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21 - Die achte Flotte

21 - Die achte Flotte

Titel: 21 - Die achte Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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soweit ich das bislang beurteilen kann, aber Papier ist geduldig. Und Edwards macht den Eindruck, als würde er sich in einer Forschungsabteilung wohler fühlen. Himmel, ich hoffe, der erste Eindruck täuscht! Casterlin ist eine gute, solide Wahl als Stabsastrogator. Zusammen mit ihm sollte Cindy eigentlich in der Lage sein, für eine ausgeglichene Zusammenarbeit zu sorgen. Und wenn es Schwierigkeiten gibt, dann muss ich eben persönlich dafür sorgen, dass sie … weggehen.
    »Ich verstehe, Mylord«, sagte sie fester. »Ich habe allerdings noch eine Frage.«
    »Bitte, Mylady.«
    »Nach Ihren Worten habe ich den Eindruck, dass Sie planen, das Geschwader so bald wie möglich in Marsch zu setzen.«
    »Nein, Mylady, sogar noch früher«, sagte Cortez mit angespanntem Lächeln. »Das habe ich gemeint, als ich sagte, dass Sie eventuell schon nach Talbott auslaufen müssen, ehe Ihre Schiffe ihre Abnahmeprüfungen abgeschlossen haben. Sie erinnern sich, wie ich erwähnte, dass die Werften Abkürzungen nehmen, um die Fertigung zu beschleunigen? Nun, zu den Dingen, die man heute weglässt, gehört auch die volle Bandbreite von Abnahmeprüfungen und Testfahrten.«
    Zum ersten Mal seit Betreten des Büros wirklich beunruhigt, riss Michelle die Augen auf, und Cortez zuckte mit den Schultern.
    »Mylady, wir sitzen in der sprichwörtlichen Zwickmühle und hatten schlichtweg keine andere Wahl, als gewisse … Anpassungen vorzunehmen. Ich will nicht behaupten, dass irgendjemand darüber entzückt wäre, aber wir waren um Ausgleich bemüht und haben größeren Wert auf die Qualitätskontrolle im Fertigungsprozess gelegt. Bislang hatten wir noch keine größeren Baugruppenversager, aber ich will Ihnen keinen Sand in die Augen streuen und gebe zu, dass es einige kleinere bis mittelernste Probleme gegeben hat, nachdem ein Schiff die Werft verlassen hatte, die aber mit Bordmitteln gelöst werden konnten. Ich hoffe, dass das bei Ihrem Geschwader nicht der Fall sein wird, aber garantieren kann ich es nicht. Und wenn wir Sie mit den Vertretern des Herstellers an Bord losschicken müssen, dann werden wir das tun. Um nun die Frage zu beantworten, die Sie ganz gewiss als Nächstes stellen werden: Ihr Auslaufdatum ist in einer Woche ab jetzt.«
    Gegen ihren Willen biss Michelle die Zähne zusammen. Cortez bemerkte es und schüttelte den Kopf.
    »Es tut mir aufrichtig leid, Mylady. Mir ist durchaus klar, dass eine Woche nicht einmal ausreicht, um sich mit den Einzelheiten Ihres Personalstamms zu befassen, geschweige denn, um irgendein Gefühl für Ihre Kommandanten zu entwickeln, oder auch nur für die Angehörigen Ihres Stabes. Doch was immer auf der Haven-Seite geschieht, der Talbott-Sternhaufen ist und bleibt ein Pulverfass, das nur auf einen einzigen Funken an der falschen Stelle wartet. Ein Pulverfass, bei dem schon einmal jemand sein Möglichstes versucht hat, um es zur Explosion zu bringen, ohne dass wir die Gründe dafür kennen. Wir brauchen eine starke, dauerhafte Präsenz im Sternhaufen, und das, ehe solarische Truppenbewegungen in Reaktion auf die Ereignisse im Monica-System das Gleichgewicht verschieben. Es gibt weiß Gott genügend arrogante solarische Kommandanten und Geschwaderchefs, ohne dass wir noch herausfinden müssen, wer genau − außer Manpower – die was wem antun wollten, bis Terekhov ihnen einen Knüppel zwischen die Beine geworfen hat. Ich hoffe, wir können alle erleichtert aufatmen, wenn wir es endlich erfahren, aber ich werde nicht darauf wetten, dass es dieses Ende nimmt. Und wenn wir eines nicht brauchen können, solange wir an diesem kleinen Problem arbeiten, dann ist das ein solarischer Commodore oder Admiral, der sich sagt, er habe genügend Kampfkraftvorteil, um etwas Dummes zu tun, das wir alle bedauern würden.«
    »Ich habe verstanden, Sir«, antwortete Michelle. »Ich kann nicht sagen, dass ich mit irgendetwas davon gerechnet hätte, als ich in Ihr Büro kam, aber ich habe verstanden.«

ZEHN
     
    Eine getarnte Tür glitt geräuschlos zur Seite, und drei Männer betraten das prächtige Büro. Sie erinnerten erstaunlich an jüngere Varianten des vierten Mannes, der bereits an dem Schreibtisch saß. Sie hatten das gleiche dunkle Haar, die gleichen dunklen Augen, die gleichen hohen Jochbeine und die gleiche kräftige Nase; und dafür gab es einen guten Grund.
    Sie gingen zu den Sesseln, die in einem lockeren Halbkreis vor dem Schreibtisch standen, und setzten sich. Einer von ihnen wählte den Sessel, in

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