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211 - Die Zombie-Seuche

211 - Die Zombie-Seuche

Titel: 211 - Die Zombie-Seuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Zorn
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kletterte hinauf. »Zuckerrüben und Mais!«, rief er Nikinda zu. »Und eine Dachluke! Von hier hat man sicher eine gute Aussicht!«
    Er öffnete die Luke und schaute hinaus: Die Dachbedeckung aus zusammengebundenen Palmblättern, Stroh und Flechtenfasern schimmerte matt in der Abendsonne. Vom Scheunenrand führte ein kräftiges Brett hinüber zu den Palisaden. Mehr gab es hier oben nicht zu sehen. Auch nicht in der Landschaft ringsum: Die Gruh waren noch außer Sichtweite.
    Wieder unten bei Nikinda, hob Matt bedauernd die Arme. »Ich befürchte, mehr werden wir hier drin nicht finden.«
    »Ja«, murmelte der Alchemist. »Ein verlassenes Dorf und zwei Tore, die wir verteidigen müssen mit vierzehn unberechenbaren Voodoo-Anhängern, acht verängstigten Rekruten, einem Greis, dem Kommandanten, dir und Rulfan. Macht sechsundzwanzig gegen gut sechzig Hirnfresser, die kaum totzukriegen sind.«
    Matt schaute ihn aus zusammengekniffenen Augen an.
    Wo war der junge Mann geblieben, der die Dinge so locker nahm und mit seinen Worten Optimismus versprühte? »Du hast dich vergessen! Und die hier!«
    Matt tippte auf seinen Laserblaster.
    »Bei allem Respekt: Auch wenn die Gruh nicht die schnellsten sind, ist es ihre Anzahl, die uns das Genick brechen wird. Ich habe sie kämpfen gesehen! Glaub mir, du wirst es nicht schaffen, allen sechzig den Kopf anzutrennen! Es muss eine andere Lösung geben…«
    Nikinda Mosombukala ließ Matt keine Gelegenheit, etwas zu erwidern. Er kehrte ihm den Rücken und eilte aus der Scheune.
    Verwundert schaute Matt ihm nach. Von dem schweren Beutel an seiner Seite leicht nach links geneigt, stolperte Nikinda Mosombukala die Straße hinauf. Seine Haare schienen ihm hinterher zu flattern, als er hinter einer der Hütten verschwand. Es war das Letzte, was Matt für lange Zeit von dem Alchemisten zu sehen bekam.
    ***
    Die Nacht war mondlos und von unheimlichen Geräuschen erfüllt. In der Scheune schliefen sechs der jungen Gardisten. Hin und wieder ließen unruhige Träume den einen oder anderen aufstöhnen. Zwischen ihnen döste der sommersprossige Lengaasie, neben ihm Almira. Stündlich musste er der jungen Frau das Serum verabreichen.
    Auf den Palisaden hinter der Scheune wachten Mboosi und Rönee. In Felle gewickelt, beobachteten sie den Dschungel unter sich. Für eine Unterhaltung waren sie zu müde, für ein Nickerchen zu angespannt. Keiner wusste, wann die Gruh angreifen würden.
    Außer ihnen hatten sich zwölf der Geisterjäger auf der Befestigung verteilt. Finster hingen sie ihren Gedanken nach.
    Während in dem kleinen Wachhaus am Haupttor Ahmad seine Waffe mit Pfeilen bestückte, hockten draußen Matt und Rulfan auf einem der Karren. Der Albino wetzte mit einem Stein die Klinge seiner Machete. Matt hatte es sich auf einem Fell neben ihm bequem gemacht. Er konnte immer noch nicht glauben, dass sich Nikinda Mosombukala auf und davon gemacht hatte.
    »Es ist nicht das erste Mal, dass der Bursche einfach abhaut«, hatte ihm ein rothaariger Jäger mit Fistelstimme erklärt. »Schau hier. Das, was ihm wichtig war, scheint er mitgenommen zu haben!« Damit deutete er auf die geöffneten Taschen und Kisten des Alchemisten. Aus den eingelassenen Mulden und Hüllen fehlten etliche Fläschchen und Döschen. Ein anderer Geisterjäger behauptete, er habe Mosombukala durch das hintere Tor schlüpfen sehen.
    Ein Mann weniger, dachte Matt. Noch dazu ein Mann, von dem er anderes erwartet hätte. Grimmig starrte er auf den stählernen Käfig neben sich. Von Nikinda hatte er erfahren, welche Geheimniskrämerei die Geisterjäger um diesen Käfig betrieben hatten. Darin also wollte Omani seine Beute nach Hause bringen. Und damit womöglich leichtfertig die Seuche über das ganze Land verbreiten.
    Der Mann aus der Vergangenheit schüttelte ungläubig den Kopf. Falls sie das hier überlebten, würde er persönlich dafür sorgen, dass der Voodoomeister nicht das geringste Stückchen eines geköpften Gruh in die Finger bekam. Um eine Seuche einzudämmen, hatte es schon im Mittelalter nur einen praktikablen Weg gegeben: Die Opfer mussten verbrannt werden. Restlos.
    Matt beobachtete, wie Rulfan den Stein wegwarf und hinüber zum Wachhaus schlenderte. Dorthin hatten Ahmad und seine Männer die restliche Ladung der Karren gebracht: Netze aus Aluminiumfäden, das man hier Aluunium nannte, stählerne Armbrüste, die mehrere Bolzen gleichzeitig abschießen konnten, Speere, deren Spitzen sich auf Knopfdruck lösten, und

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