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21 - Die achte Flotte

21 - Die achte Flotte

Titel: 21 - Die achte Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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werden, es vermasselt. Es handelt sich um eines dieser Dinge, bei denen man nicht repariert, solange die Maschine läuft.«
    »Ich will auch gar nicht vorschlagen, es ›über Bord zu werfen‹, Vater. Ich meine nur … es ein wenig zurückzufahren bei den Leuten, die wichtige Operationen koordinieren und ausführen. Ich stimme mit dir überein, dass wir grundsätzlich nichts reparieren müssen, das gut läuft. Leider halte ich es für möglich, dass hier ein Defekt vorliegt − oder etwas wenigstens so unrund läuft, dass es gefährlich werden könnte«, erklärte Benjamin respektvoll, aber nachdrücklich, und Albrecht verzog das Gesicht, weil ihm der Einwand stichhaltig erschien. Immerhin war es durchaus möglich, dass Benjamin recht hatte.
    Das Problem mit einer Verschwörung, die einem Mehrjahrhundertplan folgte, war nach Albrechts Dafürhalten, dass niemand, ganz gleich wie begabt für Schwindeleien und Paranoia, so lange in diesem Maßstab agieren konnte, ohne dass sich hin und wieder ein operativer Fauxpas ereignete. Deshalb hatte das Mesanische Alignment schon vor Jahrhunderten eine Methode ersonnen, die einer von Albrechts direkten Vorfahren die »Zwiebelschalenstrategie« genannt hatte.
    Soweit die Galaxis allgemein wusste, war der Planet Mesa eine ausgegrenzte Welt, Heimat rücksichtsloser, unredlicher Konzerne von überall aus dem gewaltigen Volumen der Solaren Liga. Ohne Mitglied der Liga zu sein, besaß Mesa lukrative Kontakte zu vielen Ligawelten, die es und seine »geächteten« Eigentümer vor solarischer Intervention schützten. Und natürlich war der schlimmste der fraglichen geächteten Konzerne niemand anderes als Manpower Incorporated, der führende Hersteller von Gensklaven in der ganzen erforschten Galaxis, gegründet vor fast sechshundert T-Jahren von Leonard Detweiler. Es gab zwar andere, einige genauso verrufen und − nach den Maßstäben anderer Völker − »böse«, doch Manpower war eindeutig der Bannerträger für Mesas unglaublich reiche − und bis ins Mark verdorbene − Elite. Genauso eindeutig war Manpower entschlossen, seine wirtschaftlichen Interessen mit allen Mitteln zu schützen − zu jedem Preis. Sämtliche politischen Kontakte, Ziele und Strategien hatten diesem Zweck zu dienen.
    Und dort kamen die »Zwiebelschalen« ins Spiel. Auch wenn Albrecht Detweiler schon oft gedacht hatte, dass es treffender wäre, Manpower mit der linken Hand eines Bühnenzauberers zu vergleichen, die mit dramatischen Bewegungen die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich lenkt, während die Rechte die entscheidenden Griffe vornimmt, von denen das Alignment nicht wollte, dass jemand sie bemerkte.
    Manpower und seine Gensklaven waren und blieben außerordentlich profitabel, doch das war heutzutage nur ein glücklicher Nebenaspekt der Existenz Manpowers. Im Grunde war Gensklaverei, wie das Alignment vorbehaltlos einräumte, schon lange keine konkurrenzfähige Methode mehr, um Arbeitskräfte zu beschaffen − allenfalls hochspezielle Umstände bildeten noch eine Ausnahme. Zum Glück entging dieser Punkt vielen seiner Kunden, und Manpowers Marketingabteilung gab sich größte Mühe, dieses Erkenntnisdefizit auszubauen, wo immer es möglich war. Und vielleicht war es ein noch glücklicherer Begleitumstand, dass andere Aspekte der Gensklaverei, besonders jene, die mit den Lastern zusammenhingen, der die Menschheit immer unterworfen gewesen war, durchaus ökonomisch sinnvoll war. Nicht nur konnten Manpowers Kunden mit menschlichen Schwächen und Gelüsten höhere Gewinne erzielen, die verschiedenen Typen von Wonnesklaven, die Manpower lieferte, waren pro Exemplar gerechnet erheblich profitabler für den Lieferkonzern. Dennoch blieb es bei der Tatsache, dass die gewaltigen Summen, die der Sklavenhandel einbrachte, zwar außerordentlich willkommen waren, der Hauptzweck von Manpower heute aber überhaupt nichts mehr mit Gewinnerzielung zu tun hatte.
    Erstens boten Manpower und seine gentechnischen Forschungseinrichtungen die ideale Fassade für die Experimente und Entwicklungen, denen die eigentliche Aufmerksamkeit des Mesanischen Alignments galt. Zweitens erklärte die Notwendigkeit, Manpower zu schützen, wieso Mesa, obwohl kein Mitglied der Solaren Liga, sich so tief mit den politischen und wirtschaftlichen Strukturen der Liga verzahnt hatte. Drittens lieferten die Perversionen, denen die Gensklaverei Vorschub leistete, hervorragende »Ansatzpunkte«, über die die Besitzer Manpowers innerhalb und

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