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2113 - Gefangen in der Zitadelle

Titel: 2113 - Gefangen in der Zitadelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vergangen.
    „Noch eine", sagte Pirguso niedergeschlagen. „Eine wie die andere. Alle Verbotenen Welten, die ich bislang entdeckt habe, sehen so aus. Schlackekugeln, auf denen nichts mehr existiert."
    Nicht einmal Aasfliegen. Keine einzige umschwirrte ihn hier.
    „Was ist mit diesen Welten geschehen?", fragte ich. „Worauf ist das zurückzuführen? Du musst doch irgendwelche Vermutungen haben?"
    „Ich weiß es nicht, Ikanema. Die Tatsache, dass alle Verbotenen Welten ausgebrannte Schlackekugeln sind, deutet auf einen äußerst gewalttätig verlaufenen Krieg hin - oder aber auf eine Katastrophe von galaktischem Ausmaß. Ich habe es bis heute nicht herausgefunden."
    Wir blieben drei Tage im Orbit um den toten Planeten, fanden jedoch nicht den geringsten Hinweis darauf, was hier geschehen war.
     
    *
     
    Ich erlebte an Bord der ZIGZAG mehr als einmal den verstörenden Zauber mit, den die Erkundung einer verbrannten Welt ausübte. Auch wenn es uns kein einziges Mal gelang, in den Trümmern der Thatrix-Zivilisation - falls es sie überhaupt jemals gegeben haben sollte - so etwas wie einen wirklichen Fund zu machen, fühlte ich mich erstmals wie ein echter Archäologe. Die Verbotenen Welten atmeten den Zauber einer längst vergangenen, faszinierenden Epoche.
    Aber unser Leben bestand nicht nur aus solchen Explorationen. Pirguso nahm so häufig wie möglich Frachtaufträge an, um seine Expeditionen zu finanzieren. Und auch mehr als einmal entkamen wir nur um Haaresbreite Piraten, die an den Handelsrouten lauerten.
    Wir kreuzten durch halb Tradom, doch nie führte der Kurs der ZIGZAG in die Nähe des Sektors Siepan, in dem ich zu Hause war. Tratto hielt ohnehin nicht ernsthaft nach ihrer Heimat Ausschau, und mein Verdacht, dass sie lediglich Kontakt zum ominösen Trümmerimperium suchte, wurde immer stärker.
    So blieben wir also an Bord der ZIGZAG, nahmen unser Schicksal als von Anguela gegeben hin. Ich verzweifelte nicht mehr daran, ich fand sogar so etwas wie Erfüllung darin.
    Wohin auch immer wir kamen, die Geschichten klangen in diesem Jahr überall gleich: Die Tributzahlungen, die an das Reich zu leisten waren, waren bis vor einigen Jahren angemessen und durchaus zu bewältigen gewesen. Doch seit einiger Zeit wurden sie von den Tributkastellen - die überall im Reich Tradom identisch aussahen - über jedes vernünftige Maß hinaus angehoben. Wenn es noch lange so weiterging ...
    „Ein neuer Krieg steht bevor", hörte ich es auf den Welten raunen, „ein neues Sternenfenster soll geöffnet werden. Dann werden die Konquestoren des Reiches wieder mit ihren mächtigen, legendären AGLAZAR-Schlachtschiffen ausziehen, um die Grenzen Tradoms in eine fremde Region des Kosmos auszudehnen!"
    Ich hatte noch nie eins dieser Schiffe zu Gesicht bekommen, und ich glaubte noch immer nicht so recht an ihre Existenz.
    Irgendwann führte ein Frachtauftrag uns erneut ins Aeusen-System. Doch wir waren noch ein ganzes Stück vom 14. Planeten entfernt, als ich schon sah, dass wir dort keine Geschäfte mehr machen konnten.
    „Anguela, steh mir bei!", entfuhr es mir, und diesmal hatte Pirguso keinen abfälligen Kommentar dafür übrig, dass ich die Gottheit anrief.
    Ihm stand genauso großes Entsetzen ins Gesicht geschrieben wie mir auf die Brust.
    Vergangenheit: Fragen und Antworten Die Oberfläche von Aeusen XIV war eine einzige Aschekugel.
    Ich blickte von meinen Instrumenten auf. „Dort unten lebt nichts mehr", sagte ich. „Die Stadt, in der Tratto und ich von euch aufgenommen wurden, wurde vollständig ausradiert. Es ist wie bei den Verbotenen Welten ..."
    „Nein", widersprach Pirguso dumpf. „Mit den Verbotenen Welten hat diese Zerstörung nicht das Geringste zu tun. Sie sind schon seit Jahrtausenden oder noch länger tot, und Aeusen XIV haben wir vor kurzem noch als intakte Welt gesehen. Nein, das hier ist..."
    Er musste den Satz nicht zu Ende führen, ich wusste auch so, was er meinte.
    Das hier ist das Werk der Valenter, der Polizisten von Tradom!
    „Die Aeusener haben sich also bis zuletzt geweigert, die erhöhten Tributzahlungen zu leisten..."
    Mir kamen Kirgs Worte wieder in den Sinn. Weil wir uns nicht einem Herrscher unterwerfen, den wir nie gesehen haben. Weil wir keine Tribute für die Finanzierung von Kriegen zahlen, die irgendwo im Kosmos von den Konquestoren des Reichs Tradom geführt werden."
    Und was hatte mein damaliger Arbeitgeber noch gesagt? Gehorsam rangiert über Wertschöpfung.
    Die Autorität der

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