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21 - Die achte Flotte

21 - Die achte Flotte

Titel: 21 - Die achte Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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des ALD kannte, hatte gesagt, dass ein Einschlag wie dieser etwa der sechzehnfachen Vernichtungskraft des Meteoriten entsprach, dem die Dinosaurier Alterdes zum Opfer gefallen sein sollten. Jedem vom ALD für die Planetenannäherung zertifizierten Piloten wurde vom ersten Tag seiner Ausbildung an eingebläut, wie gefährlich ein Schiff sein konnte, und deshalb sollten die Idioten, die ständig über die neuen Bestimmungen maulten, eigentlich am besten wissen, wieso diese − einschließlich der »Zweimannregel« − verabschiedet worden waren.
    Besonders nach dem, was mit Tim Meares geschehen war.
    Ich wünschte, ich wüsste mehr − Teufel, ich wünschte, wir wüssten überhaupt etwas! − darüber, wie sie ihn umgedreht haben. Und nicht nur deswegen, weil ich ihn so gut leiden konnte, überlegte Michelle bei Weitem nicht zum ersten Mal, blickte wieder zu dem jungen Mann neben ihr und erinnerte sich an all den jugendlichen Eifer von Honors ermordetem vielversprechenden Flaggleutnant. Und ich wünschte, wir wüssten, ob die gleiche Programmierung ihn nicht auch zu etwas anderem hätte verleiten können − zum Beispiel, eine Pinasse mit ein paar Tausend Kps ins Stadtzentrum von Landing zu lenken. Doch bis wir Antworten auf diese beiden Fragen haben, wird wohl niemandem erlaubt, unter Impellerkraft in den Orbit um Manticore einzutreten oder ihn zu verlassen. Das heißt, niemandem außer Navyschiffen und Schleppern.
    Schlepper hatte es freilich noch nie genug gegeben, und die Situation war nun noch schlimmer geworden. Traditionell standen jeder Raumstation im Manticore-System drei Bereitschaftsschlepper zur Verfügung. Tatsächlich besaß jede Station sieben davon − genug, dass drei einsatzbereit waren, drei als Notersatz zur Verfügung standen und einer gewartet oder überholt werden konnte. Trotz der Abnutzung, den es an ihren Impellern verursachte, waren die Impelleremitter der drei Bereitschaftsschlepper grundsätzlich »heiß«, klar zum sofortigen Einsatz. Und trotz ihrer relativ geringen Größe erzeugten die Schlepper überragend starke Keile, und sie verfügten über gigantische Traktorstrahler. Wenn es sein musste, konnte einer von ihnen mühelos die Masse von zwei oder sogar drei Superdreadnoughts bewegen, die ohne Antrieb waren. Der Grund, weshalb ihre Emitter immer heiß waren, war der, dass eine ihrer Aufgaben darin bestand, die Raumstationen zu bewachen. Auch ohne mithilfe esoterischer Gedankenkontrolle absichtlich eine Kollision herbeizuführen, konnte es immer zu Unfällen kommen, wenn Schiffe unter Schub manövrierten, um an der Station anzudocken. Wann immer sich ein Schiff Hephaistos, Vulcan oder Weyland näherte, stand einer der Bereitschaftsschlepper klar einzugreifen. Und zufällig in Richtung der Station treibenden Weltraummüll beseitigten sie auf der Stelle.
    Nur die erfahrensten Kapitäne und Rudergänger durften die Schlepper des ALD befehligen, und sie wandten aus Gründen, die Michelle als selbstredend ansah, stets die »Zweimannregel« an. In letzter Zeit, bei den vielen neuen Beschränkungen, war der Bedarf für ihre Dienste astronomisch gestiegen.
    Michelle zuckte innerlich zusammen, als sie das schlechte Wortspiel bemerkte, das sie gemacht hatte, doch der Gedanke wurde dadurch nicht falsch. Grimm zufolge brauchten ihre Entsprechungen bei der Planetaren Verkehrsleitung mindestens anderthalbmal so viele Schlepper, wie sie augenblicklich im Bestand hatten. Immerhin wurden trotz des Drucks durch die Kampfschifffertigung wenigstens einige unverzichtbare Hilfsfahrzeuge auf Kiel gelegt, und acht neue Schlepper sollten im Laufe der nächsten beiden T-Monate neu in Dienst gestellt werden. Schlecht war nur, dass trotz der neuen Einheiten die große Anzahl der Schiffe, die die Bauwerften um Manticore in den nächsten Monaten verlassen würden, unweigerlich dazu führte, dass der Bedarf an Schleppern immer weiter anstieg.
    Zum Glück bin ich nicht hier, wenn es losgeht. Trotzdem wünschte ich wirklich, wir würden endlich herausfinden, was sie mit Tim angestellt haben.
    »Zwanzig Minuten bis zur Landung, Mylady«, informierte sie der Bordmechaniker, und sie blickte auf und nickte.
    »Vielen Dank, P. O.«
     
    »Admiral Gold Peak!«
    Admiral Sonja Hemphill streckte lächelnd die Hand aus, als Michelle und Gervais Archer in den Konferenzsaal in der Admiralität geführt wurden. Hemphill − die es irgendwie geschafft hatte, überlegte Michelle verärgert, mit ihrem Familiennamen angesprochen zu

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