21 - Die achte Flotte
die gesamte Technodyne-Verbindung hat einen Kopfschuss bekommen, zumindest vorerst; und Manticore hat Pritcharts Einladung angenommen. Wenn wir das Gipfeltreffen jetzt einmal beiseite lassen, müssen wir dennoch unser Vorgehen in Talbott zumindest neu überdenken. Und wir werden eine andere Möglichkeit finden müssen, zu diesen Idioten in der Schlachtflotte durchzukommen.«
»Nun, Monica ist kein großer Verlust«, stellte Albrecht fest. »Es war nie mehr als ein Handlanger, und davon finden wir sicher genügend, wenn wir sie brauchen. Dass Verrochio derart kneift, nun … das ist mehr als ein wenig ärgerlich. Vor allem nach unseren Investitionen in Crandall und Filareta.«
»Warum ist das ein Problem, Vater?«, fragte Daniel nach kurzem Nachdenken. Albrecht sah ihn an, und er hob die Schultern. »Ich weiß, beides war nicht billig, aber es ist doch nicht so, als müssten wir jeden Cent dreimal umdrehen.«
»Das ist nicht das Problem, Dan«, sagte Collin, ehe Albrecht antworten konnte. »Das Problem ist, dass wir jetzt, wo wir sie benutzt haben, sie wieder loswerden müssen.«
Daniel sah ihn mehrere Sekunden lang an, dann schüttelte er mit einem Seufzer aus spitzen Lippen den Kopf.
»Ich weiß, ich bin nur der Technikheini der Familie und kein Experte für verdeckte Operationen wie du und Benjamin«, erwiderte er, »aber normalerweise kann ich eurer Argumentation wenigstens folgen. Diesmal allerdings weiß ich wirklich nicht, was uns dazu zwingen sollte.«
»Collin hat recht, Daniel«, sagte Albrecht. »Wir können uns das Risiko nicht leisten, dass jemand von ihnen Fragen stellt − oder noch schlimmer, anfängt zu reden, sodass andere anfangen, Fragen zu stellen.« Er schnaubte. »Beide hatten die nötige Autorität, sich ihre Manöverszenarien selbst auszusuchen und ihre Geschwader einzusetzen, wo sie wollten, also ist das kein Problem. Nur dürfen wir nicht zulassen, dass jetzt, wo die gesamte Talbott-Operation nach hinten losgegangen ist, sich jemand wundert − oder gar offen fragt −, weshalb sich beide solch merkwürdige Positionen ausgesucht haben. Positionen, durch die zufällig ihre Verbände nahe zu Talbott und Manticore bewegt wurden, als die Situation im Monica-System sich gerade zuspitzte − fast so, als hätten sie schon vorher gewusst, dass sich etwas ereignen würde.«
»Oh«, er winkte ab, »es ist unwahrscheinlich, dass irgendjemand es bemerkt, geschweige denn Fragen stellt. Nur ist unwahrscheinlich nicht das Gleiche wie unmöglich, und ihr wisst genau, dass wir Risiken grundsätzlich eliminieren, so entfernt sie auch sein mögen, sofern es machbar ist. Das bedeutet, dass sowohl Crandall als auch Filareta einen tödlichen Unfall erleiden werden. Selbst wenn jemand ihre Geheimkonten aufspürt, ist das Geld doch über so viele Stellen geflossen, dass niemand es je mit uns in Verbindung bringen kann. Wenn sie aber ausplaudern sollten, dass ihre Manövergebiete ihnen von Manpower angetragen wurden, dann könnte es die verdammten Mantys oder Haveniten veranlassen, eigene Fragen zu stellen. Zum Beispiel, woher Manpower die Mittel hat, um so viele Figuren gleichzeitig aufs Brett zu stellen.«
»Trotzdem glaube ich nicht, dass wir sofort handeln müssen, Vater«, sagte Benjamin. Als Albrecht ihn ansah, zuckte er die Achseln. »Der Versuch, sie zu erwischen, während sie noch mit ihren Flotten unterwegs sind, wäre extrem schwierig, auch wenn alles perfekt funktionierte. Und die Chancen stehen dagegen. Viel besser wäre es, sie weitermachen und die geplanten Manöver durchführen zu lassen, bis sie nach Hause zurückkehren. Beide mögen unsere Erholungsresorts schließlich sehr. Besonders schwierig dürfte es nicht sein, sie zu einem Besuch auf Kosten des Hauses zu überreden, ein Ausdruck unseres Dankes für ihre Bemühungen, nicht wahr? Sie werden sogar eigene Vorsichtsmaßnahmen treffen, um jede Verbindung zu uns zu tarnen, ehe sie unsere Großzügigkeit in Anspruch nehmen. Und wenn es so weit ist, kann Collin leise und diskret alles Nötige tun.«
»Oder Bardasano«, stimmte Collin zu.
»Und nach wie vor besteht die entfernte Möglichkeit, dass wir Verrochio doch noch bewegen können, den bewaffneten Zwischenfall zu liefern, den wir brauchen«, fügte Benjamin hinzu. Er bemerkte Albrechts Gesichtsausdruck und lachte leise. »Ich habe nicht gesagt, dass ich es für wahrscheinlich hielte, Vater. Offen gesagt fällt mir im Augenblick nichts ein, was diese Wirkung haben könnte. Aber wenn es
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