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2116 - Sturm auf den Irrläufer

Titel: 2116 - Sturm auf den Irrläufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gesichtern und dem tonnenförmigen Brustkorb.
    Die E'Valenter wichen ihnen aus, wo sie konnten. Sie schlossen Türen und Schleusen, wenn ihnen die Zeit reichte. Überdeutlich war zu erkennen, dass die Grünkittel den unheimlichen Messerwerfern misstrauten.
    „Eine Station der Valenter also", hörte Woodi Caar Vassquo sagen. „Das erklärt die relativ niedrige Gravitation."
    Leutnant Modeno aktivierte die nächste Außenkamera. Sie zeigte das Areal rechts von TOMCAT.
    Zehn Meter entfernt stand SHECAT in einer rotierenden Halterung. In der Hülle des Katsugos steckten fünf Schwerter. Agent Woodi suchte die Oberfläche des Roboters ab. Er entdeckte keine Stichöffnung. Keines der Schwerter war durch die Außenhülle bis ins Innere vorgedrungen. Die Chancen, dass die Besatzung unter Tynka Mintcoo überlebt hatte, standen gut.
    Anzisko Modeno zoomte das Bild, holte so eine der vordersten Glaskammern heran. Auf einer durchsichtigen Platte lag Gucky. Der Schwertgriff ragte aus dem Einsatzanzug. Die Klinge war tief in den Körper des Ilts eingedrungen.
    Guckys Mund stand offen, wie zu einem lautlosen Schrei geöffnet. Die Haut der Nase spannte sich glatt um den Kiefer. Die Ohren lagen schlaff am pelzigen Kopf.
    Zwei E'Valenter öffneten den Helm. Sie nahmen erste Pelzproben und einen Abstrich des Gaumens. Dann zog einer mit der Pinzette die Zunge heraus und schabte mit einem Skalpell über ihre Oberfläche. Die so gewonnenen Proben landeten in kleinen, runden Reagenzgläschen. Ein dritter E'Valenter holte sie ab und brachte sie in eine Laborkammer. Dort begannen andere mit der Untersuchung.
    Guckys Körper wirkte eingefroren. Bei seinem Anblick befiel Alexander Woodi tiefe Traurigkeit. Für den Ilt konnten sie nichts mehr tun. Und solange TOMCAT nicht vollständig einsatzbereit war, sahen sie sich nicht einmal in der Lage, den Toten zu schützen.
    Die beiden E'Valenter fuhren plötzlich herum. Einer der Messerwerfer tauchte in der Nähe ihrer Kammer auf.
    Der tonnenförmige Brustkorb drängte durch die offene Tür. Die mächtigen Muskelstränge unter dem Kopf zuckten unentwegt. Der Kugelkopf ohne sichtbare Augen blieb starr.
    Das seltsame Wesen trat an die Platte. Es bewegte die Arme, als wolle es den Toten von seiner Bahre ziehen. Der Eindruck täuschte. Er entstand durch die beiden Kugelgelenke an jedem Arm.
    Der Messerwerfer glitt an der Platte entlang. Die Haltung seines Kopfes änderte sich noch immer nicht. Dieses Wesen, vermutete Woodi, brauchte keine Augen zum Sehen. Es nahm seine Umgebung auf andere Weise wahr.
    Die Unterarme des Wesens ähnelten einer Konstruktion aus Streben oder Stangen. Alexander Woodi wurde den Eindruck nicht los, dass es sich dabei um Prothesen handelte. Sie zuckten nach vorn über den Oberkörper des Toten und verharrten dort. Nach einer Weile klappten sie mit Hilfe der Kugelgelenke nach unten und innen.
    Eine der vielfingrigen, ähnlich wie ein Stangenwald strukturierten Hände legte sich um den Schwertgriff. Die andere verharrte darüber, als wolle das Wesen die Waffe gegen einen Einfluss von oben schützen.
    War das der Mörder aus dem Museum? Holte er seine Waffe zurück, bevor die Wissenschaftler den Körper sezierten?
    Seit dem tödlichen Wurf waren inzwischen eine Stunde und sechsunddreißig Minuten vergangen.
    Unendlicher Zorn erfüllte den Siganesen. Er brauchte nicht bei den anderen Wild Cats zu sein, um zu wissen, dass es ihnen ebenso erging.
    Ein leichter, kaum wahrnehmbarer Ruck ging durch den Arm und das Schwert. Langsam und mit großer Sorgfalt zog das unheimliche Wesen die Klinge aus dem Körper des Ilts. Eingetrocknetes Blut klebte daran. Aus der Wunde sickerte nicht ein einziger Tropfen nach.
    USO-Agent Alexander Woodi senkte den Kopf. Er konnte den Anblick nicht länger ertragen.
     
    5.
     
    Winzige Lichtpunkte auf dem großmaßstäblichen Raster kennzeichneten die Positionen der Sonden. Die ersten erreichten in der Deckung des Meteoritenschwarms den Irrläufer, orteten und sammelten Daten. Die kleinen, aber leistungsstarken Syntroniken empfingen jeden nicht vollständig abgeschirmten Impuls bis in eine Tiefe von etwa fünfhundert Metern.
    Noch wussten wir nicht, ob alles gut ging. Wenn der Trabant einen permanenten Scan der Umgebung durchführte, entgingen ihm die Sonden nicht. Ein solcher Scan bedeutete allerdings auch, dass der Himmelskörper Strahlung emittierte.
    Ein paar Minuten entschieden in dieser Situation über unser weiteres Vorgehen.
    Vier Minuten

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