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2113 - Gefangen in der Zitadelle

Titel: 2113 - Gefangen in der Zitadelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Metern.
    Der Koppelkörper, der die beiden Zeppelinzellen miteinander verband, war 300 Meter breit, 2910 Meter lang und 865 Meter hoch. Er bestand allerdings zu weiten Teilen aus einem verbindenden Gittergestänge, in das jedoch auch Druckkörper, Verbindungskanäle und andere Bestandteile integriert waren, deren Sinn und Aufgabe mir verborgen blieben.
    Ich wusste sofort, worum es sich bei diesem Schiff handelte.
    Um eins der legendären AGLAZAR-Schlachtschiffe, deren Existenz ich bislang stets verneint, ins Reich der Fabylon verwiesen hatte.
    Es war das erste, das ich auf all meinen langen Reisen jemals zu sehen bekam. Und mir fiel sofort wieder ein, was Pirguso behauptet hatte - dass diese legendär mächtigen Schiffe permanent in den fernen Provinzen im Einsatz waren.
    Der AGLAZAR kam, sah und siegte. Er griff in die Schlacht ein, und sie nahm eine fürchterliche Wendung. Aus dem Leib des riesigen Schiffes schlugen mächtige blaue Strahlen. Die Raumer des Trümmerimperiums, die zuvor einen heldenhaften Kampf geliefert hatten, explodierten kurz hintereinander. Kein einziges überstand mehr als einen einzigen Treffer aus den Geschützen des Neuankömmlings.
    Ein einziges Schiff, dachte ich entgeistert, und es vernichtet alle anderen ...!
    Nach wenigen Minuten war die Schlacht vorbei. Blumen aus Energie schmückten alle Bildschirme und Holos.
    Erst Tage später wurde mir klar, dass keine einzige Einheit des Trümmerimperiums geflohen war. Sie alle hatten bis zum bitteren Ende gekämpft.
    Und sie alle waren zerstört worden.
    Vergangenheit: Rishkan Ich führte auf Pombar meine Regierungsgeschäfte fort. Über Jahre hinweg gelang es mir, die Ökonomie meiner Heimatwelt trotz ausufernder Tribute in Schwung zu halten.
    Ich hatte es nicht glauben wollen, doch dieser alte, abgedroschene Spruch traf in der Tat zu. Die Zeit heilte viele Wunden. Irgendwann überwand ich den Verlust meines ersten Kindes. Die zweite Geburt gelang, die dritte ebenfalls. Nun war mein Leben wieder ausgefüllt, bestand nicht mehr nur aus Amtsgeschäften und düsteren Erinnerungen. Die Odyssee durch die dunklen Sektoren Tradoms verblasste allmählich in meinem Gedächtnis.
    Meine Kinder waren wohl geraten, und endlich fand ich wieder Zeit, mich ernsthaft meiner Leidenschaft zu widmen, der Archäologie.
    Ich ließ in der Zitadelle von Barlofft ein Museum errichten, das unter anderem mit den Exponaten bestückt wurde, die ich auf meinen Reisen gesammelt hatte, und jeden Interessierten zur Recherche oder auch nur Bummelei einladen sollte. Vielleicht würde man sich wegen dieser Einrichtung noch an mich erinnern, auch wenn mein Regnum schon längst Geschichte war.
    Dutzende von Reisen führen mich durch den Sektor Siepan, auch darüber hinaus, manchmal Tausende Lichtjahre weit, bis ich auf dem entlegenen Planeten Sepold wieder einmal meinem Schicksal ins Gesicht schaute.
    Anguela, dachte ich, Anguela ...
    Ich war dorthin geflogen, um einen wichtigen Handelsvertrag unter Dach und Fach zu bringen, der Pombar zwar beträchtliche Vorteile brachte, aber für Sepold fast lebenswichtig war.
    Die Sepolder waren hochgewachsene, fast zerbrechlich wirkende Humanoide, die unaufhörlich zu plappern schienen und schier unerträgliche Hektik verbreiteten. Doch da der Vertrag für sie von großer Bedeutung war, hofierten sie mich geradezu und ließen keine Gelegenheit aus, mir die Attraktionen ihres Planeten vorzuführen.
    Eines Abends, kurz vor Ratifizierung der Verträge, kam der Handelsherr Tandria Rautavar, der für die Sepolder die Verhandlungen führte, zu mir und lud mich ein, ihn zu begleiten. Er ließ nichts über sein Ziel verlauten, doch er führte mich mit geschwellter Brust zu einem Kastell in der Mitte der Hauptstadt Sepolds und dann in dessen Tiefen.
    Ich verspürte dabei eine seltsame Beklemmung. Die feuchten, muffigen Steinwände, die kahlen, kalten Zellen ... das alles erinnerte mich an die Kerker, in die man mich gesperrt und in denen man mich auch gefoltert hatte.
    „Wir haben einen außergewöhnlichen Fang gemacht!", sagte Rautavar. „Piraten wollten einen unserer Handelsraumer ausrauben, doch wir haben sie in eine Falle gelockt! Ihr Schiff haben wir den Valentern übergeben, doch die Besatzung befindet sich in unseren Händen. Morgen wird die Hinrichtung stattfinden. Sie wird auf ganz Sepold übertragen. Wir werden ein großes Fest feiern!"
    Ich schwieg, machte mir nur meine Gedanken.
    „Es sind Piraten! Bestien!", fuhr der Handelsherr fort,

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