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21 - Stille Wasser

21 - Stille Wasser

Titel: 21 - Stille Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura A. Gilman , Josepha Sherman
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die Vampire haben sich nicht getäuscht, als sie eine vom Meer ausgehende Bedrohung spürten. Vorzugsweise aus dieser Region, aber pass auf, dass du nicht aufgrund geografischer Eingrenzungen irgendetwas übersiehst – die Abwanderungen und die Ausbreitung von Meeresbewohnern sind in hohem Maße abhängig von ozeanischen Strömungen.«
    »Okay.« Sie eilte zum Bibliothekscomputer, loggte sich ins Internet ein und begann mit ihrer Suche im World Wide Web. »Ozean, Mythologie, unerklärliche Todesfälle, Haifischattacken... Hat jemand noch eine Idee für ein weiteres Schlüsselwort?«
    »Verstümmelung«, schlug Xander vor.
    »Verstümmelung. Gut.«
    Oz schob seinen Stuhl zurück und schlurfte in Giles’ Büro, um die Kaffeemaschine anzuwerfen. Es schien ein langer Tag zu werden und er hatte gerade erst drei ziemlich unruhige Nächte hinter sich.
    »Willow, möchtest du Tee?«
    Willow nickte abwesend und war bereits in das Informationsmaterial versunken, das auf ihrem Bildschirm erschien. »Ja-ha. Ginger Twist, bitte. Mit viel Zucker.«
    Buffy und Xander warfen sich resignierende Blicke zu. »Hier«, sagte Buffy und drückte ihm einen dicken Wälzer mit der Aufschrift Völker der Erde – Legenden und Bräuche in die Hand, während sie selbst ins Regal griff und einen großformatigen Band herausstemmte, auf dem Mythologien der Welt zu lesen stand. »Schätze, die Arbeitsaufteilung ist bereits gelaufen.«
    Nach ein paar Minuten kam Oz wieder aus dem Büro heraus, in einer Hand eine große Tasse Kaffee, in der anderen einen Becher mit Tee. Er stellte Willow den Becher hin, vorsichtshalber nicht zu nah an den Rechner, aber immer noch in Reichweite, setzte sich mit seinem Kaffee neben sie und griff ebenfalls nach ein paar Büchern. Dann legte sich Stille über die Bibliothek, nur noch unterbrochen von dem Klicken der Tastatur, gelegentlichem Schlürfen und dem Rascheln umgeblätterter Seiten. Selbst Giles’ Herumgestöber auf der zweiten Ebene der Bücherei schien merkwürdig gedämpft und seine Fußtritte leiser als gewöhnlich.
    Plötzlich durchbrach Xander die Stille und schmetterte triumphierend heraus: »Serras!«
    »Ich fürchte, dass diese Ungeheuer eher in der Tiefsee anzusiedeln sind«, klärte Giles ihn auf, der soeben mit einem weiteren Bücherstapel auf dem Arm die Treppe hinunterbalancierte. »Soweit ich weiß, ist noch niemals eines von ihnen in Küstennähe gesichtet worden.«
    »Ein Karad?«, schlug Buffy vor, einen Finger zwischen die Seiten geklemmt. »Den findet man angeblich sogar bei uns. Es gibt Geschichten über ihn, die weit in die Zeit zurückreichen, als hier nur Indianer lebten.«
    »Lass mal sehen!«, rief Willow und kam im gleichen Moment auch schon angerannt, um selbst einen Blick in Buffys Buch zu werfen. »Frisst Seefahrer, jagt bei Nacht, ja, vielleicht – oh. Nein.«
    Buffy runzelte die Stirn. »Was? Warum nicht?«
    »Hier. Keine Zähne. Es verschlingt sie in einem Stück.«
    »Oh. Ja, richtig.«
    »Danavas...«, murmelte Giles. »Dämonen der See... nein, die gibt’s nur in Indien... ein wenig zu weit weg... außerdem sind sie keine Fleischfresser.«
    »Wie war’s mit Paikea?«, bot Willow ihm an, die sich wieder an ihren Computer begeben hatte. »Ich meine, das soll bei den Ureinwohnern Hawaiis so eine Art Gott der Meeresungeheuer gewesen sein, ziemlich fies – Nein, vergessen Sie’s. Hier steht, dass er sein Territorium streng bewacht, also würde er es wohl kaum verlassen. Außerdem pflegt er keine Menschen zu verspeisen. Was ihn für mich zu einem guten Meeresungeheuer macht.«
    »Weg von Hawaii, um nach Sunnydale zu kommen? Nein, undenkbar«, sagte Oz, gefolgt von einem kleinen Huster, ausgelöst durch den Staub, der aufwirbelte, als er eines der vor ihm liegenden Bücher aufschlug.
    »Giles«, riss Buffy den Wächter aus seinen Studien, »so kommen wir nicht weiter, oder? Ich meine, jede Nation, die auch nur über ein Fitzelchen Strand verfügt, glaubt anscheinend, mit einem eigenen Seeungeheuer oder etwas in dieser Art daherkommen zu müssen.«
    »Genau das ist das Problem.« Giles tätschelte im Vorübergehen geistesabwesend Ariels Kopf, setzte sich an einen Tisch und zog finster die Augenbrauen zusammen. »Also gut«, sagte er, nachdem er, mit einer Hand auf dem Tisch herumtrommelnd, eine Weile nachgedacht hatte. »Buffy, ich möchte, dass du dir den Strandabschnitt, um den es geht, etwas näher ansiehst. Der genaue Zeitpunkt, an dem sich der entsetzliche Vorfall ereignet

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