die früher einmal für Vorposten-, Patrouillen- und Piratenabwehraufgaben hatten herhalten müssen, benötigte jedes einzelne von ihnen eigene Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften, was den Vorrat an verfügbarem ausgebildeten Personal deutlich reduzierte.
    »Wir haben Folgendes im Sinn, Mylady«, sagte Cortez und beugte sich vor und faltete die Hände über der Schreibunterlage. »Ursprünglich waren etwa zwo Drittel der neuen Kreuzer und Schlachtkreuzer für Admiral Sarnows Kommando in Silesia vorgesehen. Das war, ehe die Lage in Talbott explodierte. Wie es nun aussieht, kehren wir die Verhältnisse um und schicken zwo Drittel davon nach Talbott. Einschließlich Ihnen, Admiral.«
    »Mich, Mylord?«, fragte sie, weil er schwieg, als wartete er auf ihren Kommentar.
    »Sie«, bestätigte er. »Wir geben Ihnen das Einhundertsechste.«
    Einen Augenblick lang begriff sie nicht recht. Dann riss sie erstaunt die Augen auf. Das konnte nicht sein Ernst sein! So lautete ihr erster Gedanke. Und ihm auf den Fersen folgte ein zweiter.
    »Sir Lucien«, begann sie, »ich −«
    »Diese Diskussion werden wir jetzt nicht führen, Mylady«, unterbrach Cortez sie. Michelle schloss den Mund und setzte sich zurück, und er sah sie ernst an. »Sie haben Captain Shaw wegen einer Verwendung genervt, und jetzt haben Sie eine. Diese Entscheidung hat nichts damit zu tun, dass Sie die Cousine Ihrer Majestät sind, sondern damit, dass Sie ein Offizier mit großer Erfahrung sind, gerade erst erneut Ihre Tüchtigkeit unter Beweis gestellt haben und − offen gesagt − nicht so eingesetzt werden können, wie wir Sie am liebsten einsetzen würden. Aber wenn wir Ihnen keine Superdreadnoughtdivision oder ein Superdreadnoughtgeschwader geben und Sie wieder der Achten Flotte unterstellen können, dann ist das Kommando über das Einhundertsechste nach wohlüberlegter Ansicht der Admiralität absolut das Nächstbeste, was wir mit Ihnen anstellen können.«
    Michelle biss sich recht fest auf die Zunge und erinnerte sich an ein Gespräch mit Honor über das gleiche Thema. Trotz Cortez’ Worten war sie alles andere als überzeugt, dass Bevorzugung bei der Entscheidung der Admiralität keine Rolle gespielt hatte. Dennoch musste sie zugeben, dass Honor nicht unrecht hatte: Dass Michelle sich seit so langer Zeit stets bemühte, auch nur den leisesten Anschein zu vermeiden, sie könnte sich auf die Günstlingswirtschaft einlassen, die in der Vorkriegszeit der Fluch des manticoranischen Offizierskorps gewesen war, konnte sie in dieser Hinsicht tatsächlich allzu empfindlich gemacht haben.
    »Nachdem das gesagt ist«, fuhr Cortez fort, »möchte ich, um vollkommen ehrlich zu sein, zugeben, dass einige Faktoren in Ihren Befehlen nichts Direktes mit Ihren unter Beweis gestellten Fähigkeiten als Befehlshaberin im Gefecht zu tun haben. Nicht etwa bei der Entscheidung, Ihnen das Einhundertsechste zu geben, aber bei der Entscheidung, wohin Sie damit entsandt werden.«
    Michelle kniff die Augen zusammen, als sie spürte, dass gleich der zweite Schuh fallen würde, und Cortez lächelte ein wenig schief.
    »Nein, Mylady, wir schachern nicht mit Mount Royal Palace«, sagte er. »Wir haben jedoch von Anfang an gewusst, dass wir Vizeadmiral O’Malley nicht ständig im

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