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2116 - Sturm auf den Irrläufer

Titel: 2116 - Sturm auf den Irrläufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Psi-Potential war nicht größer als bei der ersten und zweiten Klinge. Die Energie floss zwar in Richtung seines Körpers, aber dieser saugte sie nicht auf. Er leitete sie um sich herum oder durch sich hindurch und gab sie an die Umgebung ab. Möglicherweise diffundierte sie einfach in ein übergeordnetes Kontinuum.
    „Wie lange dauert das noch?", hörte er die flüsternde Stimme des Oberstleutnants aus dem Armbandkom. „Sie haben die Zeit der ersten Entladung bereits um die Hälfte überschritten."
    Das war eine Verdopplung gegenüber der zweiten Klinge.
    „Bei uns dreien handelt es sich inzwischen um gesättigte Lösungen, Sir", gab der Agent zur Antwort. „Da passt nichts mehr hinein."
    Vielleicht entsprach es der Wahrheit; er wusste es nicht. Aber seine Beobachtungen schienen mit seiner Ansicht übereinzustimmen.
    Um es präzise herauszufinden, hätte er einen Mikrodetektor schlucken und gewissermaßen von innen messen müssen. Dazu hatte Woodi allerdings keine Lust.
    Caar Vassquo schwieg. Der Grund lag aber weniger in der Überzeugungskraft von Woodis Argument, sondern in dem Zittern, das TOMCAT durchlief. Wie zu Anfang ihrer Entführung wankte der Boden. Der Katsugo drehte sich in seinem Transportfeld auf die andere Seite.
    Alexander Woodi klammerte sich an das Steuerterminal der Gravitraf-Anlage. Seine Füße verloren den Halt, die Stiefelsohlen rutschten über das glatte Metall. Einen Augenblick später hing er wie ein Turner an der Reckstange, während sich der Raum unter ihm wegdrehte.
    Die Klinge zitterte stärker. Sie bewegte sich deutlich sichtbar hin und her. Ihre psionische Aufladung reichte aus, um seine Notlage zu erkennen. Sie wollte zustoßen und seinen Körper aufspießen.
    Woodi zappelte wie ein Fisch an der Angelschnur. Nach schier endlosen Sekunden gelang es ihm, mit den Stiefeln auf der anderen Seite des Terminals Fuß zu fassen. Er stemmte sich gegen den Untergrund und atmete erleichtert auf.
    TOMCAT kam für kurze Zeit zur Ruhe. Es reichte gerade, damit Alexander Woodi der Klinge die Brust und das Gesicht zuwenden konnte. Der Katsugo setzte sich waagerecht in Bewegung. Mit den Beinen voran schwebte er irgendwohin.
    Für einen kurzen Augenblick sank die Schwerkraft auf 0,05 Gravos, ehe sie hinaufschnellte und sich bei 0,8 einpendelte.
    „An alle", erklang die Stimme des Einsatzleiters. „Wir befinden uns nicht mehr im Hyperraum. Es sieht so aus, als schaffe man uns zu einer Schleuse. Da wir nicht wissen, über welche Mittel man am Ziel unserer Reise verfügt, herrscht ab sofort Funkstille."
    Niemand draußen schenkte den winzigen Energiebeträgen des Funkgeräts Beachtung. Sie lagen im Bereich normaler Kriechströme, wie sie überall in energetischen Systemen vorhanden waren. Dennoch hielt der Agent die Entscheidung des Oberstleutnants für sinnvoll. Es brauchte nur ein dummer Zufall mitzuspielen, und schon flog das Geheimnis der Katsugos auf.
    0,05 Gravos natürliche Schwerkraft, auf 0,8 Gravos verstärkt, überlegte der Siganese. Es muss sich um eine Raumstation oder einen kleineren Himmelskörper handeln.
    Für eine Station der fremden Wesen erschien ihm das seltsam. Sie erinnerten in ihrer Konstitution zu sehr an Ertruser oder andere Umweltangepasste. Woodi brachte sie mit Welten ab drei Gravos aufwärts in Zusammenhang. Der Wert von 0,8 passte nicht dazu.
    Die logische Schlussfolgerung des USO-Agenten besagte, dass sie sich nicht auf der Heimatwelt dieser seltsam gesichtslosen Kämpfer aufhielten. Unter taktischen Gesichtspunkten gesehen stellte das zunächst einen Vorteil dar.
    Wieder wich das Terminal unter seinen Füßen. Diesmal schwenkte TOMCAT neunzig Grad nach oben, kam dann aufrecht zum Stillstand.
    Woodi musterte die steil abfallende Kurve des Detektors. Die Schwertklinge entlud sich in diesen Augenblicken vollständig, bis auf dem Display nichts mehr zu sehen war außer dem winzigen Kontrollpunkt auf Position Zero.
    Der Siganese sprang zu Boden und rannte zum Zentralschacht. Mit katzenähnlicher Gewandtheit kletterte er die Sprossenleiter hinauf bis zum Deck eins. Unterwegs stießen Leutnant Trimarket und Leutnant Casant zu ihm.
    „Die Schwerter sind vollständig entladen", meldete er.
    Caar Vassquo ließ sie die zuerst entladenen Schwerter prüfen. Sie hatten sich in der Zwischenzeit nicht wieder aufgeladen.
    „Gut", entschied der Oberstleutnant. „Leutnant Modeno, leiten Sie die ersten Informationsströme in unsere Datenbanken."
    Der Computerfachmann stieg hinab ins

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