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2102 - Die Hand der Vorsehung

Titel: 2102 - Die Hand der Vorsehung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihre Muskeln verkrampften ...
    Kiv Aaterstam konnte Prinz Hornblatt nicht länger halten. Aber er war auch nicht fähig, ihn fallen zu lassen.
    Der Waffenmeister hatte in seinem langen Leben zahllose Gegner gedemütigt. Aber er hatte noch nie getötet und wertete das als seinen größten Sieg.
    Roxo blickte sich um. Tshiivs war ohne Bewusstsein, desgleichen die maschitischen Beamten.
    Der Prinz schrie. Und auch Kiv schrie.
    Roxo drückte zweimal ab.
     
    *
     
    Das Luftschloss schwebte weiterhin auf den Shuftarr-Walzenraumer zu, der in diesem Moment Beiboote auszuschleusen begann.
    Itchi Cultega riss sich den Fernsteuerhelm vom Kopf, orientierte sich blitzschnell, betätigte den Starthebel.
    Die KELTAMMER hob ab und schob sich zwischen Masch'ndrodzon und die Walze.
     
    *
     
    Vett kauerte über dem Rechner, der die Antigravtriebwerke von Hornblatts Luftschloss kontrollierte.
    Der Zugang zum Autopiloten war durch mehrere Passwörter und positronische Feuerwände gesichert, nach jankarischem Ermessen unmöglich zu knacken.
    Vett Burmer fühlte sich leicht und frei, ruhig und souverän.
    Er sang. Er sang Zahlen. Viele - und sehr schnell.
    Aus purem Übermut drückte er die letzte Taste nicht mit dem Finger nieder, sondern mit dem Schraubenzieher seines Mehrzwecktaschenmessers.
     
    *
     
    Die Flugbewegung von Masch'ndrodzon verlangsamte sich, dann hing die Luftburg für einen Augenblick unbeweglich über dem Raumhafen.
    Die Beiboote der Shuftarr versuchten, an der KELTAMMER vorbeizukommen. Die Ersten von ihnen hatten die Schirmfelder schon fast umflogen, da nahm Masch'ndrodzon Gegenfahrt auf.
    Während sie sich mit zunehmender Geschwindigkeit von der Walze entfernten, zog Roxo vorsichtig die beiden paralysierten Körper zu sich hoch. Kivs und Hornblatts Hände waren wie Schraubstöcke ineinander verkrampft.
    Auch die Finger von Kivs anderer Hand ließen sich erst viele Pulse später wieder vom Rahmen der Atelieröffnung lösen. Doch da waren sie bereits in Sicherheit.
     
    *
     
    „Die Transparente Stadt Masch'kan isset euch zu Dank verpflichtiget", schleimte Herr Wixelhirnz, als er ihnen ihre Abreisedateien aushändigte. „Ihr habt die sehr schurkischen Umtriebigkeiten der Unperson Renny Hornblatt aufgedeckelt - und darüber hinaus vereiteligt -, welcher sein Luftfahrzeug in urböser Absicht auf das Raumschiff des ehrenwerten Volkes der Shuftarr zusteuerigte, um es, also das Raumschiff, zu vernichtigen oder zumindest teilweise zu zerstörigen."
    „Nicht der Rede wert", sagte Roxo.
    „Außerdessen habt ihr den Bösewichtigen mitsamt seinem beweglichen Landsitz dem zuständigen Oberamtsrat des Amtes für Nichteinmischung eingehändigt, welcher euch bei dieser Gelegenheit herzelich grüßigen lässt."
    „Retour", sagte Kiv.
    „Die Freihandelskommission vermittelt euch für diesige Taten einen aufgerichteten, sehr warmen Händedruck."
    „Wird wohltätigen Zwecken gespendet!", sagte Itchi.
    „Ich bin befugigt, euch in Würgung eurer Leisten zu Ehrenbürgen der Transparenten Stadt Masch'kan zu ernenningen. Diesiger Titel trittet gemäß Paragraph 96 Beistreichung fünfkommanull sofortig in Kraft."
    „Nicht zu vergessen Epistel 274, vorletzter Absatz, Kapitel 66d, Unterabschnitt VII, Subgruppe elfundelfzig, Über Die Auswirkung Der Sonnenwinde Auf Den Gerbsäuregehalt Von Weinbeißern", sagte Vett.
    „Ich, äh ...", blökte Herr Wixelhirnz vertraulich, „habe diesigen Paragraphen mittlerweile nachzuschlagigen versucht, jedoch nicht aufzufindigen vermocht. Wenn ihr mir vielleicht helfen könnetet...?"
    „Scherzchen", sagten die Jankaron im Chor.
     
    *
     
    Die vier Transitionsetappen des Heimfluges vergingen schnell. Die Heldenballaden waren noch nicht einmal zur Hälfte abgesungen, da dockten sie schon an PERUZ an.
    Die Geschäftsformalitäten, das Löschen der wertvollen, aus seltenen Handelswaren und Rohstoffen bestehenden Ladung und die Übergabe der Konstruktionspläne an Verion Jarrin, den zu dieser Zeit amtierenden Sprecher des Rates, nahmen noch einmal einen halben Tag in Anspruch. Danach fielen sie endlich in ihre Ruhenester und schliefen wie die Steine, sogar Kiv, obwohl er sich vor Muskelkater - den er der Koma-Kralle verdankte - kaum bewegen konnte.
    Das Frühstück nahmen sie wie immer gemeinsam ein.
    Und an jenem Morgen wussten sie noch nicht, dass sie am selbigen Tage das größte Abenteuer der Jankheitsgeschichte erleben würden ...
     
    5. Strophe
     
    Gefangen
     
    Die KELTAMMER wurde als erstes

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