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2119 - Der letzte Sturm

Titel: 2119 - Der letzte Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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des großen Rishtyn-Jaffami. Das ist normalerweise ein Prozess, der einige Wochen in Anspruch nimmt. Doch Rishtyn-Jaffami hat Weisung erteilt, dich in kürzester Zeit einsatzbereit zu machen. Er scheint große Pläne mit dir zu haben."
    Shirka nickte. „Dann will ich mich nicht gegen seinen Willen auflehnen."
    Der ehemalige Barkner fragte sich mit dem letzten Rest klaren Verstandes, ob die E'Valenter über Rishtyn-Jaffamis bevorstehenden Tod wirklich noch nicht Bescheid wussten. So sprach Alsza jedenfalls.
    Anders waren seine Worte nicht zu deuten. Konnte es sein, dass der Große Graue sie über sein Sterben noch nicht in Kenntnis gesetzt hatte? Verbarg er es vor ihnen?
    Warum? Was hatte er noch vor? Was hatte er mit ihm vor?
    Alsza deutete auf eine Liege, groß genug für einen Barkner. Rishtyn-Jaffamis Kreatur ließ sich darauf nieder, ohne noch ein weiteres Wort zu verlieren.
    Er wurde an mehrere Kontakte angeschlossen. Über seinen Kopf senkte sich ein großer, breiter, gläserner Helm. Dann spürte er einen Einstich in seinem linken Bein.
    Er wollte sich instinktiv aufbäumen. Er schrie und tobte und wollte sich den Helm vom Kopf reißen.
    Aber mitten in der Bewegung erstarben seine Reflexe.
     
    *
     
    Wispernde Stimmen waren in seinem Kopf. Sie vermittelten ihm Wissen, das er benötigen würde, um seine Aufgabe zu erfüllen. Noch konnte er es nicht ordnen. Aber er sah plötzlich das Bild eines Geschöpfs vor sich, das seiner Erinnerung längst entglitten war, so wie alles andere.
    Bensha ... Benjameen, wie er sich selbst genannt hatte ...
    Ja, das war er, der Zwerg, der Narr aus der Litanei der Barkner, der Fremde, der aus dem Kalten Kontinuum nach Quintatha gekommen war, um alles zu wenden, um ihm zu helfen, den Großen Grauen wiederzufinden und zu besiegen.
    Benjameens Bild wurde in sein Bewusstsein eingefräst. Es füllte alles aus, bis in die letzte Faser. Er sah ihn. Er spürte ihn, über endlose Weiten hinweg. Er wollte sich aufrichten, aber es funktionierte noch nicht.
    Shirka blieb schwitzend liegen. Sein Herz schlug heftig. Er wollte zu Benjameen, der ihm ein Sklave und Sohn zugleich gewesen war. Ganz egal, wo er sich befand, er würde ihn finden.
    Plötzlich legte sich eine große Müdigkeit über seinen Geist. Shirka schlief ein, begleitet von wirren Träumen, in deren Mittelpunkt aber immer wieder er stand: Benjameen ...
     
    *
     
    Diese niederen Geschöpfe hatten ihn zur Strecke gebracht - ihn, den Kapitän der Meere.
    Dieses Bild flackerte noch einmal, vielleicht ein letztes Mal, vor seinem geistigen Augen auf, in dem Moment, als er paralysiert wurde. Er erlebte alles bewusst mit, konnte aber keinen Muskel rühren.
    Er bekam weitere Injektionen. Das war allerdings nichts gegen die Stiche in sein&n Schädel. Erst jetzt, das begriff er, wurde er vollends zur Kreatur - und er konnte nichts dagegen tun.
    Als Shirka erwachte, war er schweißgebadet. Die E'Valenter, die um ihn herumstanden, wischten sein Gesicht trocken. Der Schweiß war selbst durch die Maske gedrungen. Sie warteten, bis er sich aufrichten konnte.
    Dann fragte Alsza: „Bist du bereit für deine Aufgabe, Shirka? Bist du bereit, das Wesen Benjameen für uns zu jagen - ganz egal, wo er sich aufhält?"
    „Ja", sagte Shirka.
    Jagen!
    Es war keine Emotion mehr hinter dem Gedanken. Shirka erfuhr, worin seine Aufgabe bestand, das war alles.
    „Weißt du, wo er sich jetzt aufhält?"
    Shirka konzentrierte sich, dann spürte er innerhalb des Kalten Kontinuums einen seltsamen Orientierungspunkt. Der Punkt entfernte sich mit einer solch hohen Geschwindigkeit, dass er dafür keine Begriffe fand.
    Vielleicht war es die Geschwindigkeit des Lichts, vielleicht eine noch schnellere. Aber Shirka wusste instinktiv: Dies war der geheimnisvolle humanoide Schiffbrüchige, der ihm in Quintatha Rishtyn-Jaffami zu töten half: Bensha oder Benjameen.
    Er konnte sich nicht erklären, weshalb er Benjameen auf so große Entfernung noch zu lokalisieren vermochte. Er spürte ihn einfach. Er spürte, wo er sich aufhielt - jederzeit.
    „Weißt du es?", wiederholte Alsza die Frage.
    „Ja", antwortete Shirka.
    „Dann ist es gut. Wir haben nichts anderes erwartet. Rishtyn-Jaffami hat sich nicht in dir geirrt. Ich darf dir verraten, dass er soeben eine Flotte des Reichs Tradom nach Linckx bestellt hat. Du wirst den mächtigen Schlachtschiffen als Lotse dienen. Wir werden die Terraner jagen und vernichten."
    „Ja", sagte Shirka tonlos, roboterhaft.
    „Dann bleibt

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