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21 - Die achte Flotte

21 - Die achte Flotte

Titel: 21 - Die achte Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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geschafft haben«, fuhr Hemphill fort und führte Michelle um den Konferenztisch zu einem wartenden Sessel. »Ich fürchtete schon, Sie könnten es nicht einrichten, weil Ihr Abmarsch so knapp bevorsteht.«
    Archer folgte ihr, in der Hand den kleinen Kasten mit dem Minicomputer. Michelle war mehr als wenig überrascht gewesen, als weder Commander Hennessy, Hemphills Stabschef, noch Hemphills Schreibersmaat Einwände gegen den Computer erhoben hatten. Zu den Pflichten eines Flaggleutnants gehörte es, die Konferenzen seines Admirals zu protokollieren und das Protokoll mit Anmerkungen zu versehen, doch das Thema dieser Besprechung unterlag einer dermaßen hohen Geheimhaltungsstufe, dass Michelle halb angenommen hatte, sie dürfte mit sich selber nicht darüber sprechen, geschweige denn Notizen machen.
    Offenbar hatte sie sich geirrt.
    »Ich bin froh, dass mir die Zeit bleibt, Ma’am«, sagte Michelle und schüttelte mit einem leicht schiefen Lächeln den Kopf. »Zum Glück hat sich herausgestellt, dass ich einen ziemlich tüchtigen Stab habe, und so konnte ich hier und da eine Stunde einsparen, statt mich persönlich um alle Probleme meines Geschwaders zu kümmern. Mittlerweile knüppeln meine Leute eigenständig die Hexapumas nieder, sobald sie aus dem Gebüsch springen.«
    Hemphill erwiderte das Lächeln und bedeutete Michelle, Platz zu nehmen, dann setzte sie sich in ihren Sessel am Kopf des Konferenztisches. Lieutenant Archer wartete, bis beide Flaggoffiziere saßen, dann erst setzte er sich, und Hemphill zuckte nicht einmal mit der Wimper, als der Lieutenant seinen Minicomputer herausnahm und ihn auf Aufzeichnung stellte.
    »Das freut mich zu hören«, sagte Hemphill zu Michelle, ohne auch nur in Archers Richtung zu blicken. »Wie ich höre, ist Bill Edwards bei Ihnen gelandet?«
    Michelle nickte. »Jawohl, das stimmt. Admiral Cortez sagte, ich hätte Glück, ihn zu bekommen, und ich bin zu dem Schluss gelangt, dass Sir Lucien − wie üblich − recht hat.«
    »Gut!« Hemphill lächelte noch beträchtlich breiter, lehnte sich in ihren Sessel zurück und drehte ihn etwas, sodass er leicht im Winkel zu dem runden Tisch stand und sie Michelle direkt ansehen konnte.
    »Bill ist ein guter Mann, ein sehr guter«, sagte sie. »Ich wollte ihn wirklich hier behalten, aber ich konnte es nicht rechtfertigen. Genauer gesagt konnte ich nicht rechtfertigen, ihm das anzutun. Er ist bei BuWeaps gewesen, seit er Ensign war − ursprünglich als Vizeadmiral Adcocks Flaggleutnant −, und er war weit überfällig für einen Wechsel. Ja, er ist sogar an dem Punkt, wo er eine Bordverwendung in seiner Akte zwo-eins-null braucht, damit er nicht permanent am Boden eingesetzt wird. Außerdem weiß ich, wie dringend er schon seit Jahren ins All möchte, auch wenn er deswegen nicht den ganzen Tag nur rumgeheult hat. Und wie gesagt, er ist immer bei allem sehr gut gewesen, egal, worum ich ihn gebeten habe.«
    »Das war auch mein Eindruck von ihm«, stimmte Michelle zu, doch sie betrachtete Hemphills Gesicht dabei ein wenig eingehender als zuvor. In den hektischen letzten drei Tagen schien sich ihre anfängliche Besorgnis bestätigt zu haben, Edwards sei mehr ein Techniker als ein Gefechtsoffizier. In vielerlei Hinsicht war er gut, da man in der Signalabteilung erheblich weniger taktische Entscheidungen zu treffen hatte als anderswo, und Edwards’ überragende Kompetenz, was Gerät und Verwaltung anging, stand völlig außer Frage. Dennoch hatte Michelle den einen oder anderen Vorbehalt.
    »Ich glaube manchmal, Bill wäre in einer taktischen Laufbahn glücklicher gewesen«, fuhr Hemphill fort, und Michelle war sehr überrascht. »Ich glaube, er hätte sich dort sogar recht gut geschlagen. Nur, während er dort ganz gut gewesen wäre, hat er auf der Entwicklungsseite Außerordentliches geleistet. Was die Theorie angeht, ist er etlichen meiner Leute weit unterlegen, und ich glaube nicht, dass er in der Forschung jemals glücklich würde. Aber wo es um Entwicklung geht, hat er ein unleugbares Talent, mögliche Anwendungen zu erkennen und zu sehen, was er die ›Schützensicht‹ auf das nennt, was wir tun müssen. Er hat tatsächlich sogar sehr viel von dem geleistet, worüber wir heute sprechen. Und das«, sie schüttelte den Kopf und grinste plötzlich schief, »erklärt ohne Zweifel, weshalb man ihn und das neue Gerät in genau entgegengesetzte Richtungen schickt!«
    »Mir war nicht klar, dass er direkt mit der Entwicklung von Apollo

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