2119 - Der letzte Sturm
die Klappe schloss sich mit einem schmatzenden Geräusch.
„Perry!", rief Benjameen in seinen Minikom. „Kannst du mich hören?"
„Deutlich", kam die Antwort.
„Sind wir in der Nähe einer Sonne?"
„Noch nicht, aber sobald die Etappe abgeschlossen ist. Rock Mozun hat es bestätigt. Der Kurs liegt an auf eine blaue Riesensonne. Dort werden wir aus dem Hyperraum kommen."
„Der Torpedo muss sofort abgeschossen werden", appellierte der Arkonide an den Terraner. „Wir dürfen keine Sekunde verlieren. Auf die Sonne zu! Bevor die Katamare uns wieder erreichen!"
„Verstanden, Benjameen", antwortete Rhodan. „Noch eine Minute bis zum Wiedereintritt."
„Danke!", stieß der Zeroträumer hervor.
Der Arkonide wich mit Tess und Norman zum Hintergrund des Hangars zurück, streifte sich dort einen Schutzanzug über und verankerte sich an der Wand. Tess tat es ihm gleich, nur Norman mussten sie hinausschicken.
Das Warten verging qualvoll langsam. Tess zählte die Sekunden.
Dann stürzte die LEIF ERIKSSON in den Normalraum zurück. Benjameen erhielt Perry Rhodans Signal. Rhodan warnte ihn.
In der nächsten Sekunde öffnete sich die Außenschleuse des Hangars, und der Ortungstorpedo schoss hinaus in das von waberndem blauem Licht erfüllte Weltall.
„Und nun fort von der Sonne, fort von dem Rohling!", rief der Arkonide in sein Funkgerät.
*
Die LEIF ERIKSSON beschleunigte erneut. Fünfzehn Sekunden waren seit dem Abschuss des Torpedos vergangen. Noch zeigten sich keine Katamare. Die Geschwindigkeit des Flaggschiffs erreichte schon wieder 30 Prozent der Lichtgeschwindigkeit.
„Wir sind zu langsam, falls die Verfolger jetzt aus dem Hyperraum kommen!", rief Pearl TenWafer.
„Das überstehen wir nicht mehr!"
„Sie sind noch nicht da", antwortete Perry Rhodan mit altbekannter Ruhe und einem feinen Lächeln. „Ich habe volles Vertrauen zu Benjameen."
„Dann sag uns doch, was er vorhat!"
„Wir haben den Ortertorpedo auf die blaue Sonne abgeschossen", sagte Rhodan. „Alles andere werdet ihr sehen."
In diesem Augenblick materialisierten die fünfzig Katamare mit feuerbereiten Kanonen im System der blauen Riesensonne.
13.
Apokalypse Die Kreatur von Quintatha, die einmal Shirka geheißen hatte, verfolgte mit dem allerletzten Rest von Verzweiflung, der unwiederbringlich letzten Regung seiner im Kalten Kontimuun erloschenen Persönlichkeit den Niedergang des Großen Grauen, Rishtyn-Jaffamis.
Drei Tage noch, hatte er gesagt. Drei Tage noch bis zum endgültigen Tod - wenn er denn auf natürliche Art und Weise herbeigeführt wurde.
Aber daran konnte Shirka nicht glauben. Zu schwach waren die Impulse des Schöpfers geworden, und das zu schnell. Er empfing weiterhin Bilder und Worte von ihm, und in einem der Bilder sah Shirka ein Raumschiff über dem Kontinent Sikma niedergehen.
Die Bilder wurden begleitet von sowohl Angst- als auch Triumphgefühlen des Großen Grauen.
Shirka konnte nicht sehen, um was für ein Schiff es sich handelte. Doch die Kreatur, der ehemalige Kapitän, spürte die Sicherheit seines Schöpfers: Der Raumer, der sich auf Sikma herabsenkte, war ein Inquisitorenschiff!
Das Raumschiff landete, und von da an empfing Shirka die Gedanken von Rishtyn-Jaffami wieder klarer.
Der Große Graue wartete ab, bis sich die Schleusen des Schiffes geöffnet hatten. Er selbst teilte sich nicht mit. Er wartete ab.
Erst dann brachte Rishtyn-Jaff ami einen der E'Valenter in seinem Stützpunkt unter seine mentale Kontrolle.
Der Große Graue ließ den Tradom-Polizisten mit einer schweren Waffe auf eine jener Sprengsäulen anlegen, die den gesamten Kontinent seit Zehntausenden von Jahren in eine scharfe, schlummernde Bombe verwandelten...
*
Shirka, die Kreatur, bäumte sich unter den auf ihn einströmenden Gedanken wild und schreiend auf.
Mit einem Rest klarer Erkenntnis, die er für immer verloren geglaubt hatte, begriff er, was sein Schöpfer zu tun im Begriff war.
Doch sollte es ihm nicht egal sein? Sein Reich, Quintatha, war für immer verloren. Und wenn es nun aufhörte zu existieren, was beschäftigte es ihn?
Shirka tat wieder, wie ihm geheißen worden war. Er konzentrierte sich auf den Rohling in Benjameen da Jacintas Besitz und vermittelte der Besatzung „seines" Schlachtschiffs die Koordinaten.
Wie er das tat, wusste er selbst nicht. Rishtyn-Jaffami hatte es ihm auf mentalem Weg beigebracht. Er musste nur die Muster befolgen.
Nur eines schaffte er nicht: die Jagd der
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