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2113 - Gefangen in der Zitadelle

Titel: 2113 - Gefangen in der Zitadelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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neben dem Raumhafen hatten die Valenter - oder wer auch immer - das Tributkastell errichtet. Ich sah fensterlose Mauern aus grauem Beton, die wie riesenhafte, zerklüftete Bunker in die Landschaft gesetzt worden waren.
    Das Kastell sah genau wie das auf Pombar aus und genau wie die auf allen anderen Welten, die ich je besucht hatte. Mittlerweile ging ich davon aus, dass die Tributkastelle praktisch überall im Reich Tradom gleich gebaut wurden. Man sah solch ein Kastell, und erkannte es sofort als Fremdkörper.
    Auch dieses hier war riesig, erstreckte sich über eine Grundfläche von mindestens einem mal zwei Kilometern. Und auf dieser Welt schien es ebenfalls vom Auge Anguelas behütet zu werden. Wenige hundert Meter von dem gewaltigen Bau entfernt glomm auf einer riesigen, 450 Meter in den Himmel ragenden Säule aus Gold eine dunkelrote Mikrosonne von achtzig Metern Durchmesser. Vor der Säule wehte auch hier an einer dreißig Meter hohen, goldenen Standarte die Fahne des Reiches.
    Wie so oft, wenn ich ein Auge Anguelas gesehen hatte, fragte ich mich auch jetzt, ob es auch eine praktische Funktion hatte, und falls ja, welche.
    Ich wusste, was nun geschehen würde, und wehrte mich nicht dagegen. Widerstand wäre sowieso zwecklos gewesen.
    Der E'Valenter, der mich aus der Zitadelle geholt hatte, trat vor mich und legte ein energetisches Fesselfeld um meinen Körper. Dann führte er mich in das Tributkastell.
     
    *
     
    Mit jedem Schritt, den ich tat, wuchsen die Beklemmung und die Angst, doch meine kreatürliche Neugier kämpfte dagegen an und schaffte es tatsächlich, sie ein wenig zurückzudrängen. Ich reckte den Hals, drehte mich immer wieder um, versuchte, jedes noch so kleine Detail aufzunehmen und mir einzuprägen.
    Doch zuerst bekam ich so gut wie nichts von dem zu sehen, was ein Tributkastell ausmachte - zumindest in meiner Vorstellung. Die E'Valenter führten mich durch endlose Gänge. Einer schloss sich an den nächsten an, und schon nach wenigen Schritten hatte ich jede Orientierung verloren.
    Dann aber erreichten wir unvermittelt eine riesige, mindestens hundert Meter hohe Halle, in die zahlreiche Gänge wie der mündeten, durch den wir geschritten waren. Ich bekam einen Eindruck davon, womit ich es tatsächlich zu tun hatte. Einen Moment lang sah ich das Innere des bunkerartigen Komplexes als undurchschaubares Gewirr aus Korridoren, die sich kilometerweit als dreidimensionales Labyrinth umeinander wanden.
    Nachdem wir diese Halle schließlich durchquert und über eine schier endlose Treppe zu einem anderen Gang emporgestiegen waren, der uns noch tiefer in das Kastell führte, spürte ich es allmählich.
    Es war ein beunruhigendes, ein unangenehmes Gefühl, das sich tief in meine Brust schlich, sich auf mein Herz legte und es so stark einzuzwängen drohte, dass es bald nicht mehr würde schlagen können. Etwas raunte in mir, etwas völlig Fremdartiges, und es schien ... es schien aus den Wänden zu tropfen.
    Mit einem Mal hatte ich den Eindruck, dass die Wände selbst eine Seele zu haben schienen. Ich fühlte mich beobachtet und schaute mich immer wieder um, konnte jedoch nichts Ungewöhnliches ausmachen.
    Und doch schienen Millionen unsichtbare Augen meinen Weg durch das Kastell zu verfolgen.
    Ist das der Geist des Inquisitors?, fragte ich mich. Denn hieß es nicht, dass in jedem Tributkastell.ein Inquisitor residierte?
    Ein Inquisitor ...! Ein Vertreter der Inquisition der Vernunft.
    Niemand hatte je einen Inquisitor erblickt. Zumindest hatte ich niemals mit jemandem gesprochen, der dies von sich behauptete. Doch dem Vernehmen nach verfügten sie über eine, unglaubliche Macht.
    Hatte man mich deshalb hierher verschleppt? Damit ein Inquisitor persönlich mich verhörte? Würde man mich einfach vor ihn stellen und er würde mit seinem Geist über mich hinwegfegen und mich durchdringen und auflösen bis in die Atome, aus denen ich zusammengesetzt war? Ich hatte solch einem Wesen bestimmt nicht das Geringste entgegenzusetzen. Ich sah schon vor meinem geistigen Auge, wie ich mich unter seinem körperlosen Griff wand ...
    Das Fesselfeld zwang mich, vor einer Tür stehen zu bleiben, und ich erzitterte unwillkürlich, als sie sich vor mir öffnete.
    Aber in dem Raum dahinter befand sich kein Inquisitor. Fast war ich ein wenig enttäuscht. Ein Di'Valenter nahm mich in Empfang.
     
    *
     
    Der Raum war zweigeteilt. Der Di'Valenter saß, in schwarzer Uniform und mit schwarzer Sonnenbrille, auf einem leicht

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