2103 - Der Kampf des Konquestors
Born.
Kim blickte ihn stirnrunzelnd an, sagte aber nichts mehr. Dann drehte er sich auf dem Stiefelabsatz um und schritt aus der Zentrale der Kuppel.
Hinter ihm betrat, unbemerkt von ihm, ein anderer Guardian die Kuppel. Er ging zu Jelias Born und deutete hinter sich.
„Glaubst du, dass er Schwierigkeiten machen wird?", fragte er.
Smarto Kims Stellvertreter lächelte grausam und schüttelte behäbig den Kopf.
„Nein", sagte er. „Von Tag zu Tag weniger."
7.
Trah Rogue Es war später Nachmittag, als sich Trah Rogue auf wackligen Beinen dem Waldstück näherte, das er aus der Ferne erblickt hatte. Er hatte die Savanne hinter sich gebracht, ohne ein jagdbares Tier oder eine Wasserlache zu finden. Die ganze Zeit hatte eine gnadenlose Sonne auf ihn heruntergebrannt.
Rogue sehnte sich nach dem Schatten der Bäume. Manchmal griff seine Hand dorthin, wo sein Renigungssklave hätte sein sollen. Aber Tiki war nicht mehr da. Die Kette, mit dem er an Rogues Gürtel gefesselt gewesen war, baumelte leer und leise rasselnd herab. Immerhin knurrte Rogues Magen nicht mehr ganz so arg...
Dafür war der Durst umso schlimmer.
Der Konquestor von Tradom arbeitete sich mit schwindenden Kräften auf die Baumgrenze zu.
Immer häufiger musste er rasten. Und immer öfter wurde er sich seiner niederschmetternden Lage bewusst. Es war unerträglich für ihn, den Eroberer. Er musste hier, auf einer Primitivwelt, um sein Leben kämpfen, während in dieser Galaxis vielleicht entscheidende Dinge geschahen!
Der Stützpunkt im Norden! Er musste es bis dorthin schaffen. Mit reichlichem Unbehagen dachte er an die Berge, aber auch sie durften kein Hindernis sein. Besser wäre es natürlich, wenn er ...
Trah Rogue dachte an den Gleiter, den er wieder gesehen hatte, diesmal schon hier über der Savanne.
Immer wieder hatte er sich hingeworfen und tot gestellt, bis das Fahrzeug wieder gewendet hatte.
Wenn der Gleiter in seiner Nähe landete und es ihm gelang, seine Besatzung auszuschalten ...
Der Konquestor von Tradom gab sich keinen falschen Illusionen hin. Er stand immer wieder auf und schwankte auf die Baumgrenze zu. Die Urwaldriesen ragten jetzt schon weit in den Himmel auf - und dann war das Ende der Savanne erreicht, und Trah Rogue hörte ein Rauschen.
Es war ein Fluss, wenn auch klein, der die trockene Savanne von dem Waldland trennte. Er war vielleicht fünf Meter breit und führte klares Wasser. Trah Rogue schätzte seine Tiefe an dieser Stelle auf zwei Meter. Aber das war mehr als genug für ihn.
Der Konquestor stürzte sich in die verhältnismäßig kühlen Fluten und trank, trank und trank nochmals, bis sein schlimmster Durst gelöscht war. Dann drehte er sich um die eigene Achse und wusch sich den Schlamm aus dem Fell. Es dauerte eine halbe Stunde, bis er sich so weit gesäubert hatte, dass er ans Ufer steigen konnte. Danach zog er sich seine verschmutzte Bekleidung aus, wusch auch sie und das Fell, das darunter gesteckt hatte. Nach insgesamt einer Stunde stand Trah Rogue am waldseitigen Ufer des Flusses und schüttelte triumphierend seine Faust gen Himmel.
Er stieß einen brüllenden Schrei aus.
Die Strahlen der Sonne trockneten ihn rasch. Trah Rogue aber achtete nicht sonderlich darauf. Er war gereinigt, und damit war für ihn ein großes Problem gelöst. Um so besser konnte er sich jetzt der Station in den Bergen zuwenden.
Der Konquestor drehte sich um und musterte den Wald. Das Dickicht hinterließ einen friedvollen Eindruck. Nur die Geräusche von kleinen Tieren waren daraus zu hören. Und das war ja immer noch Rogues Ziel: Beute machen, ohne viele Umstände.
Nur solange ihn keine weiteren Raubtiere aufspürten und angriffen und solange die Fremden in ihrem Gleiter ihn nicht entdeckten, aber davor schützte ihn ja das dichte Blätterdach der Urwaldriesen.
Es gab Stellen, an denen unter den Wipfeln Rankengewächse wucherten und solche, die frei von niedrigem Bewuchs waren. Trah Rogue musste sich seinen Weg suchen.
Er schritt kräftig aus und drang in den Wald ein. Eine Weile kam er gut voran. Dann ging es nicht weiter. Die Dornengewächse versperrten den Weg in allen Richtungen - bis auf die, aus der er gekommen war.
Fluchend zog Rogue die Klinge aus der silbernen Scheide und begann, die Ranken zu teilen. So kam er voran, langsam und mühsam. Er zuckte zusammen, als er plötzlich ein Fauchen hörte und dann eindeutige Todesschreie eines Tieres. Der Wald war also nicht so friedlich, wie er im ersten Moment
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