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2119 - Der letzte Sturm

Titel: 2119 - Der letzte Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Gefahr zurückzuholen. Wenn auch die jüngsten Erlebnisse gezeigt hatten, dass dies nicht immer so funktionierte.
    Sie hockte über ihm und hielt seine Hände. Für zehn Minuten geschah nichts. Dann begann er den Kopf zu schütteln, immer heftiger, und aus seinen Lippen löste sich ein „Nein... nein!"
    „Komm zurück, Ben!", rief Tess. „Es hat keinen Sinn. Du kommst nicht nach Linckx durch!"
    Der Arkonide öffnete die Augen. Ein fiebriger Blick traf sie.
    „Keine ... Möglichkeit", flüsterte er, als er sich kurz aufbäumte.
    Dann fiel er wieder zurück. Seine Augen schlossen sich erneut, und sein Atem wurde flacher. Tess hörte ihn Worte murmeln, die sie nicht verstand. Aber es klang, als habe er Kontakt.
    Das ging minutenlang so. Schließlich richtete Benjameen sich auf, von ihr gehalten, und stieß einen heiseren Schrei aus.
    „Was ist, Ben?", fragte die Ex-Mutantin aufgeregt. „Was hast du gesehen?"
    „Ich ... hatte Kontakt mit einem der Schlafenden auf den Raumschiffen", berichtete er stockend.
    „Rishtyn-Jaffami lebt! Er hat Kontakt zur Außenwelt. Er will, dass ..."
    Das war alles, was er hervorbringen konnte. Der Zeroträumer brach zusammen. Tess fing ihn auf, als er von der Liege zu rutschen drohte.
    Im nächsten Moment schlügen die Orter der LEIF ERIKSSON und der KARRIBO durch. Durch die Schiffe der Arkoniden und der Terraner gellte ein ohrenbetäubender Alarm.
     
    6.
     
    Linckx Im Abfertigungsgebäude des Luftschiffshafens hatten die CE-Tradicos ihren Besitzer gewechselt. Mit blutendem Herzen, aber überzeugt von der Notwendigkeit, hatte Eshmatay Amgen seinem Maschinisten Ailey das Geld überwiesen, das er von Tess und Ben für die Passage nach Sikma gefordert und bekommen hatte. Es handelte sich um eine stolze Summe, mit der sich Ailey bei jeder der großen Luftfahrtgesellschaften einkaufen konnte.
    Er konnte natürlich auch noch etwas anderes damit tun - etwas, das Eshmatay weit mehr am Herzen lag. Er konnte die alte RIGO wirklich generalüberholen und auf Vordermann bringen lassen, damit sie mit den Zweikörper-Luftschiffen konkurrieren konnte. Das wäre sein großer Wunsch gewesen, aber nun lag es an Ailey. Ihm gehörte das Schiff. Er hatte es ihm überschrieben.
    Jetzt hielten sie sich wieder in der Gondel auf. Ailey wurde nicht müde, seine Dankbarkeit kundzutun.
    „Das war ganz große Klasse von dir, Chef", schnatterte er. „Du bist der Größte! Wer sonst von euch stolzen Kapitänen hätte seinem armen Maschinisten sein Schiff überschrieben. Nein, das war spitze! Ich bin unheimlich stolz auf dich. Aber das zeigt ja, dass du lebst! Sag jetzt nicht, dass es anders ist. Du bist am Leben und wirst..."
    „Halt's Maul!"
    Ailey verstummte auf der Stelle, aber seine Augen blickten Eshmatay Amgen abwartend an.
    „Du weißt, was mein größter Wunsch ist", sagte der alte Fährmann schließlich. „Lass die gute alte RIGO generalüberholen und fliege mit ihr auf das Bittermeer hinaus. Mein alter Freund, der Roxare, wird für dich neue Aufträge haben. Falls die nicht reichen, bekommst du mit der neuen RIGO andere Aufträge. Ich kann dich nicht zwingen, das weißt du ..."
    „Und ob ich das weiß!" Ailey wieselte diensteifrig um seinen Kapitän herum. „Aber du darfst nicht so reden, Chef! Du bist noch immer am Leben, und daran wird sich auch nichts ändern. Eines Tages wird Cip wieder pfeifen. Hier, sieh ihn dir an, wie er über den Kartentisch turnt!"
    Tatsächlich war der kleine Scoothe aus der Brusttasche des alten Kapitäns gesprungen und hatte auf dem Tisch herumzutollen begonnen. Er machte Kunstsprünge, wälzte sich um sich selbst...
    Aber er pfiff nicht. Nicht mehr.
    Eshmatay Arngen nahm ihn in die linke Hand und streichelte sein Fell. Es war wieder hell und signalisierte so drohende Gefahr. Und da die RIGO keinen Flug plante, konnte sich das nur auf das Wetter draußen beziehen.
    Der alte Fährmann blickte hinaus. Leere Verpackungen und andere Gegenstände wurden vom Sturm über den Beton gewirbelt. Luftschiffer verschiedenster Abstammung, meist aber Aluten wie er, stemmten sich gegen die Böen. Viele rutschten auf dem nassen Beton aus, einige blieben liegen. Eshmatay und Ailey hatten sich extra einen Wagen vom Abfertigungsgebäude bis hierher genommen. Die letzten Schritte waren ein einziges Anstemmen gegen den Sturm gewesen.
    Jetzt begann es heftig zu regnen und sogar zu hageln. Die Körner waren groß wie Vogeleier und hämmerten auf den Shelter. Amgen fragte sich, wie lange

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